Xiom Jekyll & Hyde C55.0 Test (+Video) – L. Kalka

Belagart Noppen-Innen (Hybrid)
Spielausrichtung Offensiv
Schwammhärte 55° (hard)
Verfügbare Schwammstärken 2,1 mm
Verfügbare Farben rot, schwarz
Tempo
9
Spin
9
Kontrolle
9
Preis-Leistung
7.5
Sehr Gut
86 %
Oktober 2024


Vorteile

  • Intutives Spielgefühl
  • Gute Kontrolle durch moderaten Katapult und sehr griffigem Obergummi
  • Sehr viel Spin
  • Gute Durchschlagskraft

Nachteile

  • Sehr hoher Preis
  • Nicht für Anfänger geeignet
  • Nur in einer Schwammdicke verfügbar

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Im heutigen Testbericht geht es um einen sehr besonderen Belag – nämlich den neuen Xiom Jekyll & Hyde C55. Einen Belag, der mithilfe von künstlicher Intelligenz hergestellt werden soll. Wir sind sehr gespannt, was dieser Belag zu bieten hat. Da selbst Hugo Calderano diesen Belag spielt, ist unsere Erwartungshaltung recht groß.

Getestet wurde der Belag von Lorenz Kalka. Seine Meinung zu dem „KI-Belag“ findet ihr nachfolgend verschriftlicht sowie im folgenden Video.

Material des Xiom Jekyll & Hyde C55

Zunächst wie immer ein paar kurze technische Fakten zum Belag. Was hat es eigentlich mit dem Namen des Belags auf sich? Xiom selbst schreibt nichts dazu, aber nach kurzer Recherche bin ich auf eine schottische Novelle mit dem Titel „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll & Mr. Hyde“ gestoßen, in der es zentral um eine Person mit gespaltener Persönlichkeit geht.

Xiom bewirbt diesen Belag als den ersten mit einer Dual Tension Technologie, das bedeutet, dass der Belag mehr Kontrolle am Netz und mehr Power aus der Ferne haben soll, was sich eigentlich widerspricht. Also kann man sagen, dass auch der Belag eine gespaltene Persönlichkeit besitzen soll, das könnte den Namen erklären.

Insgesamt haben wir es hier auf jeden Fall mit einem High-End-Produkt zu tun. Der Belag wurde von Xiom in Zusammenarbeit mit Hugo Calderano und künstlicher Intelligenz entwickelt. Anscheinend macht die KI-Welle auch vor Tischtennisbelägen keinen Halt.

Es handelt sich um einen Belag mit eingebauter Spannung („Dual-Tension-Belag mit X-Faktor“). Dadurch soll er sich wie „geboostert“ spielen.

Der Belag ist der härtestet aus der Jekyll & Hyde Serie mit 55° Schwammhärte. Der Belag zeichnet sich durch einen neu entwickelten, schwarzen und feinporigen „Epsilon Sponge“ aus. Dieser enthält kleine Bläschen, die strukturell so angeordnet sind, dass sie mit den kompakten, flachen Noppen des Obergummis eine Synergie bilden und den Energieverlust minimieren sollen, sodass man mehr Power erzeugen kann und ein intuitives Gefühl beim Schlagen haben soll.

Soweit die Theorie. Wenn man sich den Belag genau anschaut und untersucht, kann man das zum Teil auch schon bestätigen:

Von außen betrachtet sind die Noppen des C55.0 (schwarzer Belag) wirklich sehr flach im Gegensatz zu den Noppen des Z 52.5 (roter Belag), der auf der anderen Seite des Testholzes klebt:

Tatsächlich sind die Noppen des C55.0 aber nicht ganz so flach wie sie aussehen. Denn die Noppen sind fester/tiefer mit dem Schwamm verbunden. Ich habe versucht, das Obergummi vom Schwamm zu lösen, was nicht ganz so einfach war wie beispielsweise beim Z 52.5. Leider ist die Qualität des folgenden Bildes nicht ganz so gut, aber ich denke man kann doch erkennen, dass die Noppen eigentlich etwas höher sind.

Die Noppen sind auch recht kompakt angeordnet mit wenig Zwischenräumen, ähnlich wie beim Jekyll & Hyde Z 52.5:

Der Buchstabe C im Namen steht für das klebrige, chinaartige Obergummi. Leider mussten wir aber feststellen, dass der Belag zwar schon sehr griffig bis klebrig, aber bei weitem nicht so klebrig wie ein Chinabelag ist. Auffällig war aber, dass das Obergummi auch nicht ganz so hart ist, auf jeden Fall weicher als der Schwamm, der fast gar nicht nachgibt, wenn man mit dem Finger auf den Belag drückt.

Den Belag gibt es in Rot und Schwarz und ausschließlich der Schwammdicke 2,1 mm. Preislich liegt er mit 69 € (UVP) leider im oberem Bereich der modernen Beläge.

Spieleigenschaften des Xiom Jekyll & Hyde C 55

Erwartungen und erste Eindrücke

Mit 55° Schwammhärte dachte ich, dass der Belag nichts für mich ist. Ich habe mit einer Betonplatte gerechnet, die gar kein Gefühl vermittelt. Aber ich wurde sofort vom Gegenteil überzeugt. Mein Feeling für den Belag war direkt dar. Ich dachte, es ist nur irgendein Marketingspruch, dass das der intuitivste Belag von Xiom ist.

Aber ich war echt fasziniert davon, dass ich gar keine Eingewöhnungszeit gebraucht habe. Die Bälle kamen so an, wie ich es wollte. Durch die klebrige Oberfläche hatte ich auch nicht das Gefühl, dass mir die Bälle in der superfeuchten Halle runtergefallen sind.

Topspin und Schuss

Besonders die festen Bälle haben mir sehr gut gefallen. Diese sind mit viel Tempo, präzise und spinnig, insgesamt also mit sehr hoher Qualität beim Gegner eingeschlagen, Auch das Topspin-Topspin-Spiel war super. Der Belag kontrolliert den Spin des Gegners und erzeugt eine angenehme Power.

Angriffsbälle sind mit hoher Flugkurve sowie mit gerader Ballflugbahn möglich. Allerdings sind die direkten Bälle, also die Angriffsbälle mit flacher Flugbahn und sattem Balltreffpunkt die, für die der Belag konzipiert wurde. Wenn man den Ball technisch sauber trifft, entwickelt er eine direkte Power und hat viel Qualität.

Tischnahes Spiel

Über dem Tisch hat der Belag ebenfalls performt. Ich hatte einen sehr guten Touch beim kurzen Ablegen und auch bei explosiven Bällen über dem Tisch. Selbst im passivem Blockspiel konnte mich der Belag völlig überzeugen.

Fazit zum Jekyll & Hyde C55

Insgesamt ist der Xiom Jekyll & Hyde C55.0 meiner Meinung nach ideal geeignet für moderne Angriffsspieler mit einer sauberen Technik. Der Katapulteffekt des Belags ist relativ gering. Das macht es einfacher, den Belag im Aufschlag-Rückschlagspiel und generell kurz zu halten und zu kontrollieren. Dennoch ist es natürlich kein Belag für Anfänger.

Nachteilig zu nennen ist noch der mit mit knapp 70 € sehr hohe Preis. Zumindest bekommt man im Gegensatz zu den Butterfly Belägen in der Regel noch Rabatt auf diesen Preis.

Lorenz begann bereits mit sieben Jahren Tischtennis zu spielen. Es dauerte keine drei Trainingseinheiten, da war er schon Feuer und Flamme für den Sport. Durch Talent und Fleiß konnte er in allen Altersklassen die Berliner Einzelmeisterschaften gewinnen. Über die Jahre haben mehrere A-Lizenztrainer intensiv an seiner Technik gefeilt und ihm wertvolle, individuelle Tipps und Tricks mit auf den Weg gegeben. Nun möchte er sein angesammeltes Know-How mit den motivierten Spielern unter Euch teilen.

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