Tischtennis Belag Härte – weiche vs. harte Beläge [Ratgeber]

Es gibt viele unterschiedliche Tischtennisbeläge, die sich in zahlreichen Eigenschaften voneinander unterscheiden. Eine dieser Eigenschaften ist die Härte des Tischtennis Belags.

In meinem Ratgeber über die Eigenschaften von Tischtennisbelägen bin ich schon auf die Härte eingegangen. In diesem Leitfaden möchte ich mich nochmal genauer mit der Härte eines Tischtennisbelags auseinandersetzen. Denn diese ist eine der wichtigsten Faktoren bei der Auswahl eines Tischtennisbelags.

Ich werde beschreiben, welche Auswirkungen die Härte auf die Eigenschaften des Tischtennisbelags hat und erläutern, für wen harte bzw. weiche Beläge geeignet sind! Zudem werde ich erläutern, wie die Härte eines Tischtennisbelags gemessen wird und welche unterschiedlichen Angaben zur Schwammhärte es gibt. Los geht’s.

Was ist die Belaghärte?

Tischtennisbeläge bestehen aus zwei Teilen, dem Schwamm und dem Obergummi. Wenn man von der Härte des Belags spricht, meint man meistens die Härte des Schwamms.

Die meisten Hersteller beziehen sich auf die Härte des Schwamms, wenn sie die Belaghärte angeben. Nur wenige Hersteller geben auch die Gesamthärte des Belags (inkl. des Obergummis) an.

Da die Härte des Belags zum Großteil von dem Schwamm bestimmt wird, werden wir uns in diesem Artikel auch vor allem mit der Schwammhärte beschäftigen. Dennoch sollte man nicht außer Acht lassen, dass auch das Obergummi einen Einfluss auf die Gesamthärte des Belags hat.

Doch zunächst: Was ist die Schwammhärte und welchen Einfluss auf dein Spiel hat sie?

Was die Härte des Schwammes ist, lässt sich einfach beschreiben. Denn sie beschreibt tatsächlich einfach nur die Härte des Schwammes.

Ein härterer Schwamm lässt sich viel schwerer zusammendrücken als ein weicherer. Wenn du Beläge zur Hand hast, kannst du das ganz einfach selber ausprobieren, indem du mit dem Finger auf den Belag drückst. Wenn er leicht und viel nachgibt, handelt es sich um einen weichen Schwamm. Wenn sich der Belag sehr hart anfühlt und fast gar nicht eindrücken lässt, handelt es sich um einen sehr harten Schwamm.

So verhält sich dann auch der Tischtennisball: In einen weichen Belag kann er mehr „eindringen“ und diesen Belag stärker komprimieren, wodurch die Kontaktzeit des Balles mit dem Belag erhöht wird. Ein härterer Belag lässt sich dagegen nicht nur von deinem Finger, sondern auch von dem Ball deutlich weniger zusammendrücken, was die folgenden Grafiken verdeutlichen sollen. Das wiederum hat Einfluss auf das Spielverhalten und die Eigenschaften des Belags. Mehr dazu aber im nächsten Kapitel.

Abbildung eines weichen Tischtennis Belag Schwamms, der durch den Tischtennisball stark komprimiert wird
Ein weicher Schwamm wird durch den Tischtennisball stärker komprimiert.
Abbildung eines harten Tischtennis Belag Schwamms, der durch den Tischtennisball nur sehr leicht komprimiert wird
Ein harter Schwamm wird durch den Tischtennisball nur leicht komprimiert.

Die Schwammhärte wird in der Regel in Grad gemessen, wobei es jedoch verschiedene Skalen gibt (mehr dazu unten). Je höher der Härtegrad angegeben ist, desto härter ist der Schwamm. Sehr weiche Beläge haben beispielsweise einen Härtegrad von ungefähr 30°- 40°, während extrem harte Beläge einen Härtegrad von über 50° auf der europäischen Skala haben.

Spieleigenschaften von harten und weichen Belägen

Nun weißt du bereits, was die Schwammhärte im Tischtennis überhaupt ist und wie sich harte und weiche Schwämme verhalten. Die mechanischen Eigenschaften von harten und weichen Belägen haben einen großen Einfluss auf die Spieleigenschaften des Belags.

Weiche Beläge lassen sich leichter von dem Ball zusammendrücken, welcher anschließend wie von einem Trampolin aus dem Belag herausgeschleudert wird (der Katapulteffekt wird auch als Trampolineffekt bezeichnet). Der Schwamm wird bei weicheren Belägen auch schon bei Schlägen mit geringer Kraft aktiviert und die Kontaktzeit des Balles mit dem Belag ist höher. Aus diesem Grund kann mit weicheren Belägen auch mit einer kürzeren, weniger kraftvollen Bewegung ein schneller und rotationsreicher Ball gespielt werden. Weiche Beläge sind insgesamt auch einfacher zu spielen und fehlerverzeihender, weshalb sie besser für Anfänger geeignet sind.

Harte Beläge spielen sich dagegen linearer, weniger katapultig, haben dafür aber eine höhere Höchstgeschwindigkeit und mehr maximales Spinpotenzial. Irgendwann ist die Leistungsgrenze der weichen Beläge erreicht. Es kann sogar der Punkt kommen, dass sie bei einem harten Schlag vollständig zusammengedrückt werden und der Ball bis auf das Holz durchschlägt. In diesem Fall schlägt man dann quasi mit dem Holz und der Belag selber kann keine Geschwindigkeit und keinen Spin mehr liefern.

Da härtere Beläge schwieriger zu komprimieren sind, ist es schwieriger bis zum Holz durchzuschlagen, so dass sie eine viel größere Leistungsreserve haben, was sich in Form eines höheren Maximaltempos und einer höheren maximalen Rotation bemerkbar macht. Du musst jedoch etwas mehr „arbeiten“ und eine richtige Technik anwenden, um dieses Potenzial der Beläge auszuschöpfen.

Mit harten Belägen haben Bälle, die mit weniger Kraft geschlagen werden, auch wenig Geschwindigkeit, aber wenn du einen Schlag mit mehr Körpereinsatz, mehr Handgelenk und mehr Kraft schlägst, haben deine Bälle mehr Spin und Geschwindigkeit als mit weicheren Belägen. Härtere Beläge sind somit dynamischer als weiche Beläge, sie haben mehr „Gänge“ bzw. spielen sich linearer.

Weiter oben habe ich erwähnt, dass weiche Beläge einfacher zu kontrollieren sind. Das gilt aber nur bei geringen bis mittleren Geschwindigkeiten. Hier helfen der Katapulteffekt und die höhere Verweildauer des Balles dabei, Tempo und Spin zu erzeugen und den Ball zurück auf die gegnerische Tischhälfte zu befördern.

Bei höheren Geschwindigkeiten – und wenn man eine gute Technik hat – sind harte Beläge konstanter, präzisier und kontrollierbarer als weiche Beläge.

Offensive Profispieler verwenden vor allem harte Beläge, aber es gibt auch viele Profispieler, die weichere Beläge bevorzugen.

Vor- und Nachteile von weichen Belägen

  • Fehlerverzeihender
  • Insgesamt einfacher zu kontrollieren
  • Einfacher, Spin und Tempo zu erzeugen
  • Längere Ballkontaktzeit
  • Geringeres maximale Tempo und maximaler Spin
  • Unberechenbarer durch höheren Eigenkatapult
  • Bei härteren Schlägen unpräziser

Vor- und Nachteile von harten Belägen

  • Höhere Präzision bei richtiger Technik
  • Höheres maximales Spin- und Tempopotenzial
  • Wenig Katapult, dadurch i.d.R. bessere Kontrolle bei kurzen Bällen
  • Gute Technik und Kondition notwendig, um volles Potenzial zu nutzen
  • Verzeiht weniger Fehler
  • Nicht für Anfänger geeignet

Welche Belaghärte sollte ich wählen?

Vermutlich wirst du dich nun fragen, welche Belaghärte du wählen solltest. Anhand der Eigenschaften von weichen bzw. harten Belägen, die ich im vorigen Kapitel erläutert habe, hast du bereits einige Anhaltspunkte für deine Belagwahl.

Im Folgenden werde ich nochmal konkret erläutern, welche Schwammhärten ich für Anfänger, Spieler auf mittlerem Niveau und fortgeschrittene Spieler empfehlen würde. Hierbei muss ich vorneweg sagen, dass das meine persönlichen Empfehlungen sind und die Meinungen hier auch etwas auseinandergehen.

Anfänger

Für Anfänger im Tischtennis sind in der Regel weichere Beläge besser geeignet. Das hört man häufiger und liest man auch öfter. Aber stimmt das auch? Grundsätzlich aus meiner Sicht schon. Beläge mit zu harten Schwämmen sind für Anfänger zu schwer zu kontrollieren. Man benötigt eine gute Technik, um diese Beläge zu spielen.

Weiche Beläge lassen sich – wie bereits oben erwähnt – einfacher spielen und sind fehlerverzeihender. Auch mit einer nicht ganz sauberen Technik kann man mit weichen Belägen mit höherer Wahrscheinlichkeit einen Ball zurück auf den Tisch spielen und auch schnelle sowie spinnige Bälle spielen. Das hat aber auch Nachteile, denn unter Umständen können sich Anfänger mit zu weichen Belägen schlechte Angewohnheiten aneignen.

Auch weiche Beläge können zudem sehr schnell und schwerer zu kontrollieren sein, da sie einen höheren Katapulteffekt haben (wobei es auch weichere Beläge ohne großen Katapulteffekt gibt).

Bei europäischen Tischtennis Belägen kann man grundsätzlich zwischen klassischen Belägen und Tensorbelägen unterscheiden. Während klassische Beläge (fast) keinen eigenen Katapulteffekt haben und insgesamt langsam und kontrolliert sind, sind Tensorbeläge schneller, katapultiger, können auch mehr Spin erzeugen, aber sind auch schwerer zu kontrollieren. Zu den Unterschieden zwischen klassischen und Tensorbelägen schreibe ich aber noch einen separaten Beitrag!

Kompletten Anfängern (die vielleicht erst vor ein paar Wochen mit Tischtennis angefangen haben), würde ich deshalb eher klassische, katapultarme, medium oder medium-soft Beläge empfehlen. Diese sollten in der Produktbeschreibung das Wort „Allround“ zu stehen haben.

Gute Optionen sind der Andro Good, Donic Liga, Donic Vario, Donic Vario Soft, Yasaka Mark V und der Yasaka Mark V HPS, um nur einige zu nennen.

Als Schwammdicke würde ich kompletten Anfängern empfehlen, ungefähr eine Schwammstärke von 1,8 mm zu wählen. Wenn eine zu dicke Schwammstärke gewählt wird, wird der Belag schneller und spinniger und schwerer zu kontrollieren.

Fortgeschrittene Anfänger, die bereits etwas länger spielen und die grundlegenden Schlagtechniken bereits beherrschen, aber noch stark in der Entwicklung sind, können auch etwas schnellere Soft- bis Medium-Soft Beläge wählen und sich auch bereits für Tensorbeläge mit leichtem Eigenkatapult entscheiden.

Beliebte Optionen sind der Andro Hexer Duro (42,5°), der Xiom Vega Europe (42°), aber auch der etwas härtere Xiom Vega Intro (47,5°) oder der Andro GTT 45 (45°). Weitere Infos zu einigen dieser Beläge und noch ein paar weiteren guten Belägen für Anfänger findest du in unserem Artikel über die besten Tischtennisbeläge für Anfänger.

Bereits bei den fortgeschrittenen Anfängern kann auch auf der stärkeren Seite (meistens die Vorhand) ein etwas härterer, schnellerer Belag mit etwas dickerer Schwammstärke gewählt werden.

Zusammenfassend kann man sagen: Für Anfänger sind weichere (aber auch nicht zu weiche) klassische Beläge in der Regel die bessere Wahl, da sie das Erlernen grundlegender Techniken und Schläge erleichtern. Mit der Zeit, wenn sich die Technik und das Spielverständnis verbessern, können Spieler zu soften bis mittelharten Tensorbelägen mit leichtem Frischklebeeffekt übergehen.

Spieler auf mittlerem Niveau

Spieler, die bereits die grundlegenden Schlagtechniken beherrschen, ein gutes Ballgefühl entwickelt haben und in ihrem Spiel deutlich weniger unerzwungene Fehler machen, können, wenn sie damit gut zurechtkommen, bei den weichen mit medium Belägen bleiben.

Ab dieser Phase der „Karriere“ (z.B. wenn man schon an einigen Turnieren teilgenommen und beispielsweise schon über 1000 TTR-Punkte hat), kann aber auch auf medium-harte (zwischen 45 und 49 Grad auf der ESN-Skala) Beläge auf der Vorhand gewechselt werden. Für die (bei den meisten Spielern auf mittlerem Niveau) schwächere Rückhandseite würde ich dagegen empfehlen, bei medium-soften oder medium-Belägen zu bleiben.

Es können auch Tensorbeläge mit stärkerem Eigenkatapult gewählt werden. Die Auswahl an guten mittelharten Tensorbelägen ist wirklich sehr hoch, sodass ich im Folgenden nur einige beliebte aufzählen möchte:

Von ganz harten Belägen würde ich diesen Spielern generell noch abraten.

Fortgeschrittene Spieler

Bei fortgeschrittenen Spielern kann man keine pauschale Aussage treffen, welche Beläge für sie geeignet sind, da das sehr vom individuellen Spielstil und den persönlichen Vorlieben (und auch der Belag-Holz-Kombination) abhängt.

Dennoch kann man sagen, dass fortgeschrittene, sehr offensive und vor allem tischnahe Spieler auf ihrer dominanten Seite in der Regel harte Beläge zwischen 47 und 55 Grad verwenden (was man beispielsweise auch bei den Profis sieht). Fortgeschrittene Spieler, die mehr spinorientiert und auch etwas variabler spielen (Allroundspiel), spielen auch gerne mit weichen bis medium Belägen. Auch Halbdistanzangreifer bevorzugen oftmals eher weichere Beläge, da es mit ihnen einfacher ist, Geschwindigkeit zu erzeugen.

Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass fortgeschrittene Spieler unterschiedliche Beläge auf der Vorhand- und Rückhandseite verwenden, um die Vorteile beider Typen zu nutzen.

Wie misst man die Härte eines Tischtennis Belags?

Die Belaghärte im Tischtennis wird in der Regel mit einem Instrument namens Durometer gemessen. Der Durometer misst den Widerstand eines Materials gegen Eindringen oder Kompression.

Es gibt verschiedene Arten von Durometern, sodass es auch unterschiedliche Härteskalen für Tischtennisbeläge gibt (siehe unten). In europäischen ESN-Fabriken werden Durometer des Types O verwendet, japanische Fabriken verwenden alle Durometer mit Shore-A-Skala.

Der Durometer wird senkrecht auf den Belag gedrückt, wobei der Belag auf einer festen Unterlage liegt.

Das Instrument verfügt über eine federbelastete Spitze, die in den Belag gedrückt wird. Die Tiefe des Eindringens gibt einen Wert an, der die Härte des Materials widerspiegelt.

Härteskalen für Beläge

Die meisten Hersteller geben zumindest die Schwammhärte des Belags sehr genau an, sodass man diese nicht selber messen muss. Im Tischtennis gibt es allerdings 3 verschiedene Härteskalen, was den Vergleich von Belägen verschiedener Hersteller recht verwirrend macht.

Ein 40° DHS Hurricane 3 NEO ist zum Beispiel ein extrem harter Belag, während ein 40° ESN-Belag ein sehr weicher Belag ist. Das liegt daran, dass DHS und ESN unterschiedliche Skalen zur Messung der Härtewerte verwenden.

Nahezu alle in Europa hergestellten Beläge werden als ESN-Beläge bezeichnet, da sie in der ESN-Fabrik hergestellt werden. Die Beläge von Donic, Yasaka, Xiom, Stiga, Andro, Joola und Tibhar werden alle von ESN hergestellt.

Die folgende Tabelle hilft dir, besser zu verstehen, wie hart oder weich die Beläge der verschiedenen Hersteller sind.

Belaghärte-Tabelle

Diese Tabelle soll dir einen Überblick über die unterschiedlichen Belaghärteskalen geben und dir helfen, die Härtegrade umzurechnen. Die Werte sollen allerdings nur Anhaltspunkte sein und sind nicht exakt korrekt. Man kann aber ungefähr sagen, dass man auf einen Butterfly-Härtegrad ungefähr 9-10 Punkte draufrechnen muss, um auf die ESN-Skala zu kommen.

HärteEuropa (ESN)China (DHS)Japan (Butterfly)
Soft30-39  
Medium-soft39-42,53630-32
Medium42,5-453733-35
Medium-hard46-483835-37
Hard49-523938-40
Sehr hart52+40+41+

Einfluss des Obergummis auf die Härte des Belags

Das Obergummi eines Tischtennisbelags spielt eine wichtige Rolle für das Gesamtgefühl und die Performance des Belags, obwohl die Härte hauptsächlich durch den darunterliegenden Schwamm bestimmt wird. Dennoch hat das Obergummi einen Einfluss auf die wahrgenommene Härte und andere Spielcharakteristiken.

Ein dickeres oder steiferes Obergummi kann den Belag insgesamt härter erscheinen lassen, selbst wenn der Schwamm darunter relativ weich ist. Umgekehrt kann ein dünneres oder flexibleres Obergummi einen harten Schwamm weicher erscheinen lassen.

Das Obergummi beeinflusst, wie lange der Ball Kontakt mit dem Belag hat. Ein weicheres Obergummi kann die Kontaktzeit verlängern, was dem Spieler mehr Kontrolle und Spin gibt, während ein härteres Obergummi die Kontaktzeit verkürzen und die Geschwindigkeit erhöhen kann.

Doch von welchen Faktoren wird die Härte des Obergummis beeinflusst? Im Gegensatz zur Schwammhärte wird diese meistens nicht von den Herstellern genau angegeben.

Hier sind die Hauptfaktoren, die die Härte des Obergummis bestimmen:

  1. Materialzusammensetzung: Das Obergummi besteht in der Regel aus einer Mischung von Natur- und Synthesekautschuk. Die genaue Zusammensetzung und die verwendeten Materialien können die Härte und Elastizität des Obergummis beeinflussen.
  2. Vulkanisierung: Dies ist der Prozess, bei dem der Belag durch Erhitzen mit Schwefel gehärtet wird. Je länger und intensiver der Vulkanisierungsprozess, desto härter kann das Obergummi werden.
  3. Zusatzstoffe: Verschiedene Chemikalien und Füllstoffe können dem Obergummi zugesetzt werden, um dessen Eigenschaften zu modifizieren. Zum Beispiel können Weichmacher hinzugefügt werden, um das Gummi elastischer zu machen, während andere Zusatzstoffe es härter machen können. So steht bei Tensorbelägen das Obergummi durch Hinzufügen bestimmter Moleküle unter Vorspannung und kann dadurch härter rüberkommen.
  4. Dicke des Obergummis: Ein dickeres Obergummi kann sich steifer und härter anfühlen als ein dünneres Obergummi, selbst wenn das Material an sich die gleiche Härte hat.
  5. Herstellungsprozess: Unterschiedliche Herstellungsverfahren, wie z.B. die Art und Weise, wie der Belag gerollt oder gepresst wird, können die Härte und Textur des Obergummis beeinflussen.
  6. Alterung und Verschleiß: Mit der Zeit kann das Obergummi durch den ständigen Kontakt mit dem Ball, durch UV-Strahlung, durch Temperaturschwankungen oder durch andere Umwelteinflüsse härter oder spröder werden.
  7. Behandlungen nach der Herstellung: Manchmal werden Tischtennisbeläge nach der Herstellung behandelt/getunet, um ihre Eigenschaften zu verändern (was allerdings heutzutage verboten ist). Solche Behandlungen können auch die Härte des Obergummis beeinflussen.
  8. Noppengeometrie: Auch die Form, Größe und der Abstand der Noppen im Obergummi macht einen Unterschied. Längere und schmalere Noppen sorgen für ein weicheres, Gefühl, während kürzere Noppen, die näher zueinanderstehen und breiter sind, das Gefühl des Belags härter erscheinen lassen können, da sie weniger flexibel sind.

Gibt es weitere Faktoren, die Einfluss auf die (wahrgenommene) Belaghärte haben?

Faktoren wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit können die Härte eines Belags beeinflussen. Ein Belag kann sich bei kalten Temperaturen härter anfühlen und bei wärmeren Temperaturen weicher.

Fazit

Die Härte des Tischtennisbelags (v.a. des Schwamms) hat einen großen Einfluss auf die Gesamtcharakteristik des Belags.

Die Wahl zwischen hartem und weichem Belag hängt von den individuellen Vorlieben, dem Spielstil und dem Erfahrungsniveau des Spielers ab. Es ist wichtig, verschiedene Beläge auszuprobieren und denjenigen zu finden, der am besten zu den eigenen Bedürfnissen passt.

Grundsätzlich kann man aber sagen, dass härtere Beläge vor allem für fortgeschrittene Offensivspieler geeignet sind, die die notwendige Technik und Schlaghärte haben. Weichere Beläge sind für Anfänger einfacher zu spielen.

Aus meiner Sicht sollten Anfänger nicht zu schnell auf harte Beläge umsteigen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass weichere (bis medium) Beläge einfacher zu spielen sind, weshalb viele Spieler mit diesen aus meiner Sicht besser beraten sind.

Johannes spielt seit über 15 Jahren Tischtennis, zuerst draußen auf der Steinplatte und seitdem er 12 Jahre alt ist im Verein SC Siemensstadt in Berlin. Mittlerweile ist er dort nicht nur Spieler, sondern seit einigen Jahren auch Trainer und Jugendwart und konnte in diesen Funktionen wertvolle Erfahrungen sammeln, welche er über TT-Test mit euch teilen möchte.

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