Einen kühlen Kopf bewahren im Tischtennis (TdW#25)

Tischtennis ist ein rasanter Sport, der nicht nur körperliche Geschicklichkeit, sondern auch mentale Stärke erfordert. Ein Spieler kann technisch versiert sein, doch ohne die Fähigkeit, unter Druck einen kühlen Kopf zu bewahren, wird er Schwierigkeiten haben, sein volles Potenzial auszuschöpfen.

In diesem Artikel werden wir uns damit beschäftigen, wie Spieler durch die Kontrolle ihrer Atmung und das Management ihrer Emotionen in hitzigen Matches ruhig und fokussiert bleiben können. Wir werden beleuchten, wie Atemtechniken helfen können, die Herzfrequenz zu senken und Stress abzubauen, und wie ein bewusstes Emotionsmanagement zu einer verbesserten Konzentrationsfähigkeit führt.

So wie ein ruhiger Atem den Rhythmus eines gut gespielten Songs bestimmt, so kann er auch dem Tischtennisspieler helfen, die Kontrolle zu behalten und auch unter Druck zu punkten.

Wir werden uns heute einige Möglichkeiten und Tipps anschauen, um vor und auch während eines Tischtennisspiels einen klaren Kopf zu bewahren.

Ich bin Yanick. Sportstudent, Tischtennisspieler seit 10 Jahren und seit einigen auch lizensierter Trainer. Machen wir uns dran.

Stressbälle

So einfach das klingt, es kann funktionieren. Einfach in einen Laden reinzugehen und sich einen Stressball zu kaufen. Auch online gibt es diese natürlich zu kaufen.

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Diesen darf man natürlich nur in Satzpausen und vor dem Spiel verwenden, das macht ihn aber nicht weniger hilfreich. Einfach ein bisschen Druck abzulassen, tut vielen Menschen sehr gut.

Lautstärke

Hier gibt es natürlich jeden Typ. Die grundsätzliche Empfehlung ist, vor dem Spiel einfach für eine Minute einen ruhigen Ort aufzusuchen, um einmal durchzuschnaufen. Dieser Ort kann auch gut und gerne einfach die Toilette sein.

Ich kenne aber auch Spieler, die mit Ruhe überhaupt nicht klarkommen. Hier geht dann häufig das eigene Spiel quasi automatisch verloren, weil das Spiel am Nebentisch vorbei ist und die Geräuschkulisse sich verändert hat.

Atemtechnik: „Double Inhale“

Der sogenannte „Double Inhale“ (auf deutsch in etwa „doppeltes Einatmen“) ist eine bestätigte Methode um Stress abzubauen.

Das Ganze geht folgendermaßen: Du atmest einmal tief ein, bis zum „Anschlag“ oder ganz kurz davor. Ohne auszuatmen, füllst du nach einer ganz kurzen Pause auch noch den letzten Platz deiner Lunge mit Luft. Dann atmest du alles mit einem mal wieder aus.

Wenn du dies drei bis 4 mal hintereinander machst, wirst du merken, wie du signifikant ruhiger wirst.

Der Vorteil ist hier, dass du diese Atemtechnik auch zwischen Punkten am Tisch anwenden kannst.

Umgang mit Emotionen

Hier ist es natürlich jedem selber überlassen, wie er/sie sich am wohlsten fühlt.

Ich persönlich bin eher auf der Seite „was raus muss, muss raus“. Darunter zählt sowohl ein ordentliches Choley, nach einem guten Ballwechsel, aber auch Frust, wenn’s mal gerade weniger gut läuft. (Bei letzterem musst du aber immer daran denken, dass dein Gegner davon so wenig wie möglich mitzubekommen hat. Bedeutet: Geärgert wird sich nur vom Tisch weg. Dein Gegner bekommt nur dein Game Face zu sehen).

Das andere extrem gibt es natürlich auch. Das beste Beispiel dafür aktuell ist vermutlich der (aktuell) Weltranglistensechste, Lin Yun-Ju. Er ist in der Tischtennisszene auch als „The Silent Assassin“ bekannt – und das zurecht. Es gab Zeiten, da hat man bei ihm keinen Gesichtsmuskel sich bewegen sehen.

Gerade bei Jugendlichen ist der „was raus muss, muss raus-Ansatz“ aber vermutlich derjenige mit der größeren Chance auf Erfolg. Frust in sich hinein zu fressen hat noch niemanden geholfen.

Finde deinen Rhythmus

Auch hier gibt es natürlich alles Mögliche. Du musst einfach finden, was für sich am Besten funktioniert.

Ich persönlich bin der Spielertyp, der vor jedem Aufschlag noch einmal durchpustet. Das würde ich mir auch von den meisten meiner Jugendlichen wünschen. Bei ihnen habe ich häufig eher das Gefühl, dass sie den Ballwechsel so schnell wie möglich hinter sich bringen wollen, weil sie Angst vor den möglichen Ausgängen haben.

Aber auch hier gibt es natürlich andere Beispiele. Beispiel Nummer eins ist aktuell wohl der junge Franzose Felix Lebrun. Er ist erst vor wenigen Wochen als drittjüngster Spieler aller Zeiten in die Top10 der Weltrangliste vorgestoßen und hat vermutlich den mit Abstand schnellsten Aufschlagrhythmus unter allen Profis, die ich bisher gesehen habe.

Fazit

Das ist jetzt eine Reihe an Vorschlägen von mir, die dir helfen könnten, einen kühleren Kopf zu bewahren.

Wichtig ist aber einfach, dass du dir dein eigenes Rezept zusammensetzt, mit dem du am Ende die meisten Siege davontragen kannst.

In dem Sinne, auf bald, bleib am Ball und behalte einen kühlen Kopf.

Yanick ist ausgebildeter Tischtennistrainer und aktiver Sportstudent. Er kann auf eine Dekade Erfahrung im Tischtennissport als Athlet zurückgreifen und auch als Trainer ist er seit bald fünf Jahren aktiv. Diese Kombination aus langjähriger Erfahrung als Athlet und Trainer, mehreren Trainerlehrgängen und den sportwissenschaftlichen Hintergründen ermöglichen es ihm, bestmögliche Einblicke und in den Sport Tischtennis zu gewährleisten.

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