Joola Rhyzen Ice und Rhyzen Fire Test & Vergleich 2024

Joola hat in den letzten Jahren viele neue Tischtennisbeläge rausgebracht. Im Jahr 2022 kamen mit den Joola Rhyzen Fire und dem Rhyzen Ice zwei sehr interessante Beläge auf den Markt, welche die Rhyzen Serie aus Rhyzen CMD und Rhyzen ZGR ergänzen.

Viele Beläge wurden in den letzten Jahre teurer und auch die meisten neuen Beläge muss man mindestens 50 €, teilweise sogar 60 oder gar 70 € auf den Tisch legen. Doch nicht für die Joola Rhyzen Ice und Fire Beläge. Beide Beläge haben aktuell einen UVP von 39,90 € und sind damit recht günstig!

Bei dem Rhyzen Ice soll es sich um einen Allroundbelag handeln, der eine hohe Kontrolle und Ballrückmeldung bietet. Der Rhyzen Fire soll dagegen laut Joola für druckvolles Offensivspiel geeignet sein, aber trotzdem viel Kontrolle bieten.

Doch was genau zeichnet die beiden Beläge aus und für wen sind sie geeignet? Yanick und ich haben sie getestet und erläutern dir im folgenden Test und Vergleich alles Wichtige. Viel Spaß mit dem folgenden Testbericht von Feuer und Eis.

Joola Rhyzen Fire Überblick



Vorteile

  • Sichere Topspins
  • Gute Kontrolle
  • Insgesamt fehlerverzeihend
  • Blocken und Spinspielchen
  • Ideal für sicherheitsbewusste Angriffsspieler
  • Fairer Preis

Nachteile

  • Spin und Tempo insgesamt nur mittelmäßig
  • Nicht so gut für schnelle Topspins und Schüsse geeignet
  • Teilweise unvorhersehbarer Ballabsprung

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Joola Rhyzen Ice Überblick



Vorteile

  • Sehr gute Kontrolle
  • Gute Ballrückmeldung
  • Fehlerverzeihend
  • Fairer Preis
  • Sicheres Block- und Schupfspiel

Nachteile

  • Wenig Power
  • Spin könnte höher sein
  • Manchmal unvorhersehbarer Ballabsprung

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Technische Eigenschaften des Joola Rhyzen Fire und Rhyzen Ice

FeatureJoola Rhyzen FireJoola Rhyzen Ice
Schwammhärte47,5°40°
Schwammstrukturmittelporigfeinporig
Testexemplarrot maxrot max
Gewicht Testexemplar ungeschnitten71 g65 g
Gewicht Testexemplar geschnitten (auf Gewo Alvaro Robles Off-)50 g47 g
Preis (UVP)39,90 €39,90 €
Verpackung der Joola Rhyzen Ice und Fire Beläge

Beide Beläge werden in einer unserer Meinung nach recht schicken Verpackung geliefert. Das Obergummi wird in beiden Fällen mit einem einfachen weißen Papier abgedeckt. Eine Belagschutzfolie wird nicht mitgeliefert.

Unser Testexemplar des Rhyzen Fire wiegt einige Gramm mehr als das des Rhyzen Ice.

Sowohl der Joola Rhyzen Fire als auch der Rhyzen Ice haben einen rosa Schwamm und ein griffiges – in unserem Fall rotes – Obergummi, welches bei beiden Belägen auch das gleiche zu sein scheint.

Der Schwamm des Joola Rhyzen Ice ist sehr feinporig. Er wird mit 40° angegeben, ist also weich, was sich beim Drucktest auch so anfühlt. Der Rhyzen Fire wird in den meisten Quellen mit 47,5° angegeben, manchmal aber auch mit 45° angegeben. Aus unserer Sicht fühlt er sich eher wie 47,5° an.

Der Joola Rhyzen Ice (unten) ist feinporig, der Joola Rhyzen Fire (oben) eher mittelporig.

Laut Joola sollen beide Beläge aufgrund der Sweet Zone Technologie einen vergrößerten Sweetspot haben.

Testverfahren

Zunächst testeten wir die beiden Beläge mehrere Stunden auf dem Gewo Alvaro Robles Off- Holz.

Anschließend testeten wir die Beläge noch auf dem Gewo Zoom Pro OFF- ein paar Stunden lang. Die Beläge wurden jeweils mit dem Revolution 3.0 Kleber auf den Hölzern befestigt.

Spieleindrücke

Erste Eindrücke

Beide Beläge fühlten sich beim Einkontern sehr kontrolliert an. Der Fire scheint ein etwas höheres Grundtempo zu haben, hier nehmen sich beide Beläge aber tatsächlich nicht so viel.

Insgesamt ist das Tempo beider Beläge nur mittelmäßig und man muss schon mehr Unterarm und Handgelenk einsetzen als bei modernen offensiven Tensorbelägen, um einen schnellen Ball beim Kontern zu erzeugen. Eigendynamik haben beide Beläge so gut wie keine.

Topspin

Topspin. Was soll man da groß sagen? Beides sind Beläge, die sich für ein sicheres Topspinspiel eignen. Wir hatten eine ziemlich gute Kontrolle bei Topspins, welche konstant kamen, insbesondere langsame bis mittelschnelle Topspins. Die Ballkontaktzeit bei diesen Topspins schien recht hoch, was uns ein Gefühl der Sicherheit und eine gute Ballrückmeldung gab.

Härtere, schnelle Topspins waren dagegen auf dem Gewo Alvaro Robles Off- Holz eher unkonstant. Manche Bälle fühlten sich sehr merkwürdig an.

Wir glauben, dass es vor allem an dem Holz lag, welches sehr stark vibrierte. Wir testeten die Beläge deshalb später noch auf dem steiferen Gewo Zoom Pro OFF-. Diese Kombination mit dem etwas steiferen, vibrationsärmeren Zoom Pro Off- fühlte sich insgesamt besser an.

Dennoch waren auch in dieser Kombination Tempo und Spin der Topspins insgesamt nur mittelmäßig und wir hatten das Gefühl nicht genau zu wissen, wann genau das Tempo und der Spin einsetzte. Beide Beläge sind fast gar nicht katapultig und man benötigt auf jeden Fall eine schnelle Armgeschwindigkeit und auch viel Handgelenkseinsatz, um einen schnellen, gefährlichen und auch rotationsreichen Vorhand Topspin zu spielen. Das gilt sowohl für Topspins auf Unterschnitt als auch auf Überschnitt.

Der Fire hat aber auf jeden Fall etwas mehr Power und man kann mit ihm durchaus auch gefährliche schnelle Vorhand-Topspins und Gegentopspins, auch aus der Halbdistanz spielen. Hier überzeugte uns der Belag aber auch vor allem mit einer hohen Sicherheit. Der Rhyzen Ice hatte uns dagegen definitiv zu wenig Power für das offensive Halbdistanzspiel.

Auf der Rückhand fühlten sich beide Beläge im tischnahen Topspinspiel dagegen sehr gut an. Auch hier konnten wir zwar keine megaschnellen Topspins spielen, die Kontrolle war aber sehr gut.

Auffällig fanden wir, dass dieser bei dem Rhyzen Ice sehr flach ist, weshalb wir den Schläger etwas weiter öffnen mussten. Beim Rhyzen Fire war der Ballabsprung dagegen ungefähr mittelhoch.

Blocken

Beim Blocken fühlten sich beide Beläge insgesamt sehr gut an. Sowohl der Rhyzen Fire als auch der Ice scheinen sehr spinunanfällig zu sein, was auch im Rückschlagspiel sehr von Vorteil war (dazu aber unten mehr). Das Blocken mit dem Rhyzen Ice war noch etwas besser als mit dem Fire, was sicher an dem flacheren Ballabsprung liegt. Zudem absorbiert er das Tempo noch etwas mehr als der Rhyzen Fire.

Spinblocks hingegen lassen sich mit dem Rhyzen Fire auf genau die gleichen Topspins sehr gut und mit wenig Aufwand und Energieeinsatz spielen.

Generell machten wir die Erfahrung, dass sich beide Beläge zwar auch passiv recht gut spielten, sobald man aber auch nur eine kleine aktive Bewegung nach vorne (sei es auch nur aus dem Handgelenk) macht, wird die Kontrolle und Konstanz der Schläge noch einmal deutlich besser.

Mit beiden Belägen war es für uns sehr einfach, Angriffe des Gegners zurück auf den Tisch zu bringen, auch wenn wir mal nicht perfekt zum Ball standen oder den Schlägerwinkel nicht richtig eingestellt haben.

Jedoch waren beide Beläge – der Fire besonders – an einigen Stellen auch unkonstant und unvorhersehbar. Bei vielen Topspins, die mit etwas mehr Tempo und Rotation gespielt wurden, sind uns die Bälle an einigen Stellen ins Netz gefallen und an anderen weit über den Tisch hinaus geflogen.

Es war per se recht schwierig, den richtigen Punkt zu finden, an dem sich der Belag voraussehbar verhielt. Damit hatten wir durchaus einige Schwierigkeiten.

Vor allem bei dem Rhyzen Fire hatten wir im Block etwas mehr Probleme, sobald ein Topspin mit etwas mehr Rotation und Tempo ankommt. Aus dieser Situation heraus ist es schwierig den Ball gut genug zu kontrollieren, um ihn auf dem Tisch zu halten (sicher aber auch dem höheren Ballabsprung als bei den Ice geschuldet).

Aufschlag- und Rückschlagspiel

Aufschläge konnten wir insbesondere mit dem Ice, aber auch mit dem Fire sehr flach und kurz spielen. Hierbei konnten wir allerdings nur einen mittelmäßigen Spin erzeugen.

Bei Rückschlägen überzeugten uns die Beläge aber deutlich mehr. Sie scheinen sehr spinunanfällig zu sein, teilweise fast schon wie Antis, auch wenn das vielleicht etwas übertrieben ist.

Die Aufschlagannahme war mit beiden Belägen aber wirklich sehr einfach. Auch Aufschläge mit sehr viel Unter- oder Seitschnitt konnten wir mühelos zurückschupfen. Beim Joola Ice sprang der Ball dabei ein paar mal ins Netz, beim Rhyzen Fire aber gar nicht, was sicher daran liegt, dass der Ice etwas langsamer ist und einen flacheren Ballabsprung hat.

Auch die aktive Aufschlagannahme mit Flips war überraschend gut. Wir konnten zwar keine Granatenflips spielen, aber die Bälle kamen sicher, platziert und mit ordentlichem Tempo (vor allem mit dem Rhyzen Fire) auf die andere Seite.

Schupfen und Kurz-Kurz

Im Schupfen überzeugten uns die Beläge generell sehr. Schupfbälle kamen sehr sicher, flach und konnten auch kurz gehalten werden. Mit den Belägen (besonders dem Rhyzen Ice) war es uns sogar manchmal möglich, lange Bälle des Gegners kurz zurückzuspielen.

Der Spin war bei diesen Schlägen insgesamt auch nur mittelmäßig, aber die Kontrolle dafür sehr gut.

Der Rhyzen Fire und Ice eignen sich tatsächlich beide ungewöhnlich gut für gefühlvolle „Schnittspielchen„. Aber auch nur, solange man das Spiel nicht allzu ernst nimmt. Topspin-Bewegungen, mit denen man am Ende einen Unterschnittball erzeugt, Rückhand Erdbeeren mit unglaublich viel Seit-Unterschnitt – durch die große Kontrolle sind riesige Bewegungen, mit denen trotzdem langsame Bälle erzeugt werden sehr gut möglich.

Sogar Unterschnittabwehr konnten wir vor allen Dingen mit dem Ice ganz gut spielen, sobald wir das Holz gewechselt hatten (teilweise aber auch schon mit dem Gewo Alvaro Robles Off-)

Schussspiel

Die Kontrolle bei Schüssen ist gut und mit einem ordentlichen Krafteinsatz kann auch ein schneller, gefährlicher Ball gespielt werden, vor allem mit dem Rhyzen Fire. Hierfür gibt es aber definitiv bessere Beläge.

Vergleich des Joola Ryzen Fire und Ryzen Ice

Im Folgenden haben wir versucht, einige wesentliche Eigenschaften der beiden Beläge tabellarisch gegenüberzustellen. Hierbei müssen wir aber sagen, dass es sich um unsere subjektive Meinung handelt, die wir uns anhand des Tests der Beläge auf den beiden Hölzern gebildet haben.

FeatureJoola Rhyzen FireJoola Rhyzen Ice
Tempomittelgering-mittel
Spinmittelmittel
Kontrollegutsehr gut
Ballabsprungmittelflach
EignungAllround bis Offensiv-Allround

Fazit

Sowohl der Rhyzen Fire als auch der Rhyzen Ice sind aus unserer Sicht sehr interessante Beläge. Sie sind (was heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr ist) günstig und eignen sich für eine breite Masse an Spielern.

Insgesamt spielen sich unserer Meinung nach beide Beläge recht ähnlich. Auch in maximaler Schwammstärke sind beide Beläge gut zu kontrollieren, da sie nicht katapultig sind.

Der Rhyzen Fire hat jedoch trotzdem spürbar etwas mehr Power und ist gut für Spieler geeignet, die für ihre schwächere Seite (z.B. Rückhand) einen kontrollierten Belag für ein sicheres Topspin- und Blockspiel suchen. Aus unserer Sicht ist er auch gut für Spieler geeignet, die noch nicht so lange Tischtennis spielen. Für diese Spieler würden aber empfehlen, nicht die maximale Schwammstärke zu wählen.

Der Rhyzen Ice ist noch besser für Anfänger und Allroundspieler geeignet, die noch mehr Wert auf Sicherheit und Kontrolle legen.

Wir haben aber auch ein paar Kritikpunkte. Für ein tischfernes Offensivspiel fehlt es beiden Belägen definitiv an Tempo (zumindest auf Off- -Vollhölzern), sodass sie eher tischnah gespielt werden sollten. Zudem war der Ballabsprung bei uns manchmal unkonstant und unvorhersehbar.

Insgesamt waren sie zwar sehr fehlerverzeihend, was vor allem an der geringen Spin- und Winkelanfälligkeit liegt. Aber sobald es ins schnellere Spiel ging (sei es wenn man selber schnell angreifen möchte oder auch einen schnellen, spinnigen Topspin blocken möchte), verhielten sich Beläge manchmal unvorhersehbar.

Dennoch bleibt es dabei: Sowohl der Rhyzen Fire als auch der Rhyzen Ice sind günstige Beläge zu einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis, die sich aus unserer Sicht für viele Allroundspieler und sehr kontrollbewusste Angreifer (Rhyzen Fire) bzw. Allroundspieler und Anfänger (Rhyzen Ice) eignen.

Habt ihr einen oder beide Beläge schon getestet und welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Oder habt ihr Fragen zu den Belägen? Schreibt es gerne in die Kommentare!

Johannes spielt seit über 15 Jahren Tischtennis, zuerst draußen auf der Steinplatte und seitdem er 12 Jahre alt ist im Verein SC Siemensstadt in Berlin. Mittlerweile ist er dort nicht nur Spieler, sondern seit einigen Jahren auch Trainer und Jugendwart und konnte in diesen Funktionen wertvolle Erfahrungen sammeln, welche er über TT-Test mit euch teilen möchte.

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