Vorteile
- Außergewöhnliche Kontrolle
- Ideal für ein variantenreiches spinbasiertes Allround- und Offensivspiel
- Für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet
- Sehr guter Preis
Nachteile
- Limitierte Power
- Einige Exemplare sind recht schwer
Das Yasaka Sweden Extra stand schon länger auf de Liste der Hölzer, die ich unbedingt mal ausführlicher testen musste. Das liegt daran, dass es eines der beliebtesten Hölzer von Yasaka ist und zudem auch zu den beliebtesten Allroundhölzern gehört. Es ist die Weiterentwicklung des Yasaka Extra und wird von vielen Spielern weltweit gespielt.
Auch aufgrund des sehr geringen Preises könnte das Holz für viele Spieler sehr interessant sein, weshalb ich sehr gespannt war, wie sich das Holz in Kombination mit verschiedenen Belägen spielt. In diesem Beitrag stelle ich euch meine Testergebnisse vor!
Material des Yasaka Sweden Extra
Zunächst muss man erwähnen, das das Yasaka Sweden Extra in einer nicht so schicken und umweltfreundlichen Plastikverpackung geliefert wird.
Das Yasaka Sweden Extra hat einen fünfschichtigen Furnieraufbau: Ein recht dicker Ayous-Kern wird gefolgt von Limba-Kernfurnieren und härteren Anegre-Außenfurnieren. Der Aufbau ist damit so ähnlich wie beim Yasaka Ma Lin Soft Carbon. Bei diesem ist nur zusätzlich noch Carbon auf dem Kern eingebaut.
Mit rund 157 x 150 mm ist die Schlagfläche „normalgroß“. Etwas auffällig ist aber, dass das Holz am Anfang, also am Übergang vom Griff, recht schmal ist (rund 83 mm). Zum Vergleich: Das Nittaku Septear ist an dieser Stelle rund 90 mm breit, das Joola Tezzo Spartan sogar 94 mm. Die Flügel des Sweden Extra sind sehr klein. In dieser Hinsicht wird das Sweden Extra sogar fast wie ein Kinderholz.
Die Gesamtdicke des Blattes des Sweden Extra beträgt 5,8 mm.
Die Vorhandseite des Schlägerblattes ist mit weißer Schrift bedruckt. Die Rückseite des Schlägerblattes ist nicht bedruckt. Die Verarbeitung des Holzes erscheint sehr gut.
Der konkave Griff ist bequem. In der Mitte ist der Griff allerdings recht schmal, was für kleinere Hände gut ist, aber für größere ggfs. ein Problem darstellen kann.
Wie bei Yasaka üblich, befindet sich auf beiden Seiten des Griffes eine Linse: Auf der Vorhandseite mit den Worten „Sweden Extra“ und auf der Rückseite steht „Champion Manufacturer Yasaka Made in Sweden“.
Das Holz ist zudem noch in den Griffformen gerade und anatomisch verfügbar.
Mein Exemplar wiegt mit 91g recht viel. Das durchschnittliche Gewicht soll rund 85g betragen.
Testverfahren
Ich habe das Sweden Extra mit verschiedenen Belägen getestet, darunter dem sehr weichen Donic Desto F3 Big Slam, dem Joola Rhyzen Fire, dem Evolution MX-P und dem Xiom Vega X. Anschließend habe ich das Holz noch mit dem Xiom Vega Japan und dem neuen Xiom Vega Korea (zu dem noch ein Testbericht in Kürze folgen wird) getestet.
Die Beläge habe ich jeweils mit einer Schicht Revolution NO3-Kleber (auf dem Holz und dem Belag) montiert.
In den verschiedenen Kombinationen habe ich das Holz in mehreren Trainingseinheiten getestet.
Spieleigenschaften des Yasaka Sweden Extra
Direkt bei den ersten Bällen merkte ich, dass das Yasaka Sweden Extra auf jeden Fall ein besonderes Spielgefühl hat, das sich auch von dem Gefühl anderer fünfschichtiger Allroundhölzer unterscheidet.
Ich würde es als insgesamt mittelweiches und mittelsteifes Holz einstufen. Die Verweildauer ist gut und ich konnte viel Spin bei Aufschlägen, Schupfbällen und Topspins erzeugen.
Im Vergleich zu anderen Hölzern wie dem Stiga Allround Classic ist die Vibration geringer, aber dennoch bietet das Holz ein gutes Feedback beim Treffen des Balles. Und ich persönlich finde es besser, dass das Holz nicht störend vibriert.
Insgesamt bot mir das Holz insbesondere in Kombination mit medium-harten Belägen eine exzellente Kontrolle bei jeder Art von Schlägen, sei es Topspins, Blockbälle, Schupfbälle, Flips, Kurz-Kurz, Aufschlägen (die ich sehr kurz und flach spielen konnte) und sogar der Unterschnittabwehr. Und Kontrolle ist denke ich auch das, was das Holz am meisten auszeichnet. Auch andere Vereinskollegen haben das Holz kurz getestet und kamen von Anfang an damit klar.
Durch das härtere Anegre Außenfurnier bietet das Holz mehr Steifheit und auch Durchschlagskraft als andere fünfschichtige Allroundhölzer wie dem Stiga Allround Classic.
Die Kombination mit dem Rhyzen Fire auf der Rückhand gefiel mir sehr gut. Allgemein war die Kontrolle bei allen Rückhand-Schlägen sehr gut. Die Präzision und Sicherheit, die wir bei Rückhand Topspins und Blocks hatten, war außergewöhnlich gut. Auch das Tempo war ausreichend. Auf der Vorhand war die Kombination Sweden Extra/Rhyzen Fire aber zu langsam/undynamisch.
Für ein Allroundspiel ist es sicherlich in Ordnung, aber wer mit diesem Holz offensiv spielen möchte, sollte sich auf der Vorhand für einen schnelleren/dynamischeren Belag entscheiden.
Insbesondere die Kombination mit dem Evolution MX-P gefiel mir auf der Vorhand aber sehr gut. Beim Blocken hatte ich eine enorme Kontrolle. Das gleiche gilt für Schüsse, die ich platziert und mit ausreichend Power spielen konnte. Topspins hatten viel Spin, ausreichend Tempo und auch viel Kontrolle und Präzision. Der Sweetspot schien bei diesem Holz recht groß zu sein, ich musste den Ball nicht immer perfekt treffen und hatte trotzdem eine hohe Trefferquote.
Klar, es ist nicht so schnell wie ein Offensivholz, sondern schon noch als Allround+ einzustufen, aber ich finde in Kombination mit dem MX-P hat das Holz auch genügend Power für Angriffe aus der Halbdistanz (solange man nicht auf höherem Niveau spielt oder ein Angriffsfeuerwerk abfeuern will). Mein Exemplar des Holzes ist auch ziemlich schwer (ca. 91g). Auch dadurch kommt sicher eine etwas höhere Durchschlagskraft als bei anderen leichteren Exemplaren.
Das recht hohe Gewicht sehe ich aber auch als Nachteil an, denn zusammen mit schwereren Belägen wie dem Rhyzen Fire und Evolution MX-P (jeweils max) ergibt sich ein recht schweres und auch leicht kopflastiges Setup mit einem Gewicht von insgesamt 194g, was mir auf jeden Fall auf Dauer zu schwer ist.
Aber wie gesagt, es gibt auch deutlich leichtere Exemplare und im Zweifel sollte man sein Wunschgewicht beim Kauf angeben.
Nicht ganz so gut gefiel mir das Holz in Kombination mit sehr weichen Belägen wie dem Desto F2 Big Slam oder auch medium-Belägen wie dem Xiom Vega Japan oder Xiom Vega Korea. Interessanterweise hatte ich in Kombi mit dem härteren MX-P eine bessere Kontrolle und insgesamt ein besseres Gefühl als mit den weicheren und ziemlich katapultigen Belägen.
Fazit zum Yasaka Sweden Extra
Insgesamt würde ich sagen, dass das Yasaka Sweden Extra ein wirklich tolles, ausbalanciertes Allround-Offensivholz ist. Es ist nicht nur ein gutes Holz für Anfänger (in Kombination mit Allroundbelägen), sondern auch für erfahrenere Spieler, die nach mehr Kontrolle in ihrem Spiel suchen.
Ich würde es vielleicht nicht als allerstes Holz für Kinder/Anfänger empfehlen, sondern eher als kleines, offensiveres Upgrade zu Allroundhölzern wie dem Stiga Allround Classic (wobei man insbesondere bei Kindern darauf achten sollte, ein nicht allzu schweres Exemplar zu bekommen). Als All+-Holz hat das Yasaka Sweden Extra spürbar mehr Power und auch weniger Vibrationen. Man könnte es vielleicht sogar als Off–Holz einstufen, aber ich denke ALL+ trifft es noch ganz gut.
Es hat auch genügend Power für ein tischnahes Offensivspiel, wenn man es mit schnelleren Belägen wie dem Evolution MX-P kombiniert – in dieser Kombination bietet das Holz ein wie ich finde insgesamt sehr gutes Spielgefühl.
Auch die Kombination mit anderen medium-harten Offensivbelägen sollte für ein kontrolliertes Offensivspiel sehr gut geeignet sein. In Verbindung mit weicheren Belägen hatte ich kein ganz so gutes Gefühl und auch eine schlechtere Kontrolle.
Insgesamt ist das Yasaka Sweden Extra dennoch ein variabel einsetzbares Holz. Das Gute an dem Holz ist zudem, dass es sehr günstig ist, auch deshalb kann ich es auf jeden Fall empfehlen!
Seit 7,5 Jahren spiele ich Tischtennis im Verein. Zurzeit spiele ich in der Bezirksklasse mit dem folgenden Equipment: das Holz Harimoto ALC mit den Belägen Xiom Vega Pro (Rückhand) und Xiom Omega V Asia (Vorhand).
Vor kurzem hatte ich die Möglichkeit gehabt, das Holz Yasaka Sweden Extra drei Tage lang mit den folgenden Belägen Tibhar Evolution MX-P und Joola Rhyzen Fire auszuprobieren. Am dritten Tag spielte ich anstatt Joola Rhyzen Fire den Xiom Vega X.
Das Holz hat mich überzeugt, wenn nicht überrascht und überwältigt. Es ist zwar ein Vollholz und man denkt dabei, dass das Holz zwar kontrolliert sein könnte, aber höchstwahrscheinlich zu wenig Power hat. In diesem Fall hatte ich erstaunlicherweise genügend Power, vermute wegen härtere Anegre als Außenfurnier, aber besonders die Kontrollwerte mit einem gefühlvollen Touch waren einfach hervorragend. In den Freundschaftsspielen gegen meine Vereinskameraden habe ich schon lange nicht so viele Bälle zurückgebracht und somit alle Freundschaftsspiele, die ich an diesen drei Tagen gespielt habe, gewonnen. Es war für mich echt sehr erstaunlich, wie lange konnte ich den Ball im Spiel halten. Somit würde ich die Kontrolle, als Herzstück dieses Holzes bezeichnen. Mit dem Holz sind mir auch verschiedene Angriffs-Topspins von beiden Seiten, ob weich oder hart, erstaunlich sehr leicht gelungen. Ich würde dieses Holz besonders den Spielern empfehlen, die eine Mischung aus einem sicheren Blockspiel am Tisch oder aus der Halbdistanz und einer kontrollierten Topspin reichen Offensive spielen. Die anderen Spielelemente, wie Aufschlag/Rückschlag, Kurz-Kurz oder Schupfen sind mir auch sehr gut gelungen. Somit würde ich dieses Holz als ein Allroundholz einstufen, das auch für die ambitionierten Anfänger geeignet ist.
Und bei diesem Preis muss man wirklich nicht lange nachdenken, einfach kaufen und los geht es an die Platte.
Fazit: Ich werde mir dieses Holz in der Saisonpause besorgen, mit verschiedenen Belägen auszuprobieren, um die bestmögliche Kombination rauszufinden, und in der nächsten Spielsaison als Spielholz Nummer 1 spielen.
Ich habe mir das Holz gekauft aufgrund deiner guten Bewertung, will es mal ausprobieren. Ich habe mit auf der Vorhand den Andro Rasanter R48 Max und auf der Rückhand den C53 2.0 Montieren lassen. Bin gespannt.