In der rasanten Welt des Tischtennissports, wo jede Sekunde und jeder Schlag zählt, gibt es Momente, die das Publikum in Staunen versetzen und die Dynamik eines Spiels völlig verändern können.
Einer dieser atemberaubenden Momente ist der „Around the Net Shot“. Dieser Schlag, der den Ball in einer scharfen Kurve um das Netz herum und zurück auf den Tisch des Gegners lenkt, ist nicht nur ein Beweis für technische Brillanz, sondern auch für kreative Anpassungsfähigkeit unter Druck.
In diesem Artikel tauchen wir tief in die Kunst und Wissenschaft des „Around the Net Shots“ ein, erforschen seine Technik, seine Anwendung und warum er als einer der spektakulärsten Schläge im Tischtennis gilt.
Der Around the Net Shot
Around the net ist hier genau das, wonach es klingt: der Ball wird nicht über das Netz gespielt, sondern tatsächlich daran vorbei.
Das geht auf beiden Seiten. Rückhand wie Vorhand.
Das vermutlich beeindruckendste und auch das, was den Ball fast unmöglich zu retournieren macht ist die niedrige Flugkurve. Der Ball springt einfach nicht mehr nach oben, weil er ja nicht über das Netz musste.
Noch extremer hat man – mit dem richtigen Winkel – sogar das Ziel, dass der Ball rollt. Das wäre dann der vermutlich einzige Schlag, den man wirklich nicht zurückspielen kann. Es geht einfach nicht.
Damit ihr einmal einen Eindruck davon bekommt, worüber wir hier reden, hier ein kurzes Video von WTT:
Auch mit anderen Schlägen als dem Topspin kann man ums Netz herum spielen.
Hier eindrucksvoll bewiesen von Mattias Falck (damals noch Mattias Karlsson), der den Topspin von Hugo Calderano einfach mit einer Vorhand-Abwehr ums Netz herum spielt:
Wann und warum?
Wann? Ganz einfach: wenn der Ball weit genug außerhalb des Tisches ist, um ihn ums Netz herum zu spielen und man nicht so richtig weiß, was man mit dem Ball anfangen soll oder man generell in einer etwas unsicheren Position ist.
Und warum? Noch einfacher: weil es cool ist. Der Around the Net Shot ist DER Ball im Tischtennis. Den musst du einfach machen 😉
Darf man das überhaupt?
Die Regelauslegung ist hier ganz klar.
Internationale Tischtennisregeln TT-R § A 7.1: „Ein auf- oder zurückgeschlagener Ball muss so geschlagen werden, dass er das gegnerische Spielfeld berührt, und zwar entweder direkt oder nach Berühren der Netzgarnitur.“
Ist also alles erlaubt.
Technik
Tja. Gibt es nicht wirklich. Das ist sehr viel Freestyle.
Eine Sache gibt es aber trotzdem zu sagen, wenn du einen Around the Net Shot mit einem Topspin spielst:
Jeder Topspin hat irgendwo in der Flugkurve seinen höchsten Punkt. Wenn du jetzt einen Around the Net oder sogar einen Roller spielen möchtest, dann musst du den Ball soweit fallen lassen, dass eben dieser höchste Punkt der Flugkurve auf Tischhöhe liegt.
Aber wenn wir vom Around the Net Schlag reden, dann müssen wir eigentlich den Meister persönlich befragen:
Adam Bobrow, erfolgreicher YouTuber und der gefragteste Kommentator der Tischtenniswelt. Und ein ganz schön verrückter Kerl.
Er hat ein sehr gutes Video mit allen Variationen und auch einer kleinen Erklärung zur Technik gemacht:
Adam Bobrow ist der einzige Kerl, den man zu fragen braucht, um alles über den Around the Net Shot zu lernen.
Aber auch eine andere Gruppe an Jungs machen mit Around the Net Bällen auf sich aufmerksam: Die finnischen Jungs vom YouTube Kanal Pongfinity.
Fazit
Der Around the Net Shot ist einfach DER Ball im Tischtennis. Und wir alle sollten irgendwann mal einen Rolli versucht haben.
Und wenn ihr euch in einem Spiel gut fühlt, dann gibt es auch nichts cooleres, als einen Ball mit einem Rolli zu beenden und mit Pokerface weiterzugehen, als wäre nichts gewesen – wie Ma Long es im ersten Video vormacht 😉
In dem Sinne, auf bald, bleibt am Ball und spielt ums Netz.
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