Querbälle in dein Tischtennistraining einbauen (TdW#52)

Heute möchte ich mich mit dem Querball beschäftigen.

Warum du mit Querbällen trainieren solltest, worauf du dadurch vorbereitet wirst und natürlich auch, was ein Querball überhaupt ist.

Ich bin Yanick. Sportstudent, Tischtennisspieler seit 10 Jahren und seit einigen auch lizensierter Trainer. Machen wir uns dran.

Querball?

Unter einem Querball verstehe ich einen Ballwechsel oder einen Ballkontakt, der bewusst nicht der gespielten Übung entspricht.

Ein paar Beispiele:

  1. Deine Übung startet mit einem kurzen Aufschlag und einem langen Schupf. Ein Querball hier ist z.B. ein Kickaufschlag statt des kurzen Aufschlags oder ein kurzer Ableger statt des langen Schupfballes.
  2. Du spielst RH-Mitte-RH-VH und dein Blocker löst die Übung mit einem Block außerhalb des Rhythmus‘ auf.
  3. Dein Partner spielt eine Übung, bei der er einen kurzen Ableger in VH und dann einen Topspin aus der Mitte spielt. Einen Querball kannst du hier spielen, wenn du statt des kurzen Balles in VH schon einen langen Schupf spielst.

Also: Ein Querball ist ein Kontakt, der im Kontrast zur eigentlich gespielten Übung steht und die Übung, wenn du dich mit deinem Partner darauf geeinigt hast, auch auflöst.

Die Idee hinter Querbällen

Was sollen diese Querbälle also bringen?

Der Gedankengang dahinter ist eine Näherung an das Spiel.

Im Spielt kannst du gar nicht wissen was passiert. Diese Querbälle sollen dich ein bisschen auf Trab halten, damit du nicht anfängst den Kopf abzuschalten.

Dieser Rhythmus von Übungen ist nämlich tatsächlich relativ gefährlich.

Wir haben das Spiel zwar quasi gewonnen, wenn wir in unseren Rhythmus kommen bzw. dem Gegner unseren Rhythmus aufzwingen können, viel schwieriger jedoch ist es, diese Situation überhaupt erstmal zu erzeugen.

Noch ein Punkt ist reagieren vs antizipieren.

Wenn du mit deiner Antizipation richtig liegst, dann ist das super – ich rede häufig davon, wie dich Gewissheit zum Sieg führen kann – aber wenn nicht, was gegen gute Gegner häufig der Fall sein wird, dann hast du den Ballwechsel quasi schon verloren.

Was das heißen soll ist, dass du gefasst sein musst und auf den ankommenden Ball reagierst anstatt etwas zu erwarten und dann von etwas anderem überrascht zu sein.

Gerade in regelmäßigen Übungen oder im Balleimer ist es also sehr sinnvoll, diese Querbälle einzubauen, um den Trainierenden einfach ein bisschen mehr auf Trab zu halten und so im besten Fall besser auf eine Spielsituation vorzubereiten.

Natürlich müsst ihr dabei daran denken bei diesen Querbällen nicht auch in einen Rhythmus zu verfallen, bei dem der Athlet weiß, wann der nächste Querball kommt.

Am Besten spielst du alle 5-8 Ballwechsel einen Querball. Hin und wieder auch mal noch früher, damit keine Sicherheit und Gewissheit entsteht.

Zum Abschluss noch eine kleine Sache: Ich empfehle ja ab einem gewissen Niveau sowieso fast nur noch unregelmäßige Übungen. In dem Fall erübrigt sich der Querball natürlich fast vollständig, weil – je nach Grad der Unregelmäßigkeit – ohnehin keine Gewissheit entsteht.

Bei unregelmäßigen Übungen muss sowieso reagiert werden. Antizipation funktioniert hier ohnehin schon nicht.

Fazit

Ein Querball ist ein Kontakt, der der eigentlichen Übung entgegenwirkt.

Die Idee dahinter ist schlichtweg, den Trainierenden auf Trab zu halten, damit weiterhin auf den Ball reagiert wird, anstatt viel zu früh zu stehen und für einen Ball bereit zu sein, der, gerade in Spielen, so gar nicht kommt.

In dem Sinne, auf bald, bleibt am Ball und trainiert mit Querbällen!

Yanick ist ausgebildeter Tischtennistrainer und aktiver Sportstudent. Er kann auf eine Dekade Erfahrung im Tischtennissport als Athlet zurückgreifen und auch als Trainer ist er seit bald fünf Jahren aktiv. Diese Kombination aus langjähriger Erfahrung als Athlet und Trainer, mehreren Trainerlehrgängen und den sportwissenschaftlichen Hintergründen ermöglichen es ihm, bestmögliche Einblicke und in den Sport Tischtennis zu gewährleisten.

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