Warum du im Training nicht schupfen solltest (TdW#45)

Tischtennis ist ein unglaublich variabler Sport, in dem man viele Möglichkeiten hat, ein gutes Niveau zu erreichen.

Es gibt etliche Schläge und Techniken, die den Ball auf unterschiedliche Arten und Weisen auf der gegnerischen Tischhälfte ankommen lassen.

Im modernen Tischtennisspiel wirst du eine Technik bzw. eine Rotationsrichtung besonders häufig beobachten können: den Topspin bzw. die Vorwärtsrotation.

Eben damit scheint man am Weitesten zu kommen.

Nachdem wir uns im letzten Tipp der Woche bereits mit der Problematik des Schupfens beschäftigt haben, wollen wir uns heute näher damit beschäftigen, warum man den Unterschnitt bzw. die Rückwärtsrotation gerade im Training fast gänzlich außen vor lassen sollte.

Ich bin Yanick. Sportstudent, Tischtennisspieler seit 10 Jahren und seit einigen auch lizensierter Trainer. Machen wir uns dran.

Wovon ich hier rede

Damit wir uns hier nicht missverstehen: ich verbiete niemandem das Schupfen.

Wenn du mit Idee schupfst, kurz ablegst oder den Ball lang und aggressiv auf die Grundlinie schupfst, dann bin ich großer Fan von deinem Spiel.

Wovon ich aber absolut überhaupt kein Fan bin, ist „pauschales, reaktives Schupfen“.

Was ist unser Ziel

Das ist recht simpel: Wir wollen den Punkt machen.

Grundsätzlich halte ich es in Betrachtung in dieses Zieles immer für die richtige Entscheidung, den Schlag zu spielen, der dir den Ballwechsel gewinnt.

In den meisten Fällen, wird das dein Angriffsspiel sein, solange du nicht gerade ein Störspieler bist.

WIR müssen also den Topspin spielen.

Was bedeutet das

Der Topspin muss unsere pauschale Antwort auf lange Unterschnittbälle werden.

Vom Flip über dem Tisch will ich hier gar nicht anfangen.

Aber wenn dein Gegner einen Ball lang schupft, dann musst du im Sinne des Sieges mit einem Topspin antworten. Die Wahrscheinlichkeit, dass dein Gegner einen Topspin spielt, wenn du seinen langen Schupf zurück schupfst ist relativ hoch. Damit hätte er dann die größere Chance auf den Sieg in diesem Ballwechsel.

Und damit der Topspin eben diese pauschale Antwort wird kann ich euch zwei Tipps ans Herz legen.

Der erste ist es, ein Tempo zu finden, mit dem ihr euren Topspin immer auf den Tisch spielen könnt. In unserem Übungsfinder werdet ihr auf eine Übung stoßen, die ich 30-50-80 getauft habe, bei der es genau darum geht – ein Tempo spielen zu lernen, bei dem jeder Topspin auf den Tisch geht.

Wenn du dieses Tempo gefunden hast, dann ist jede Art von Angst vor einem Topspin unbegründet, weil du je eigentlich jeden Ball mit einem Topspin auf den Tisch spielen kannst.

Der zweite Tipp ist, dass du im Training schlichtweg keinen langen Ball schupfst.

Hierbei geht es mehr um Prävention: Wenn du im Training den Schupf nicht benutzt, hat der Schlag eigentlich gar keine Chance, sich in deinen spontanen Reaktionen wiederzufinden.

Bei der Idee, im Training einfach nicht zu schupfen geht es also eigentlich gar nicht um den Schupf an sich, sondern hierum:

Der Topspin sollte auf jeden langen Schupf deine pauschale Reaktion werden!

Fazit

Zusammengefasst geht es uns also wieder darum, dass wir die meisten Ballwechsel gewinnen. Das Angriffsspiel stellt hierbei für uns die größte Chance dar, das zu erreichen.

Im Training müssen wir also den Grundstein dafür legen, in das Angriffsspiel zu kommen – der Schupf hat im Training also schlichtweg keinen Platz (Ich mache mit meinen Kindern übrigens aus diesen Gründen aktuell gar keinen Schupf im Training).

In dem Sinne, auf bald, bleibt am Ball und hört auf im Training zu schupfen!

Yanick ist ausgebildeter Tischtennistrainer und aktiver Sportstudent. Er kann auf eine Dekade Erfahrung im Tischtennissport als Athlet zurückgreifen und auch als Trainer ist er seit bald fünf Jahren aktiv. Diese Kombination aus langjähriger Erfahrung als Athlet und Trainer, mehreren Trainerlehrgängen und den sportwissenschaftlichen Hintergründen ermöglichen es ihm, bestmögliche Einblicke und in den Sport Tischtennis zu gewährleisten.

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