Andro Good Test & Vergleich: Guter Anfängerbelag?

Belagart Noppen-Innen (klassisch)
Spielausrichtung Allround/Offensiv
Schwammhärte medium-soft
Verfügbare Schwammstärken 1,8 mm / 2,1 mm
Verfügbare Farben rot, schwarz, grün
Tempo
6
Spin
6.5
Kontrolle
9
Preis-Leistung
8.5
Gut
75 %
September 2024


Vorteile

  • Einfach zu spielen
  • Hohe Kontrolle
  • Ausreichend Tempo
  • Gut für fortgeschrittene Anfänger
  • Angemessener Preis

Nachteile

  • Für komplette Anfänger zu viel Eigenleben
  • Spin begrenzt

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Bei dem Andro Good! hat es sich um einen modernen klassischen Tischtennisbelag. Laut Andro ist er „speziell entwickelt für Akteure mit traditionellen Spielsystemen und junge Spieler während der Technikschulung“ und soll eine „exzellente Balance aus Tempo und Ballgefühl“ bieten.

Aber natürlich komme ich nicht daran vorbei, den Wortwitz zu machen: Ist der Andro Good wirklich good? Ich habe ihn getestet und stelle euch hier meine Meinung zu dem Belag vor.

Material des Andro Good

Der Andro Good hat einen offenporigen orangefarbenen Schwamm, der ziemlich weich ist (medium-soft).

Das Obergummi ist mittelhart und sieht qualitativ hochwertig aus. Es ist auch spürbar griffig.

Der Belag ist in den Farben schwarz, rot und grün erhältlich und in den Schwammdicken 1,8 mm und 2,1 mm. Mit knapp 30 € (UVP) ist der Belag ziemlich günstig, aber natürlich auch nicht ganz so billig wie Einsteigerbeläge wie der Donic Liga oder Palio CJ 8000 Extreme Spin.

Ich habe ihn in schwarz mit der Dicke 1,8 mm getestet. Gespielt habe ich ihn auf dem Donic Appelgren Allplay zusammen mit dem Donic Quattro auf der anderen Seite.

Spieleigenschaften des Andro Good

Bevor ich den Belag an der Platte getestet habe, habe ich ihn zunächst „trocken“ mit Ball ausprobiert. Beim Tippen merkte ich, dass er eher langsam ist. Auch der Spintest ergab, dass er nicht besonders viel Rotation erzeugen kann.

Die ersten Eindrücke an der Platte waren aber sehr gut.

Topspin kann man mit dem Andro Good recht einfach spielen. Der Ball kann gut in den Belag eintauchen, was vor allem an dem recht weichen Schwamm liegt. Dadurch hat man ein gutes Gefühl.

Im Vergleich zu anderen klassischen Belägen hat er auch ein spürbares Eigenleben, was das Spielen einfacher macht. Man muss nicht ganz so viel Kraft aufwenden, um den Ball rüberzuspielen.

Vom Spin her ist der Belag eher im oberen Mittelfeld einzustufen. Man kann Spin erzeugen, aber doch recht begrenzt. Der Fokus mit dem Belag sollte ehr auf platzierten, mittelschnellen Topspins liegen. Diese funktionieren mit dem Belag sehr gut, er hat eine geringe Streuung.

Geradewenn man härter schlägt, kann man mit dem Belag schon ordentlich Power erzeugen (mit 2,1 mm Schwamm und mit schnellerem Holz auf jeden Fall noch mehr). Obwohl der Schwamm weich ist, gefielen mir Schüsse mit dem Andro Good recht gut, was an dem etwas härteren Obergummi liegt, aufgrund dessen das Spielgefühl auch nicht ganz so weich ist wie Beispiel bei dem Donic Quattro.

Zum Blocken eignet sich der Andro Good sehr gut. Her gibt es nichts zu Meckern. Ich konnte Tempo und Platzierung des Balles gut steuern. Der leichte aber spürbare Eigenleben des Belags hilft den Ball passiv zu blocken. Der Ball geht auch rüber, wenn man den Schläger nur „hinhält“. Dennoch muss man dadurch auch etwas mehr darauf achten, den Schlägerwinkel richtig einzustellen. Sonst kann es passieren, dass der Ball zu hoch und weit abspringt.

Auch bei Aufschlägen gilt, dass das Spinpotenzial in Ordnung, aber nicht überragend ist. Man kann die Aufschläge aber gut platzieren.

Aufschläge des Gegners kann man zurückspielen – wenn man schon etwas Erfahrung hat. Der Belag hat eine zu hohe Eigendynamik und Spinanfälligkeit, um zu falsche Schlägerstellungen auszugleichen. Auch in dieser Hinsicht ist der Belag somit nicht für komplette Anfänger geeignet.

Fazit zum Andro Good

Insgesamt kann ich sagen: Der Andro Good ist wirklich good. Er bietet eine gute Mischung aus Kontrolle, Tempo und Spin. Für komplette Anfänger ist er etwas zu katapultig und schnell, selbst auf einem kontrollierten Allroundholz. Hier hebt er sich auf jeden Fall von anderen klassischen Belägen ohne Eigenleben ab.

Fortgeschrittene Anfänger, die schon ein paar Monate trainiert haben und dabei sind einen offensiven Spielstil zu entwickeln, sollten mit dem Belag aber glücklich werden können und er eignet sich gut, um die eigene Technik zu verbessern und seine Sicherheit im aktiven und passiven Spiel zu steigern. Gerade wenn man den Preis mit berücksichtigt, ist der Andro Good auf jeden Fall eine Empfehlung meinerseits.

Ob sich der Andro Good auch für fortgeschrittene Allroundspieler höherer Klassen eignet bin ich mir nicht so sicher. Ich glaube für erfahrene Spieler fehlt dem Belag an Giftigkeit in Sachen Spin und auch Power (durch den sehr weichen Schwamm) im Vergleich zu modernen Tensoren. Aber wenn man das richtige Holz findet wäre er vielleicht ein Test Wert – zumal er ja auch recht günstig ist.

Johannes spielt seit über 15 Jahren Tischtennis, zuerst draußen auf der Steinplatte und seitdem er 12 Jahre alt ist im Verein SC Siemensstadt in Berlin. Mittlerweile ist er dort nicht nur Spieler, sondern seit einigen Jahren auch Trainer und Jugendwart und konnte in diesen Funktionen wertvolle Erfahrungen sammeln, welche er über TT-Test mit euch teilen möchte.

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