Vorteile
- Gute Kontrolle
- Offensiv variabel einsetzbar
- Großer Sweetspot
Nachteile
- Hohes Gewicht
- Wenig Ballrückmeldung
- (Etwas zu langsam für ein aggressives Spiel)
Herzlich Willkommen liebe Freunde zu einem weiteren Testbericht mit Video! Wir haben den Xiom Jekyll & Hyde V 47.5, einen weiteren Belag aus der Jekyll & Hyde Serie, von der wir ja bereits den C55 sowie den Z52.5 getestet haben.
Der V47.5 ist der weichste Belag der Serie und zugleich der günstigste. Wir waren sehr gespannt, wie der Belag im Vergleich zu den neueren Belägen der Reihe abschneidet (denn insbesondere der C55 hat uns ja sehr gut gefallen!).
Getestet hat den Belag wieder Oberligist Lorenz Kalka. Seine Meinung zum Belag findet ihr im folgenden Video sowie im anschließenden schriftlichen Testbericht, wo es auch noch ein paar weitere Fakten und Eindrücke zum Belag gibt.
Material des Xiom Jekyll & Hyde V 47.5
Wie immer gibt’s von Faktencheck des Belags vorne weg. Der V 47.5 reiht sich in die Jekyll & Hyde Belagserie von Xiom ein (wobei es den V47.5 schon am längsten gibt). Neben dem V 47.5 gibt es noch drei weitere Beläge der Serie.
Der V47.5 bildet mit einer Schwammhärte von 47,5 das Schlusslicht. Insgesamt gehört er damit zu den medium-harten Belägen wie dem Vega Pro oder dem Evolution MX-P von Tibhar, den ich selbst auf der Rückhand spiele. Ich erwarte also eine ähnliche Performance. Der Schwamm ist recht feinporig, aber man kann die Poren doch noch deutlich erkennen (im Gegensatz beispielsweise zum C55, wo gar keine Poren mehr zu erkennen sind). Vom Aussehen und der Struktur her erinnert mich der Schwamm des V 47.5 sehr an die Schwamm der Xiom Vega Reihe, beispielsweise den Vega Pro.
Das V im Belag steht für das spinorientierte Obergummi. Es ist sehr griffig, aber überhaupt nicht klebrig. Der Belag ist rot, schwarz und Magenta in der Schwammstärke 2,1 und Max für ab ca. 50 € erhältlich. Damit ist er der günstigste Belag aus der Belagserie.
Als ich meinen Schläger mit dem Belag drauf zum ersten Mal in der Hand gehalten habe, ist mir direkt aufgefallen, dass der Belag ein ordentliches Eigengewicht mitbringt. Mit einem Gewicht von 72,4 g ungeschnitten (zugeschnitten auf dem Butterfly Innerforce Layer ALC 51,8 Gramm) gehört der Belag auf jeden Fall zu den schwersten. Grund dafür könnte die Noppenstruktur sein. Wie man im folgenden Bild erkennt, sind die Noppen des V 47.5 (oben im Bild) ziemlich lang, aber auch recht dick. Unten im Bild sieht man zum Vergleich den Andro NUZN 50 (Testbericht zum NUZN 50 folgt).
Normalerweise haben die Beläge ein Gewicht von 60 bis 65 g (zumindest medium-harte Beläge, weiche Beläge sind oft noch deutlich leider und „Material“ wie Noppen sowieso). Den Unterschied merkt man auf jeden Fall und dementsprechend muss man seine Bewegung und sein Timing anpassen. Für manche Spieler könnte das auch ein Ausschlusskriterium sein, vor allem für Kinder meiner Meinung nach.
Spieleigenschaften des Xiom Jekyll & Hyde V 47.5
Die Konterbälle gelangen schön gefühlvoll und kontrolliert mit einer angenehmen Eigendynamik. Die Bälle kamen eher langsam aus dem Schläger heraus, aber nicht schwammig oder unpräzise. Es war ein angenehmes Gefühl. Die Topspins haben sich ähnlich angefühlt, allerdings konnte man selbst sehr gut entscheiden, ob man den Ball lieber mit Flugkurve oder mit Tempo und einer geraden Flugbahn spielen möchte, das hat mir gut gefallen, da manche Beläge nicht beide Schlagarten zulassen.
Wenn man einen schnelleren Armzug hat, kommen auch Topspins mit hohem Tempo aus dem Belag heraus. Allerdings würde ich sagen, dass er sich trotzdem eher etwas langsamer spielt. Das muss meiner Meinung nach nichts Schlechtes sein. Auch positiv aufgefallen ist mir, dass wenn der Ball nicht ideal auf dem Schläger getroffen wird, er trotzdem kontrolliert bleibt.
Der sogenannte Sweet Spot auf dem Schläger muss nicht exakt bei jedem aktiven und passiven Ball getroffen werden, um gute Bälle spielen zu können, das könnte den Belag für viele Spieler interessant machen. Verglichen mit den neuen Hybridbelegen muss man erwähnen, dass von dem Belag kein Spin oder Tempo absorbiert wird.
Das macht ihn vor allem im Aufschlag-Rückschlagbereich, wenn es darauf ankommt, dem Ball mit Qualität kurzlegen zu wollen, schwer zu spielen. Die Bälle kamen bei mir zu Beginn immer etwas länger als gewollt an, auch beim Flippen muss man selbst sehr fein auf Spinveränderung reagieren, um gute Bälle spielen zu können. Auf der anderen Seite, wenn man es gewöhnt ist, dass der Belag fein auf den Spin reagiert, was ja auch relativ intuitiv ist, können Bälle sehr gut gelingen.
Beim Gegentopspinen und auch beim Blocken fand ich den Belag angenehm, der Katapulteffekt ist nicht zu stark und nicht zu schwach. Es können feste, aber auch langsame Blockbälle und Gegentopspins gespielt werden und wie ich anfangs schon erwähnt habe, kann man auch sehr gut mit der Flugkurve des Balls arbeiten, das mag ich sehr.
Insgesamt hat sich der Belag für mich sogar ein bisschen härter als die angegebene Härte angefühlt, eher wie knapp 50° Schwammhärte. Ich finde, dass er nicht allzu viel Feedback über den Schläger vermittelt. Man spürt den Ball nicht so intensiv wie beispielsweise bei meinem Rückhandbelag, dem MX-P.
Lorenz Bewertungen | Jekyll & Hyde V47.5 | Jekyll & Hyde C55 | Jekyll & Hyde Z52.5 |
---|---|---|---|
Tempo | 7 | 9 | 8 |
Spin | 8 | 9 | 7 |
Kontrolle | 9 | 9 | 7,5 |
Preis-Leistung | 8 | 7,5 | 6 |
Preis anschauen | 54,90 € | 69,90 € | 79,90 € |
Vergleiche und Fazit zum Jekyll & Hyde V 47.5
Verglichen mit den anderen Jekyll & Hyde Belägen, die ich bereits getestet habe, ist der Belag etwas völlig Neues und komplementiert die Serie hervorragend. Wenn jemand einen ausgezeichneten Offensivbelag mit ordentlich Power, aber trotzdem Kontrolle und super Feedback sucht, dann wird er im C55 fündig.
Der Jekyll & Hyde V47.5 ist langsam, kontrolliert, trotzdem variabel, ohne die Hybridtechnologie sozusagen in Anführungszeichen ein „normaler“ Belag, der sehr gut performt.
Trotzdem muss ich sagen, dass er meinen Rückhandbelag nicht ablösen wird, da mir das Feedback des Belags fehlt, um auch gefühlvolle Bälle spielen zu können und auch da er merkbar schwerer ist und sich dadurch meine Schläge schwerfälliger anfühlen.
Empfehlen kann ich den Belag trotzdem in erster Linie jedem, der keine Hybridbelege und auch keinen zu starken Katapulteffekt möchte. Er ist spinfreudig und verzeiht den ein oder anderen kleinen Fehler im Balltreffpunkt. Das Preis-Leistungsniveau ist ebenfalls absolut in Ordnung.
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