Im Tischtennis ist ein strategischer Plan nicht nur eine Option, sondern eine unverzichtbare Notwendigkeit für jeden Spieler, der am Tisch erfolgreich sein möchte. Insbesondere beim Aufschlag und dem darauf folgenden Rückschlag offenbart sich die Bedeutung eines durchdachten Plans, um das eigene Spiel in Gang zu bringen und den Gegner unter Druck zu setzen.
Diese entscheidenden Momente am Anfang eines Ballwechsels können den Verlauf eines Matches maßgeblich beeinflussen und den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen.
In diesem Artikel erkunden wir die Bedeutung, die ein durchdachter Plan beim Tischtennis, insbesondere beim Aufschlag und Rückschlag, für den Erfolg eines Spielers hat.
Ich bin Yanick. Sportstudent, Tischtennisspieler seit 10 Jahren und seit einigen auch lizensierter Trainer. Machen wir uns dran.
Plan vs Strategie vs Idee
Heute geht es mir gar nicht darum, dass ihr eine ausgefeilte Strategie gegen den Gegner habt. Das ist ja schlichtweg nicht möglich, wenn ihr das erste Spiel gegen euren Gegner spielt und ihr zum ersten Satz an den Tisch geht.
Sowas anzuspielen wie kurze Vorhand gefolgt von Eröffnung auf den schwachen Rückhand Block geht also einfach nicht, weil uns die Infos fehlen.
Mir geht es grundsätzlich darum, dass ihr immer eine Idee habt, was ihr macht und was ihr darauf erwartet.
Wenn der Gegner bei Rückschlag eine Auszeit nimmt, dann sage ich meinen Athleten i.d.R. nicht mehr, als dass sie den nächsten Ballwechsel bis zum 3. Kontakt durchplanen sollen.
Bedeutet: Welchen Aufschlag mache ich? Welcher Rückschlag ist wahrscheinlich? Und was mache ich mit dem dritten Ball, um den Ballwechsel final zu gewinnen?
Und genau das ist es, was ich als Plan oder Idee bezeichne. Ihr solltet einfach wissen, was ihr für einen Ball spielt und was darauf zurückkommen kann. Und dann noch, was ihr mit dem Ball anstellt.
Warum ist das so wichtig?
Darüber, wie bedeutend Gewissheit ist, haben wir in einigen anderen Artikeln schon geredet.
Wenn ihr also einfach euren Aufschlag reinschmeißt, ohne euch selber überhaupt im Klaren darüber zu sein, was ihr da für einen Schnitt reingemacht habt, dann könnt ihr von dem Rückschlag ja nur überrascht sein.
Also auch dann, wenn ihr noch nicht genug Erfahrung gesammelt habt, um Rückschlagmöglichkeiten einzugrenzen, dann solltest du dir zumindest klar darüber sein, was du tust und was du danach tun solltest.
Beispiel: Du schlägst mit Seitüberschnitt auf. Darauf kann (eigentlich) kein Unterschnitt zurückkommen, also lasse deinen Schläger oben und mach dich bereit mit geschlossenem Schlägerblatt einen Topspin oder einen Block zu spielen.
Genau so solltest du bei einem kurzen Aufschlag mit Unterschnitt eher darauf gefasst sein, dass auch Unterschnitt zurückkommt.
Final kommt also einfach wieder alles darauf zurück, Gewissheit zu haben. Es ist einfach ungemein vorteilhaft, Möglichkeiten einzugrenzen und dich auf bestimmte Sachen einzustellen.
Das auch im Rückschlag
Hier ist das natürlich wesentlich schwieriger. Aber das Grundprinzip funktioniert genau so.
Da kommt ein Seitüberschnittaufschlag – nach deinem Rückschlag solltest du den Schläger geschlossen oberhalb des Tisches lassen, weil ein Unterschnittball wohl eher unwahrscheinlich ist.
Wenn du einen Aufschlag kurz ablegst, solltest du dich eher auf etwas Langsameres, wie einen weiteren Schupfball oder eine Banane gefasst machen.
All diese Tipps und „Grundsätze“ gelten natürlich leider nur bei normalen Noppen-innen-Belägen. Sobald dir ein Anti oder ein Noppen-außen-Belag gegenübersteht, gibt es quasi keine Pauschalen mehr. Da heißt es dann Probieren geht über Studieren und ihr müsst einfach herausfinden, was auf was zurückkommt.
Fazit
Also, Bewusstsein und Gewissheit ist Gold wert. Auch bei Rotation und im größeren Rahmen. Sei dir bewusst, was du machst und sei dir bewusst, was darauf zurückkommt. Nimm dir dafür die Zeit, die du brauchst, anstatt unvorbereitet in den nächsten Ballwechsel zu stolpern.
Das zusammengenommen sollte dir helfen, mehr Spiele zu gewinnen.
In dem Sinne, auf bald, bleibt am Ball und wisst Bescheid!
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