Alles Wichtige rund um Sportrecht

Ob bei Wettkämpfen, Spielerverträgen oder im Verein: Es kann immer wieder vorkommen, dass du beim Sport mit dem Gesetz in Berührung kommst. Gründe können sein, dass du deinen Vertrag im Fitnessclub kündigen willst oder im Training verletzt wurdest. Auch wenn du den Verdacht hast, dass einer deiner Teamkollegen leistungssteigernde Mittel nimmt, können daraus rechtliche Folgen entstehen. Hier erfährst du, was unter Sportrecht zu verstehen ist und welche praktischen Konsequenzen sich ergeben können.

Was ist Sportrecht?

Sportrecht ist kein eigenes Rechtsgebiet. Stattdessen umfasst es verschiedene Bereiche aus Zivil- und Strafrecht, zum Beispiel:

  • Medienrecht
  • Vereinsrecht
  • Urheber- und Persönlichkeitsrecht
  • Markenrecht
  • Dopingrecht
  • Wirtschaftsrecht
  • Haftungsrecht

Wie du siehst, gibt es zwischen sportlichen Veranstaltungen sowie Sport an sich viele Berührungspunkte mit juristischen Vorschriften. Ebenso können verschiedene Akteure betroffen sein, darunter:

  • Trainer
  • Schiedsrichter
  • Sponsoren
  • Vereine und Verbände
  • Leistungssportler
  • Hobbysportler

Tipp: Es gibt einige Universitäten, deren rechtswissenschaftliche Abteilungen sich auf Sportrecht spezialisiert haben. Wenn du dich für ein Jurastudium mit Schwerpunkt in dieser Fachrichtung interessierst, solltest du also fündig werden.

Was beinhaltet das Sportrecht?

Juristische Themen sind oft sehr theoretisch. Damit du einen besseren Eindruck davon bekommst, mit welchen Fragestellungen sich Anwälte im Sportrecht beschäftigen, geben wir dir nachfolgend einige Beispiele:

  • Arbeitsschutz für Profifußballer unter 18 Jahren
  • Leihspieler und Einsatzverbote
  • Maßnahmen von Vereinen gegen Fangewalt
  • Disziplinarverfahren auf Ebene von Vereinen oder Verbänden
  • Verträge zwischen Werbeagenturen und Vereinen
  • Rechte an TV-Übertragungen
  • Clubbesuche und Vertragsstrafen
  • vertretbare Höchstgehälter im Profisport
  • arbeitsrechtliche Folgen bei Haftstrafen von Profisportlern

Tipp: Anwälte können im Sportrecht durch Fortbildungen einen Fachanwaltstitel erwerben. Wenn du ein konkretes juristisches Anliegen mit Sportbezug hast, wendest du dich daher am besten an einen dieser Experten.

Sportgerichte

Vereine und Verbände setzen häufig Sportgerichte ein, um vertragsrechtliche Streitigkeiten zu klären. Dazu solltest du wissen, dass es sich dabei nicht um staatliche Gerichte handelt und die Richter kein Jurastudium abgeschlossen haben müssen. Zivil- und strafrechtliche Verhandlungen finden vor diesen Gerichten also nicht statt. Vielmehr haben Sportgerichte die Aufgabe, Fehlverhalten im Sport zu sanktionieren.

Wenn sich die Fans eines Vereins etwa so aggressiv verhalten, dass ein Spiel abgebrochen werden muss, kann der Verein durch das Sportgericht abgestraft werden. Für das Abbrennen von Pyrotechnik durch die Fans kann ein Verein ebenfalls zur Verantwortung gezogen werden, indem er eine Strafe zahlen muss. Bei Handgreiflichkeiten gegen einen Schiedsrichter kann das Sportgericht den Athleten für einige Zeit vom Spielfeld verbannen. Es gibt also etliche Maßnahmen, die diese Vereins- und Verbandsgerichte ergreifen können, um für mehr Fairness und Sicherheit im Sport zu sorgen.

Was passiert bei Verletzungen?

Wenn du von einer anderen Person fahrlässig oder vorsätzlich verletzt wurdest, steht dir im Alltag generell ein Schmerzensgeld zu. Im Sport kann das anders aussehen. Denn wenn sich die Person an die Regeln des Sports gehalten hat, kannst du sie häufig nicht rechtlich belangen. Ein Beispiel sind Boxkämpfe. Wenn einer der Athleten im Kampf durch einen erlaubten Schlag verletzt wird, hat er keinen Anspruch auf Schmerzensgeld.

Anders sieht es aus, wenn die Verletzung durch eine Technik entsteht, die nicht regelkonform ist. Beim Boxen sind beispielsweise Tritte nicht zugelassen. Wenn sich einer der Kämpfer nicht daran hält und seinem Gegner durch einen Tritt Schaden zufügt, kann er dafür zivil- und möglicherweise strafrechtlich herangezogen werden. Durch sein Verhalten verstößt er gegen die Normen im Bürgerlichen Gesetzbuch, die vorschreiben, dass er die notwendige Sorgfalt im Wettkampf berücksichtigen muss.

Ob du oder jemand anderes für eine Verletzung haftbar gemacht werden können, hängt auch davon ab, um was für eine Sportart es sich handelt. Alle Sportarten mit möglichem Körperkontakt haben ein erhöhtes Verletzungsrisiko – egal, ob du Handball spielst oder Kampfsport machst. Statistisch gesehen kommt es bei Mannschaftssportarten sogar häufiger zu Verletzungen als im Kampfsport.

Rechtlich hast du aufgrund dieses grundsätzlichen Risikos einer Verletzung meist keinen Anspruch auf Schmerzensgeld, wenn dein Gegenüber die Regeln der Sportart nur minimal überschreitet. Der Gesetzgeber unterstellt, dass du über die Gefahren Bescheid weißt und sie in Kauf nimmst, wenn du den Sport ausübst.

Zu diesen Vorgaben gibt es jedoch eine Ausnahme: die Sittenwidrigkeit. Damit ist gemeint, dass eine Sportart, deren Regel gegen die guten Sitten verstoßen, bei Verletzungen zivil- oder strafrechtliche Folgen haben kann. Ein Beispiel dafür ist in den Augen einiger Fachleute das Ultimate Fighting, bei dem ohne Kopfschutz gekämpft wird.

Haftung eines Vereins

Wenn du in einem Verein Sport treibst und etwa einen Gruppenkurs besuchst, bist du durch verschiedene rechtliche Vorgaben abgesichert. Zum einen muss der Verein dafür sorgen, dass du auf dem Gelände vor drohenden Gefahren geschützt bist, indem er zum Beispiel abschließbare Spinde bereitstellt. Wenn du noch nicht volljährig bist, übernimmt der Verein zudem die elterliche Aufsichtspflicht, während du dich dort für eine Sporteinheit aufhältst.

Entsteht dir ein Schaden, dann haften der Verein und/oder der Übungsleiter, wenn er sich eine Straftat zuschulden kommen lässt. Allerdings können Vereine im Vertrag einen begrenzten Haftungsausschluss festlegen, sodass du bei Diebstahl deiner Wertsachen nicht in jedem Fall finanziellen Ersatz bekommen kannst. Grundsätzliche Rechte und Pflichten bezüglich grober Fahrlässigkeit kann ein Verein durch solche Regelungen jedoch nicht ausschließen.

Huy war schon immer sehr sportlich. Schon in seinen jungen Jahren hat er gerne Tischtennis und andere Ballsportarten gespielt. In seiner Freizeit spielt Huy nicht nur gerne Tischtennis, sondern auch Bierpong mit seinen Freunden und hat sich mittlerweile zu einem recht geschickten Spieler entwickelt. Zudem hat er einige Bierpong-Wettbewerbe an der TU Berlin für sich entscheiden können.

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