Tischtennis Wettkampf Tipps: Taktik und Mentalität

Manche Spieler sind im Tischtennis weniger erfolgreich als andere, obwohl sie deutlich mehr trainieren. Ein wenig Talent gehört natürlich auch dazu, um ein guter Spieler zu werden, aber bei vielen Spielern scheitert es daran, das im Training gelernte in Wettkämpfen umzusetzen.

Neben einem schlechten oder unzureichenden Tischtennistraining und einer mangelnden Erwärmung vor einem Spiel kann es nämlich auch taktische oder mentale Gründe geben, warum ein Spieler in Wettkämpfen häufig verliert.

Insbesondere der mentale Aspekt wird im Tischtennis häufig unterschätzt. Wir geben dir  deshalb hier 6 verschiedene mentale und taktische Tipps, wie du in Wettkämpfen erfolgreicher werden kannst.

6 Tischtennis Tipps für Wettkämpfe

Tipp 1: Analysiere deinen Gegner

Wenn du erfolgreich im Tischtennis sein willst, solltest du dich daher auf einen Wettkampf vorbereiten. Informiere dich, gegen wen du (voraussichtlich) spielen wirst.

Vielleicht kennst du deine Gegner schon und weißt, wie sie spielen? Das wäre natürlich optimal, denn dann kannst du dir gedanklich schon eine Taktik zurechtlegen.

Wenn du deinen Gegner aber noch nicht kennst, kannst du ihn auch bei einem Spiel gegen einen anderen Spieler beobachten.

Dabei solltest du versuchen, so viele Informationen wie möglich über deinen kommenden Gegner zu sammeln. Beobachte seine Aufschläge und seine Rückschläge, versuche seine Stärken und Schwächen zu analysieren.

Solltest du höherklassig spielen, besteht natürlich auch die Möglichkeit, im Internet nach aufgezeichneten Spielen deiner potenziellen Gegner zu suchen. Videoanalyse ist immer eine gute Möglichkeit, sich im Tischtennis zu verbessern.

Tipp 2: Entwickle eine Taktik

Doch egal, woher du deine Informationen über deine nächsten Gegner hast: Im nächsten Schritt ist es wichtig, diese Informationen zu deinem Vorteil zu nutzen. Versuche eine Taktik zu entwickeln, wie du gegen deinen Gegner gewinnen kannst.

Die Entwicklung und Anwendung einer Taktik gegen einen Gegner ist oft der Schlüssel zum Sieg, insbesondere gegen einen gleichstarken Gegner.

Wenn du die Schwächen des Gegners ausnutzen und deine eigenen Stärken einsetzen kannst, kannst du auch Gegner besiegen, die nominell besser sind als du.

Es gibt natürlich grundlegende Taktiken gegen bestimmte Arten von Spielern, wie zum Beispiel Taktiken gegen Spieler mit kurzen Noppen, Taktiken gegen Abwehrspieler oder auch Taktiken gegen Topspinspieler.

Jeder Spieler spielt aber sehr individuell und hat seine eigenen Stärken und Schwächen, die du hoffentlich analysieren konntest. Wenn nicht, kannst du das auch während des Spieles noch versuchen, oder dich von deinen Betreuern beraten lassen.

Versuche im Spiel zu verhindern, dass dein Gegner seine Stärken einsetzen kann und versuche gleichzeitig, seine Schwächen auszunutzen. Viele unterklassige Spieler sind beispielsweise auf der Rückhand deutlich schwächer, also sollte man häufiger in die Rückhand spielen.

Tipp 3: Gehe mit der „richtigen“ Einstellung ins Spiel

Der mentale Aspekt ist im Tischtennis enorm wichtig und wird von vielen Spielern unterschätzt. Mentalität im Tischtennis beginnt schon vor dem Wettkampf.

Wenn du mit einer Einstellung in das Spiel gehst, dass du sowieso keine Chance haben wirst, dann wird dich das auch negativ in deinem Spiel beeinflussen.

Sei also positiv gestimmt. Auf der anderen Seite solltest du, wenn du gegen vermeintlich schwächere Gegner spielst, auch nicht überheblich sein.

Und zudem solltest du dir auch keinen zu großen Druck vor einem Spiel machen, dass du unbedingt gewinnen musst. Denn Stress ist einer der Faktoren, warum viele Spieler in Wettkämpfen nicht erfolgreich sind, obwohl sie im Training gegen jeden gewinnen können.

Tipp 4: Störe den Rhythmus deines Gegners

Egal, wie deine Taktik gegen deinen Gegner ist, eines ist immer wichtig: Beobachte während deines Spieles deinen Gegner und analysiere seinen Spielstil. Wenn du merkst, dass der Gegner es schafft, sich auf deine Taktik einzustellen, solltest du sie umstellen.

Auch ist es wichtig, bei JEDEM einzelnen Spielzug zu beobachten, wo sich dein Gegner aktuell befindet und wohin er sich bewegen will. Versuche, deine Gegner auf dem falschen Fuß zu erwischen.

Oft reicht dafür schon ein platzierter Ball, beispielsweise in die Ecken oder auf den Wechselpunkt. Dies kann helfen, den Rhythmus deines Gegners zu stören.

Auch überraschende Tempowechsel, das Einlegen von Pausen und das Ändern des Spielsystems kann den Rhythmus des Gegners stören und dir einen Vorteil verschaffen.

Tipp 5: Konzentriere dich und bewahre Ruhe

Im Spiel Ruhe zu bewahren, ist eines der wesentlichen Schlüsselpunkte zum Sieg. Stress kann in vielen Situationen während des Spiels auftreten und dein Spiel negativ beeinflussen.

Wenn du einen Fehler gemacht hast, ärgere dich nicht zu sehr und vor allem: Beschäftige dich nicht lange gedanklich damit. Konzentriere dich immer voll und ganz auf den nächsten Ball.

Wenn es dir hilft, kannst du auch eine kurze Konzentrationspause bzw. Handtuchpause einlegen, bevor du den nächsten Aufschlag spielst oder dich zum Rückschlag an den Tisch begibst.

Wenn du dagegen einen tollen Punkt erzielt hast, kannst du dich natürlich kurz freuen, aber nicht vollkommen ausflippen. Und danach solltest du dich auch wieder komplett auf den nächsten Ball fokussieren.

Auch wenn dein Gegner dich (bewusst oder unbewusst) durch bestimmte Verhaltensweisen provoziert, solltest du versuchen, Ruhe zu bewahren.

Besonders entscheidend ist es, in den entscheidenden Spielsituationen Ruhe zu bewahren. Insbesondere, wenn es in Sätzen in die Verlängerung geht, verlieren manche Spiele die Nerven. Hierbei kann es helfen, wenn du dir vor jedem einzelnen Ballwechsel vorstellst, dass es noch null zu null steht.

Tipp 6: Verhalten nach dem Spiel

Wenn du gewonnen hast, dann freue dich! Das hört sich zunächst trivial an, aber Erfolge zu feiern ist sehr wichtig für die Mentalität. Ärgere dich zudem nicht zu sehr, wenn du verloren hast.

Natürlich ist es normal, wenn du nach einer Niederlage enttäuscht bist. Und das ist auch gut so, denn ansonsten hättest du keinen Anreiz zu gewinnen. Viele Spieler gehen mit der Enttäuschung um, indem sie das Spiel einfach abhaken und sich auf das nächste Spiel konzentrieren.

Wenn du aber wirklich besser werden willst, solltest du versuchen, aus deinen Niederlagen  zu lernen. Überlege dir: Warum habe ich heute verloren? Was kann ich nächste mal besser machen?

Aber auch aus Siegen solltest du Schlüsse ziehen. Stelle dir beispielsweise die Fragen: Warum habe ich heute gewonnen? Welche Schwächen des Gegners konnte ich ausnutzen? Welche eigene Stärken habe ich heute besonders einsetzen können? Was kann ich dennoch verbessern?

Die gewonnenen Erkenntnisse aus Siegen und Niederlagen können dir nicht nur gegen zukünftige Spiele gegen denselben Gegner helfen.

Du solltest sie auch verwenden, um dein Training gezielt anzupassen. Eventuell hast du gemerkt, dass du noch eine bestimmte Schlagtechnik noch nicht gut genug beherrschst, dass deine Aufschläge zu ungefährlich sind oder dass du deine Beinarbeit verbessern musst.

Fazit

Nicht immer ist schlechtes (oder gar kein) Training der Grund, warum manche Spieler in Wettkämpfen nicht erfolgreich sind. Um erfolgreicher im Tischtennis zu werden, kann eine gezielte Wettkampfvorbereitung und auch -nachbereitung hilfreich sein.

Ein wesentlicher Faktor zum Erfolg ist es zudem, deine Mentalität zu stärken. Hierbei können auch Techniken wie Yoga und autogenes Training helfen.

Wir hoffen, dass dir diese 6 Tipps helfen, bei deinen nächsten Wettkämpfen erfolgreich zu sein. Nichtsdestotrotz ist auch ein effektives Tischtennistraining ein Schlüssel zum Erfolg.

Johannes spielt seit über 15 Jahren Tischtennis, zuerst draußen auf der Steinplatte und seitdem er 12 Jahre alt ist im Verein SC Siemensstadt in Berlin. Mittlerweile ist er dort nicht nur Spieler, sondern seit einigen Jahren auch Trainer und Jugendwart und konnte in diesen Funktionen wertvolle Erfahrungen sammeln, welche er über TT-Test mit euch teilen möchte.

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