Tischtennis ist ein Sport, der sich von allen anderen unterscheidet. Die meisten von uns leben nicht in Ländern, in denen Tischtennis ein beliebter Sport ist. Deshalb sind wir in unserem Leben nicht so oft mit diesem Sport in Berührung gekommen wie mit anderen Sportarten wie Fußball, Tennis usw.
Daher mögen uns viele Dinge, die Tischtennisspieler tun, seltsam vorkommen. Bei einigen Angewohnheiten versteht man vielleicht nicht, was sie bedeuten. Warum tun sie diese seltsamen Dinge?
Wir werden in diesem Artikel 6 seltsame Angewohnheiten von Tischtennisspielern erläutern. Du wirst feststellen, dass viele dieser Dinge ziemlich nützlich sind, und du könntest sie sogar selbst im Spiel anwenden!
#1 Warum pusten Tischtennisspieler auf ihre Finger und ihren Schläger?
Es kommt sehr häufig vor, dass Tischtennisspieler auf ihre Hände, Schläger und sogar den Ball pusten.
Beim Tischtennis haben die Beläge viel Grip, und die Spieler erwarten von ihren Schlägern nur das Beste.
Tischtennisspieler trainieren stundenlang mit demselben Schläger und wissen, dass sie den Ball aufgrund seiner Eigenschaften auf eine bestimmte Weise und in einem bestimmten Winkel schlagen müssen, um den gewünschten Schlag zu erzielen.
Der Hauptgrund, warum die Spieler auf ihren Schläger pusten, ist, dass die Bälle staubig werden und dieser Staub auf die Beläge übertragen wird, wodurch sie ihre Griffigkeit verlieren. Außerdem werden bei internationalen Turnieren in jedem Spiel neue Bälle verwendet, die Plastikrückstände auf den Belägen hinterlassen.
Diese Rückstände bzw. dieser Staub führen dazu, dass der Belag an Griffigkeit verliert. Deshalb pusten die Spieler alle paar Punkte auf ihren Schläger, wodurch der Belag befeuchtet wird. Wenn man den Belag mit seinem Atem anfeuchtet, lassen sich Staubpartikel leicht entfernen.
Anschließend wischen die Spieler den Staub auf den Belägen mit den Händen ab, und ihre Schläger sind für die nächsten Ballwechsel wieder einsatzbereit.
Dies ist besonders wichtig bei klebrigen Belägen. Chinesische Spieler benutzen klebrige Beläge, die viele Staubpartikel anziehen, deshalb wischen sie ihren Schläger alle paar Punkte ab.
Was den Ball angeht, so pusten viele Spieler auf den Ball, wenn er nass wird. Die Hände der Spielerinnen und Spieler fangen normalerweise an zu schwitzen, wenn sie spielen, und auch der Ball wird nass. Wenn du ihn mit einer trockenen Stelle deines Trikots abtrocknest und dann auf ihn pustest, kannst du die meiste Feuchtigkeit von dem Ball entfernen.
Die Luftfeuchtigkeit ist einer der wichtigsten Faktoren beim Tischtennis. Wenn die Luftfeuchtigkeit sehr hoch oder der Ball nass ist, können die Beläge nicht richtig greifen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass der Ball immer trocken und die Beläge sauber sind, bevor man die Punkte ausspielt.
Manchmal schlägt der Gegner auf und der Ball rutscht einfach vom Schläger ins Netz.
Das kann daran liegen, dass der Ball nass ist. Wenn du einen Wasserfleck auf deinem Belag sehen kannst, wo dein Schläger den Ball getroffen hat, kannst du verlangen, dass der Punkt wiederholt wird. Es liegt in der Verantwortung des Aufschlägers, den Ball trocken zu halten.
Schließlich pusten Tischtennisspieler ihre Hände an, um sie zu trocknen. Es ist sehr wichtig, dass die Spielhand trocken ist, um den Schläger gut halten zu können. Eine trockene Nicht-Spielhand ist ebenfalls sehr wichtig, weil sie die Hand ist, mit der man den Ball zum Aufschlag wirft.
Deshalb sieht man Spieler, die sich die Hände abpusten, um die Feuchtigkeit loszuwerden, die sie möglicherweise haben. Außerdem trocknen sie sich alle 6 Punkte die Hände mit Handtüchern ab.
Falls du es nicht wusstest: Du kannst dein Handtuch alle 6 Punkte benutzen, weder davor noch danach. Achte also darauf, wann die Summe der Punkte beider Spieler ein Vielfaches von 6 erreicht, um deine Hände mit deinem Handtuch abzutrocknen (sogenannte Handtuchpause).
Es hört sich kompliziert an, aber wenn du damit anfängst, wirst du den Dreh schnell raus haben.
#2 Warum berühren Tischtennisspieler immer wieder die Tischplatte?
Eine weitere Angewohnheit der Tischtennisspieler ist das Abtrocknen ihrer Hände auf der Platte. Da das Handtuch nur alle 6 Punkte benutzt werden darf, müssen die Spieler ihre Hände auf andere Weise trocknen, um weiterspielen zu können.
Wenn du genau hinschaust, siehst du den nassen Fleck auf dem Tisch, nachdem Ma Long seine Hand abgetrocknet hat.
In der Regel trocknen die Spieler ihre Hände an einer Stelle auf dem Tisch, an der der Ball nur sehr selten aufspringt: in der Nähe des Netzes.
Nach der COVID-19-Pandemie baten viele Turniere die Spieler, sich nicht mehr auf den Tischplatten abzutrocknen, so dass sich viele Spieler angewöhnten, ihre Hände an den Seiten des Tisches zu trocknen.
Außerdem gehört es für die meisten von uns zur Routine, sich zwischen den Punkten die Hände am Tisch abzuwischen.
Tischtennis ist ein ganz besonderer Sport, denn die Punkte sind unglaublich schnell, aber die Taktik ist sehr wichtig.
Du kannst diese Momente, in denen du auf den Ball pustest, den Ball vor dem Aufschlag ein paar Mal tippen lässt und dir die Hand am Tisch abwischst, nutzen, um über die Entwicklung des Spiels und deine Taktik für den nächsten Punkt nachzudenken.
Es ist wichtig, dass du zwischen den Punkten nachdenkst, und das Abtrocknen deiner Hände auf dem Tisch gibt dir nicht nur Zeit zum Nachdenken, sondern stellt auch deinen mentalen Zustand wieder her.
Wenn du einen Punkt verlierst, trockne deine Hände auf dem Tisch ab und gehe ein paar Schritte auf und ab, um deinen mentalen Zustand wieder herzustellen und dir eine Taktik zu überlegen.
#3 Warum werfen die Tischtennisspieler den Ball beim Aufschlag so hoch?
Wir kommen nun zu einer technischen Entscheidung: Sehr hohe Aufschläge.
Einer der Spieler, der für seinen besonders hohen Aufschlag bekannt ist, ist Hugo Calderano, der den Ball beim Aufschlag viele Meter über seinen Kopf wirft.
Warum tun manche Spieler das? Ist es nicht viel komplizierter, einen Aufschlag zu kontrollieren, bei dem man den Ball so hoch wirft?
Ja, er ist komplizierter zu kontrollieren, aber der große Vorteil eines hohen Aufschlags ist, dass der Ball mit viel mehr Geschwindigkeit auf den Schläger trifft. Wenn du genug Gefühl in der Hand hast, kannst du viel mehr Spin erzeugen, wenn du den Ball höher wirfst.
Wir empfehlen dir, es selbst auszuprobieren. Übe deine üblichen Aufschläge und wirf den Ball dabei höher. Du wirst zwei Dinge feststellen: Erstens haben deine Aufschläge mehr Spin, und zweitens auch mehr Tempo. Dennoch solltest du darauf achten, den Ball möglichst am oberen Teil des Schlägerblattes treffen!
Wenn du den Ball sehr dünn streifen kannst, kannst du die zusätzliche Geschwindigkeit durch den hohen Ballwurf nutzen, um Spin zu erzeugen, während du den Ball kurz hältst. Diese Technik muss geübt werden, aber sie lohnt sich auf jeden Fall.
Eine gute Strategie ist es, einige niedrige Aufschläge und einige hohe Aufschläge zu spielen.
Wenn du beide Aufschlagstile beherrschst, muss sich dein Gegner an sehr unterschiedliche Arten von Aufschlägen gewöhnen, was viel schwieriger ist, als sich nur auf einen der beiden Stile einzustellen. Der Spin und das Timing der beiden Aufschläge sind sehr unterschiedlich.
#4 Warum stampfen die Tischtennisspieler beim Aufschlag auf?
Apropos Aufschlag: Es gibt noch eine weitere seltsame Angewohnheit, die manche Tischtennisspieler anwenden: das Aufstampfen.
Viele Spieler glauben, dass dies geschieht, um den Gegner abzulenken, aber sie könnten nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein.
Der Hauptgrund ist, den Spin des Balls zu verschleiern.
Wenn du den Ball direkt triffst, gibt er ein lautes Geräusch von sich, richtig?
Aber wenn man den Ball nur leicht streift, gibt es kein Geräusch.
Wenn Spieler Variationen von Aufschlägen mit viel Spin und andere ohne Spin machen, machen die mit viel Spin keine Geräusche, weil die Spieler den Ball nur tangential streifen. Aufschläge ohne Spin und Topspin-Aufschläge hingegen machen Geräusche, weil man den Ball bei diesen Aufschlägen direkter trifft.
Wenn du gegen jemanden spielst, der ohne Stampfen aufschlägt, kannst du am Geräusch erkennen, ob der Aufschlag viel oder gar keinen Spin hat.
Wenn nun dieselbe Person aufschlägt, eine Unterschnitt-Aufschlagbewegung macht, aber im Moment des Aufschlags mit dem Ball aufstampft, deutet alles darauf hin, dass dieser Aufschlag ein Unterschnitt-Aufschlag ist, obwohl er in Wirklichkeit vielleicht keinen Spin hat.
Der einzige Hinweis darauf, dass es sich um einen Aufschlag ohne Spin handelt, wäre das Geräusch, das durch das Stampfen im Moment des Aufschlags überdeckt wird.
Deshalb sind Aufschlagstrategien, die sowohl starke Unterschnitt- als auch spinlose Aufschläge beinhalten, so effektiv.
Wenn du immer mit viel Unterschnitt aufschlägst, gewöhnt sich dein Gegner daran und kann den Ball irgendwann sehr sicher zurückspielen.
Wenn du aber einige Aufschläge mit starkem Rückwärtsdrall und einige mit keinem oder weniger Unterschnitt machst, wird dein Gegner die Aufschläge mit starkem Unterschnitt im Netz versenken und die Aufschläge mit wenig Spin zu hoch abspringen lassen, was zu einfachen Angriffsmöglichkeiten führt.
Versuche während des Spiels zu verstehen, wie dein Gegner deine Aufschläge zurückspielt. Vielleicht schupft er den Aufschlag gerne, dann schlägst du vor allem rotationslose Aufschläge, die er dann zu hoch abspringen lässt. Wenn er gerne mit einem Topspin auf den Unterschnitt-Aufschlag antwortet, kannst du mit starkem Unterschnitt aufschlagen, um deinen Aufschlag schwerer angreifbar zu machen.
All diese Strategien wären ohne Stampfen schwerer möglich.
#5 Warum schreien Tischtennisspieler, wenn sie einen Punkt gewonnen haben?
Dies ist ein weiteres Verhalten, das diejenigen überraschen mag, die aus anderen Sportarten kommen und es nicht gewohnt sind.
Manche Tischtennisspieler schreien nach gewonnenen Punkten, um sich selbst zu ermutigen und ihrem Gegner zu zeigen, dass sie auf Sieg spielen.
Das Rufen nach Punkten erhöht den Druck auf den Gegner und stärkt die Moral, was bei einem so rasanten Sport sehr wichtig ist.
Falls du dich wunderst: Die meisten Spieler schreien das Wort „cho“, was eine Abwandlung des Ausdrucks „hao cho“ ist, der in Mandarin „guter Schuss“ bedeutet. Es gibt aber noch andere Theorien über die Herkunft des Ausdrucks „cho“. Auch „cho-le“ ist sehr weit verbreitet.
Schreiben ist grundsätzlich erlaubt und kann dir helfen, dich zu motivieren und den Gegner zu demotivieren.
Manche Spieler sind genervt von dem Schreien ihrer Gegner, aber damit müssen sie klarkommen. Einige Gegner merken das und schreien extra übertrieben, um ihre Gegenüber zu ärgern.
Deshalb mögen auch manche Spieler Tomokazu Harimoto nicht. Sie finden sein Geschrei übertrieben, und ehrlich gesagt, kann ich das verstehen.
#6 Warum entschuldigen sich Tischtennisspieler, nachdem sie einen Punkt gewonnen haben?
Es gibt viele Gründe, warum sich Tischtennisspieler bei ihren Gegnern entschuldigen. Hier sind 5 Gründe, warum sich Spieler entschuldigen:
1 Netze und Kanten.
Der häufigste Grund, sich zu entschuldigen, ist, wenn der Ball das Netz oder die Kante des Tisches berührt. Dies wird als ein zufälliges Ereignis angesehen, bei dem man den Punkt durch Glück gewinnt und nicht, weil man besser war.
Daher ist es praktisch obligatorisch, dass man die Hand, den Zeigefinger oder den Schläger hebt oder sich mündlich entschuldigt.
Es spielt keine Rolle, ob die Kante oder das Netz nicht über den Ausgang des Punktes entschieden hat. Wenn das Netz oder die Kante zu Beginn des Ballwechsels passiert ist und der Punkt viele Schläge später im Ballwechsel endet, wird trotzdem erwartet, dass du dich aus Höflichkeit entschuldigst.
2 Du triffst den Ball mit dem Holz oder deiner Hand.
Eine weitere Situation, in der du dich entschuldigen solltest, ist, wenn du den Ball mit etwas anderem als deinen Belägen triffst.
Da die Regeln des Sports es erlauben, den Ball auch mit der Hand zu schlagen, die den Schläger hält. Manchmal wird es dazu kommen, dass du den Ball mit einem Teil des Holzes oder auch mit dem Schlägergriff triffst, und manchmal auch mit deinen Fingern.
Diese Schläge haben völlig unvorhersehbare Auswirkungen und bringen dir oft billige Punkte ein. Diese Punkte sind rein zufällig, und dein Gegner wird dich oft fragen:
Womit in aller Welt hast du den Ball getroffen?
3 Dein Gegner hat einen Fehlaufschlag gemacht.
Du musst dich nicht entschuldigen, wenn dein Gegner einen Fehlaufschlag gemacht hat, aber viele Spieler tun das.
Bei einem Fehlaufschlag deines Gegners gewinnst du einen freien Punkt, ohne etwas getan zu haben und dein Gegner wird ziemlich sauer sein. Es ist eine gute Etikette, aber nicht notwendig, sich zu entschuldigen.
4 Dein Gegner hat einen leichten Ball verschossen.
Dies ist eine Situation, in der sich nur wenige Spieler entschuldigen, aber einige tun es.
Sie tritt in der Regel auf, wenn einer der beiden Spieler eine sehr einfache Gelegenheit hat, die offensichtlich zum Punktgewinn führt, und sie verpasst. In dieser Situation entschuldigt sich der andere Spieler manchmal, um zu signalisieren, dass es ihm leid tut, dass er den Punkt gewonnen hat, weil er ihn nicht wirklich verdient hat.
5 Handwechsel-Schlag
Die letzte Situation, in der sich jemand entschuldigen kann, ist ein Schlag nach einem Handwechsel (Hand-Switch).
Einige Spieler wie Timo Boll sind dafür bekannt, in manchen Notsituationen als letzten Ausweg den Schläger schnell in die andere Hand zu wechseln, um den Ball noch treffen zu können.
Wenn sie den Ball dann auch noch treffen und dadurch einen Punkt erzielen, entschuldigen sich die Spieler, weil der Handwechsel ein letzter Ausweg ist, der in der Regel nicht funktioniert, so dass er als Glückstreffer gewertet wird.
Manche entschuldigen sich, andere nicht, eine Entschuldigung ist nicht zwingend erforderlich. Aber wir alle wissen, dass jeder Spieler, der mit einem Handwechsel-Schlag den Punkt gewonnen hat, innerlich sehr glücklich ist, da es ein sehr seltenes Ereignis ist.
Fazit
Das waren die aus unserer Sicht 6 ungewöhnlichen Dinge, und Angewohnheiten, die Tischtennisspieler tun. Wir hoffen, dass wir dir einige Fragezeichen aus deinem Kopf entfernen konnten und du nun verstehst, warum manche Spieler aus deiner Sicht „merkwürdige“ Dinge tun. Wenn dir noch weitere Punkte einfallen, schreibe gerne einen Kommentar!
Ähnliche Beiträge
Das kleine Tischtennis-Coaching 1×1 (TdW#63)
Topspin löst nicht alle Probleme (TdW#62)
Angriff ist nicht immer die richtige Wahl (TdW#61)
Trainiert mit Tempo- und Schnittwechseln (TdW#60)