Vorteile
- Hohes Tempo
- Guter Störeffekt
- Variabel einsetzbar
Nachteile
- nicht Einsteigerfreundlich
- Etwas hoher Preis
Der Dr. Neubauer Killer war vor vielen Jahren eine meiner ersten kurzen Noppen, die ich gespielt habe. Er zeichnete sich durch einen hohen Störeffekt aus und spielte sich fast wie eine mittellange Noppe.
Inzwischen gibt es eine ganze Serie von „Killer“-Belägen. Einer davon ist der Neubauer Killer Soft, welcher einen deutlich weicheren Schwamm haben soll und einfacher zu kontrollieren sein soll. Ich habe ihn getestet und stelle euch hier meine Meinung zu dem Belag vor. Natürlich werde ich ihn auch mit dem „normalen“ Dr. Neubauer Killer vergleichen, welchen ich zeitgleich erneut getestet habe. Los geht’s.
Technische Daten zum Dr. Neubauer Killer Soft
Getestet habe ich den Dr. Neubauer Killer Soft in der Schwammdicke 1,5 mm in Schwarz auf dem Yasaka Sweden Extra.
- Gewicht: mit Verpackung 70g, ungeschnitten 38g, Zugeschnitten 29,5g.
- Noppengeometrie: Ähnlich wie beim Dr. Neubauer Killer (vertikale Anordnung, gerade Noppenköpfe, ziemlich lange Noppen, leicht geriffelte Noppenköpfe. Der Abstand zwischen den Noppen ist etwas größer als beim Killer, und die Noppen sind etwas dünner.)
- Schwamm: grüner, feinporiger Schwamm, spürbar weicher als beim Killer, aber eine genaue Angabe der Schwammhärte habe ich nicht gefunden, auf einer Seite steht 33° (im Vergleich zu 43° des Killer), auf einer anderen Seite aber 37°.
- Verfügbare Schwammstärken: 1,3 mm / 1,5 mm / 1,8 mm / 2,0 mm / 2,2 mm
- Preis: 49,90€ (UVP)
Spieleindrücke zum Dr. Neubauer Killer Soft
Kommen wir zu den Spieleigenschaften. Vergleichen werde ich den Killer Soft dabei mit dem normalen Killer.
Erste Eindrücke
Direkt zu Beginn merkt man, dass der Killer Soft wirklich deutlich „softer“ als der normale Killer ist. Der Ball taucht weiter in den Schwamm ein, springt aber auch schneller raus. Das Tempo des Killer Soft ist spürbar höher als das des Killer, insbesondere ist der Belag katapultiger.
Kontern und Blocken
Beim Kontern und Blocken, sowohl aktiv als auch passiv, hat der Killer Soft einen spürbaren Störeffekt. Ich würde sagen dieser ist etwas geringer als beim Killer, aber für eine kurze Noppe dennoch ziemlich hoch. Insbesondere der 2. oder 3. Block in einer Rally springt immer flacher und ekliger ab, sodass es für Gegner auf meinem Niveau fast unmöglich ist, diesen fest zu ziehen.
Interessant fand ich, dass der Ball beim passivem Block mit dem Killer Soft aber deutlich weiter flog als mit dem Killer. Mit dem normalen Killer konnte ich das Tempo noch besser rausnehmen. Andere Testberichte haben das Gegenteil berichtet. Ich fand jedoch den normalen Killer im Blockspiel definitiv kontrollierter.
Schupfen/Abwehr
Das Schupfen fühlte sich mit dem Killer Soft angenehmer und kontrollierter an. Der Belag kann etwas mehr Spin als der Killer erzeugen, was daran liegt, dass das Obergummi etwas mehr Grip hat und zudem der Ball durch den weichen Schwamm tiefer in den Belag eindringt.
Meiner Meinung nach ist es dennoch keine Noppe, mit der man Schupfen sollte. Er erfordert eine saubere Technik mit korrektem Schlägerwinkel und Timing. Oft sprang mir der Ball zu hoch ab. Dennoch: Insgesamt spielt sich der Killer soft beim tischnahen Schupfen und auch bei der Unterschnittabwehr sicherer als der Killer. Mit etwas Übung könnte der Killer Soft in 1,5mm (oder gar 1,3 mm) für erfahrene Abwehrspieler geeignet sein.
Beim kurzen Ablegen hatte ich mit dem normalen Killer etwas mehr Kontrolle, da der Belag mit dem Killer Soft doch etwas weiter springt, selbst in 1,5 mm Schwammstärke.
Offensive
Im Offensivspiel hat der Killer Soft durch das höhere Tempo und den weicheren Schwamm klare Vorteile. Wie viele kurze Noppen hat der Killer Soft seine Stärken beim Flip und bei der Eröffnung auf Unterschnitt.
Durch das höhere Tempo sind schnelle, gefährliche Angriffsschläge einfacher auszuführen. Der Belag nimmt nicht viel Spin an, sodass man durch den Spin durchschlagen kann. Aber auch Heber/Pseudo-Topspins sind möglich.
Vorhand
Auf der Vorhand kam ich mit dem Belag nicht ganz so gut zurecht, was aber sicher vor allem daran lag, dass ich kurze Noppen auf der Vorhand nicht gewöhnt bin, besonders nicht solche störenden kurzen Noppen. Wenn meine Blockbälle oder auch Angriffsbälle (im Wesentlichen Konter/Schüsse) aber auf den Tisch kamen, waren sie sehr eklig für den Gegner. Auf der Rückhand hatte ich aber auf jeden Fall eine deutlich bessere Kontrolle.
Aufschläge/Rückschläge
Mit viel Handgelenkseinsatz kann man mit dem Killer Soft bei Aufschlägen etwas Spin erzeugen, man merkt aber, dass die Noppe nicht auf Spin ausgelegt ist. Besser gefielen mir die kurzen, spinlosen Aufschläge.
Bei der Aufschlagannahme gefiel mir der Belag sehr gut. Er ist ziemlich spinunanfällig und vor allem auch etwas weniger anfällig gegen lange Konteraufschläger als der normale Killer.
Zur Haltbarkeit kann ich leider nichts sagen, da ich den Belag hierzu zu kurz gespielt habe.
Fazit
Kommen wir zum Fazit zum Dr. Neubauer Killer Soft. Wie schlägt sich der deutlich weichere Killer Belag?
Insbesondere in 1,5 mm Schwammstärke ist der Killer Soft ein ziemlich störender Kurznoppenbelag, der ähnlich wie der normale Killer erstmal kontrolliert und beherrscht werden muss. Im Vergleich zum Killer bietet er jedoch mehr Ballgefühl, etwas mehr Kontrolle, ein höheres Tempo und insgesamt etwas mehr Variabilität sowohl Defensiv als auch Offensiv.
Wer etwas offensiver spielen möchte, dem würde ich raten eher die Dicke 1,8 mm aufwärts zu nehmen, da ich den Belag in 1,5 mm doch eher als Allround/Störbelag einstufen würde. In dieser Schwammstärke ist der Belag auch nicht für Anfänger/Umsteiger von noppen-innen auf kurze Noppen geeignet, sondern eher beispielsweise für Umsteiger von mittellanger Noppe auf kurzer Noppe mit dem Ziel, etwas variabler zu werden.
This review is super helpful! I love how the author compares the Dr. Neubauer Killer Soft to the regular one, giving detailed insights into the feel, control, and playstyle differences. Great for deciding which rubber to choose!