Willkommen zum neuen Tipp der Woche.
Heute richtet sich der Artikel an alles und jeden, der Tischtennis spielt. Höherklassige Spieler werden sehr viel von dem kennen, worum es hier heute geht.
Auch viele Jugendliche und Kinder sollten in ihren Vereinstrainings davon gehört haben und mit dem Begriff „Goldenes Dreieck“ etwas anfangen können.
Gerade für diejenigen unter euch, die Quereinsteiger sind und/oder noch nie so wirklich angeleitetes Training hatten, wird sich dieser Artikel lohnen.
Heute soll es um Schlagtiming und vor allem um das Goldene Dreieck gehen.
Ich bin Yanick. Sportstudent, Tischtennisspieler seit 10 Jahren und seit einigen auch lizensierter Trainer. Machen wir uns dran.
Das Goldene Dreieck im Tischtennis
Das Goldene Dreieck ist eine körperbezogene Balltreffpunktsorientierung.
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Nun ja. Das Goldene Dreieck hilft dir dabei, egal wo du stehst und egal ob du Vorhand oder Rückhand spielst, den in der jeweiligen Situation optimalen Balltreffpunkt zu finden.
Wo ist das Goldene Dreieck?
Stell dich gerade hin und lass deine Arme neben deinem Körper hängen. Jetzt hebst du deine Unterarme parallel zum Boden an. Und du legst die Hände vorne zusammen.
Zack – Dreieck. Das ist aktuell aber noch zu körpernah. Macht aber nichts, wir spielen Tischtennis ja auch nicht aufrecht stehend.
Wenn du jetzt deine Arme einfach weiter hängen lässt und in Grundstellung gehst, dann sind die Hände auch wieder weiter vom Körper weg. Und genau da ist der Balltreffpunkt – Da, wo deine Hände sich berühren. (Wenn du das Ganze mit Schläger in der Hand machst, dann bist du sogar noch weiter vom Körper entfernt).
Wann das Goldene Dreieck?
Wenn du überm Tisch spielst (kurz-kurz oder Banane oder Ähnliches), dann hast du keine andere Wahl, als das Goldene Dreieck zu verlassen.
Aber alles andere wird im Goldenen Dreieck gespielt. Jeder Block, jeder Topspin, jeder Schupf. Alles. Im besten Fall.
Balltreffpunktunterscheidungen
Jetzt wird es ein wenig kompliziert. Wenn dir jemand sagt, du triffst den Ball zu spät, kann er damit zwei Dinge meinen: Erstens kann es sein, dass du den Ball neben dem Körper, also hinter dem Goldenen Dreieck und damit in Bezug auf den Körper zu spät triffst. Oder es kann sein, dass du den Ball in der fallenden Phase spielst. Dann ist es in Bezug auf die Ballflugkurve zu spät.
Und genau das ist die Unterscheidung: Timing im Balltreffpunkt in Relation zum Körper bzw. in Relation zur Ballflugkurve.
Und du solltest beides in den Griff kriegen, damit dein Balltreffpunkt „perfekt“ ist.
Und jetzt wird’s gemein.
Vorhand und Rückhand
Was ich hier versuche zu zeigen ist, dass wir in der Vorhand ja den rechten Fuß ein Bisschen weiter hinten haben (bei einem Rechtshänder) und außerdem den Körper sehr stark mit in die Bewegung einbringen.
Bei einem Vorhand Topspin gilt: Die Hüfte ist parallel zum ankommenden Ball!
Wir verschieben also effektiv unser Goldenes Dreieck. Bzw. ist verschieben vermutlich das falsche Wort. Drehen trifft es vermutlich besser.
Dadurch verschiebt sich der Balltreffpunkt in Bezug auf die Ballflugkurve nach hinten.
Lösungen
Es gibt nun zwei Möglichkeiten dieses Problem zu lösen und trotzdem den optimalen Balltreffpunkt vom höchsten Punkt der Ballflugkurve beizubehalten.
Nr. 1
Du stellst dich für jeden Vorhand Ball näher an den Tisch als für die Rückhand Bälle.
Ich persönlich bin davon kein Fan. Das bringt bei mir immer den Rhythmus durcheinander und ich verliere die Übersicht über meinen Abstand zum Tisch.
Nr. 2
Wir sterben den Tod, den „optimalen Balltreffpunkt“ in der Rückhand aufzugeben und treffen den Ball hier in der aufsteigenden Phase. Unsere Position zum Tisch wird nicht verändert und wir können den Ball in der Vorhand am höchsten Punkt schlagen.
Das ist mehr mein Ding. Es fühlt sich insgesamt sehr viel natürlicher an.
Das kann aber natürlich einfach Geschmackssache sein, also probiere am Besten beides aus.
Fazit
Versucht davon wegzukommen, dass sich das Timing in Vor- und Rückhand gleich anfühlen muss. Es kann, aber es muss nicht, das liegt ganz an deiner Präferenz.
Und nimm ab sofort die Unterscheidung im Timing vor: Ballflugkurve vs Körperposition.
Das Goldene Dreieck ist die beste Orientierung, die man im Tischtennis findet und es ist definitiv der „wissenschaftlich“ bestmögliche Balltreffpunkt.
In dem Sinne, auf bald, bleibt am Ball und spielt im Goldenen Dreieck!
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