Tibhar Evolution FX-D Test: Eigenschaften & Vergleiche

Die Tibhar Evolution Serie ist bei vielen Spielern von Anfängern bis Profis sehr beliebt. Mit dem Evolution FX-D und auch dem Evolution EL-D gibt es seit 2022 zwei neue Varianten mit dem neuen Red Energy Sponge, der für eine hohe Dynamik sorgen soll (daher auch das „D“ im Namen).

Auch der Evolution MX-D hat diesen Schwamm und dieser sehr harte Belag ist auch bei vielen Spielern sehr gut angekommen (wobei ich ihn nicht so sehr mochte).

Nun war ich aber sehr gespannt, wie sich der deutlich weichere Evolution FX-D spielen wird (der EL-D liegt mit ca. 45-47° zwischen dem FX-D und MX-D). Die Eigenschaften des Belags und meine Spieleindrücke findet ihr im folgenden Testbericht.

Überblick über den Tibhar Evolution FX-D


FeatureDetails
MarkeTibhar
ModellTibhar Evolution FX-D
SpielstilOffensiv
TypNoppen-Innen
Schwammhärtemedium-soft (ca. 43-45°)
Verfügbare Schwammstärken1,7-1,8 mm / 1,9 – 2,0 mm / 2,1 – 2,2 mm
Testexemplar1,9-2,0 mm rot

Vorteile

  • Hohes Tempo
  • Viel Spinpotenzial
  • Blockspiel
  • Fehlerverzeihend

Nachteile

  • Recht hoher Preis
  • Für Anfänger zu hoher Katapulteffekt
  • Letzte Durchschlagskraft fehlt

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Material des Tibhar Evolution FX-D

Der Tibhar Evolution FX-D Belag ist in einer Pappverpackung verpackt, die in den Farben Gold, Grau und Weiß gehalten ist.

Auf der Rückseite befinden sich eine kurze Beschreibung und die wichtigsten technischen Daten zum Belag.

Ein dünnes Papierblatt auf der Innenseite beschreibt die bei der Herstellung des FX-D verwendeten Technologien ProTension und Red Power Sponge.

Genau wie bei den anderen Evolution Belägen deckt eine nicht selbstklebende, weiße Plastikfolie das sehr griffige, nicht klebrige Obergummi ab.

Sowohl das Obergummi als auch der mittelporige Schwamm (im Vergleich zum MX-D sind die Poren etwas größer, im Vergleich zum MX-P etwas kleiner) fühlen sich recht weich an. Die Schwammhärte ist mit ca. 43-45° europäische Härte auch als medium-soft angegeben. Beim FX-D gibt es zudem einen kleineren Abstand zwischen den sehr breiten Noppen als beim MX-D

Querschnitt des Obergummis und Schwamms des Evolution FX-D
Querschnitt des Evolution FX-D
Querschnitt des Obergummis und Schwamms des Evolution MX-D
Querschnitt des Evolution MX-D

Testverfahren

Ich habe den Tibhar Evolution FX-D in der Schwammstärke 1,9 – 2,0 mm mit rotem Obergummi auf dem Nittaku Septear Holz ca. 10 Stunden im Training getestet. Gespielt habe ich den Belag vor allem auf der Rückhand. Auf der anderen Seite spielte ich den Evolution MX-P.

Spieleigenschaften des Tibhar Evolution FX-D

Bei den ersten Bällen war ich von dem doch recht hohen Tempo des Tibhar Evolution FX-D überrascht. Es ist definitiv kein langsamer, sondern ein schneller, dynamischer Belag. Es genügt eine recht kurze Bewegung aus dem Handgelenk, um einen schnellen Konterball zu spielen.

Topspin

Da ich auf der Rückhand die letzten Jahre vor allem eine kurze Noppe gespielt habe, war ich nun sehr gespannt, wie sich der FX-D im Topspinspiel spielen lässt. Bei Topspins mit der Rückhand hatte ich durchaus meine Probleme, was zum Teil am Belag, vor allem aber an meiner noch sehr falschen, „noppen“-Technik lag.

Sofern ich den Ball aber sauber getroffen habe, hatte ich ein wirklich angenehmes Gefühl beim Topspin mit der Rückhand. Die Bälle kamen sicher, hatten viel Spin und sprangen mittelhoch ab. Aufpassen musste ich jedoch, den Ball nicht zu hart zu schlagen, da dann der wirklich hohe Katapulteffekt dafür sorgte, dass er über den Tisch hinaus flog.

Eine kurze Bewegung aus Unterarm und Handgelenk genügte schon, um mit dem FX-D einen gefährlichen, schnellen und zugleich spinnigen Rückhand Topspin zu spielen.

Auf meiner stärkeren Seite, der Vorhand, habe ich den FX-D auch kurz getestet. Bei Vorhand Topspins konnte ich ebenfalls recht einfach einen schnellen Topspin spielen, der auch recht viel Spin hatte. Das Spinpotenzial schien aber im Vergleich zum MX-D etwas geringer zu sein und zudem war mir das Gefühl des FX-D auf der Vorhand doch einen Tick zu weich.

Blocken

In Kombination mit dem siebenschichtigen Hinoki-Vollholz Nittaku Septear ist der Evolution FX-D für mich ein wirklich guter Blockbelag. Aktive Blockbälle funktionierten sowohl auf langsame, spinnige Topspins als auch auf schnelle Topspins sehr gut. Hiermit konnte ich viel Druck erzeugen und direkte Punkte erzielen.

Das passive Blocken funktionierte auch ziemlich gut – wenn man den Spin des Gegners gut einschätzt und den Schläger dementsprechend weit schließt. Insbesondere auf schnellere Topspins des Gegners wurden auch eher passive Blockbälle recht lang.

Das aktive Blockspiel gelang insgesamt konstanter und sicherer und war für den Gegner auch deutlich gefährlicher. Der Ball bekommt eine sehr flache und lange Flugbahn und springt auf der anderen Tischhälfte auch nicht wirklich hoch.

Auch Spinblocks fühlten sich sehr gut an. Der Vorteil hierbei war, dass der Katapult nicht so stark aktiviert wurde, weshalb ich die Platzierung des Blocks noch etwas besser steuern konnte und eine bessere Kontrolle hatte.

Schupfen

Beim Schupfen hatte ich viel Kontrolle und konnte auch viel Spin erzeugen. Die Länge der Schupfbälle konnte ich gut variieren. Sowohl kurze, gefühlvolle Schupfbälle und Ableger als auch lange, aggressive Schupfbälle waren möglich.

Aufschlag- und Rückschlagspiel

Aufschläge konnte ich mit dem Evolution FX-D gut kurz halten. Der Spin war dabei auch ziemlich hoch, aber nicht überragend. Mit dem MX-D konnte ich etwas mehr Spin erzeugen.

Das Rückschlagspiel gefiel mir mit dem Evolution FX-D sehr gut – und das obwohl ich von einer kurzen Noppe auf der Rückhand komme 😀

Genau wie beim Blocken gilt auch hier, dass mir der Belag im aktiven Rückschlagspiel deutlich besser als im passivem gefallen hat. Egal ob Flip oder kleiner, tischnaher Topspin – es funktionierte beides erstaunlich gut, sowohl auf Unterschnitt- als auch Überschnittaufschläge.

Wichtig fand ich ich dabei, den Ball einige Zeit zu führen. Das half mir, den Ball sicher und konstant zu platzieren. Ich musste auch nicht immer perfekt zum Ball stehen oder den Spin des Gegners komplett richtig lesen – der FX-D war ziemlich fehlerverzeihend.

Wenn ich den Ball aber beim Rückschlag etwas zu sehr geschlagen und weniger gestriffen habe, war es schwierig, aufgrund des einsetzenden Katapults die richtige Dosis an Tempo zu finden und den Ball gut zu platzieren.

Auch das kurze Rücklegen ist aufgrund der Eigendynamik des Belags nicht ganz so einfach, aber mit viel Gefühl doch möglich.

Fazit zum Evolution FX-D

Der Tibhar Evolution FX-D gefällt mir auf jeden Fall deutlich besser als der härtere MX-D. Mir gefällt das ziemlich weiche Spielgefühl des FX-D. Mit dem FX-D fand ich es ziemlich einfach, Topspins zu ziehen, welche sowohl Tempo als auch Spin hatten. Auch im aktiven Blockspiel sowie Rückschlagspiel gefiel mir der FX-D sehr gut, der hier zugleich sehr gefährlich, aber auch kontrolliert und fehlerverzeihend wirkte.

Aus meiner Sicht ist der FX-D ein sehr guter Belag für Spieler auf mittlerem Niveau, die einen katapultigen, medium-soften Belag suchen. Für Anfänger ist der Belag auf jeden Fall zu schnell und katapultig.

Auch für mich war während des Testens teilweise sogar zu katapultig für meine schwächere Seite, die Rückhand. Dennoch werde ich ihn noch weiter testen und überlege auch, den kompletten Testschläger mit Nittaku Septear, Evolution MX-P auf der Vorhand und Evolution FX-D auf der Rückhand als neuen Wettkampfschläger zu verwenden, da mir die Kombination sehr gut gefallen hat.

Für die aktivere Seite (bei den meisten die Vorhand) ist der Belag auch bis zu einem gewissen Punkt geeignet, aber nur wenn man das recht weiche Spielgefühl hier mag und auf die allerletzte Durchschlagskraft verzichten kann.

Johannes spielt seit über 15 Jahren Tischtennis, zuerst draußen auf der Steinplatte und seitdem er 12 Jahre alt ist im Verein SC Siemensstadt in Berlin. Mittlerweile ist er dort nicht nur Spieler, sondern seit einigen Jahren auch Trainer und Jugendwart und konnte in diesen Funktionen wertvolle Erfahrungen sammeln, welche er über TT-Test mit euch teilen möchte.

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