Tischtennis ist weit mehr als nur ein Freizeitsport – für viele ist es eine Leidenschaft, eine Kunstform der Geschicklichkeit und Taktik. Doch was unterscheidet einen durchschnittlichen Spieler von einem Champion?
Die Antwort liegt oft im Training. Das „richtige“ Training ist nicht nur eine Frage der Quantität, sondern vor allem der Qualität. Der Fokus, den ein Spieler während des Trainings setzt, ist von entscheidender Bedeutung für seinen Fortschritt und seine Leistung am Tisch.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick darauf, warum das richtige Training und der gezielte Fokus essenziell sind, um sich in diesem faszinierenden Sport zu verbessern und erfolgreich zu sein.
Ich bin Yanick. Sportstudent, Tischtennisspieler seit 10 Jahren und seit einigen auch lizensierter Trainer. Machen wir uns dran.
„Richtiges“ Training, „Falsches“ Training & Fokus
Was meine ich denn mit „richtig“ und mit „falsch“ und was hat es mit diesem „Fokus“ auf sich?
Nun ja, dieser „Fokus“ definiert, ob ein Training „richtig“ oder „falsch“ bzw. „gut“ oder „schlecht“ ist. Und mit diesem Fokus meine ich auch gar nicht, dass man nicht konzentriert ist.
Es geht mehr um Gewissheit und Klarheit.
Wenn du in die Halle gehst, dann ist dir entweder klar, was du trainierst und wann du es trainierst, oder du gehst in die Halle, um pauschal zu trainieren. Und genau diese Pauschalität gefällt mir nicht.
Das kann man ein bisschen mit Krafttraining im Fitnessstudio vergleichen.
Wenn man da hingeht, dann trainiert man mit dieser Übung Brust, mit der nächsten trainierst du Quadrizeps und mit der wieder nächsten trainierst du den Bizeps – völlig egal. Was aber keinen Sinn ergibt, ist es in der Beinpresse, sich auf den Latissimus zu konzentrieren. Der arbeitet ja gerade nicht.
Und genau das möchte ich auf Tischtennis übertragen:
„Falsches“ Training
Eben dieser Fokus fehlt. Du spielst einfach Übungen, ohne dir komplett im Klaren darüber zu sein, was du überhaupt trainieren möchtest, oder wofür die Übung am besten geeignet ist.
Du spielst eine Eröffnungsübung und ärgerst dich über jeden Schupffehler. Das hat da halt einfach keinen Platz. Wenn du deine Eröffnung trainieren möchtest, dann brauchst du deine Konzentration dafür. Die hat woanders weniger zu suchen. Diese Verteilung von Konzentration ist ungemein wichtig.
„Richtiges“ Training
Und genau jetzt ist dieser Fokus da.
„Ich möchte jetzt meine Hüftdrehung beim Vorhand-Topspin trainieren“. Jetzt passiert deinem Partner ein Fehler und der Ball kommt nicht wie vereinbart auf deine Tischhälfte zurück, sodass du deinen nächsten Ball versemmelst. „Na und? Ich trainiere gerade Hüfte in der Vorhand. Dieser Rückhand-Fehler ist egal, Rückhand kann ich morgen dann trainieren.“
Fazit
Diese Bewusstheit im Training zu haben, zu wissen, was du trainierst und dann in der Zeit der Übung den Fokus auch wirklich auf das zu legen, was du trainierst – diesem Zustand kommt eine unsagbare Bedeutung zu.
Lieber eine Stunde hochqualitatives Training, als drei Stunden im Training nur geistig vor sich hinvegitieren.
In dem Sinne, auf bald, bleibt am Ball und trainiert bewusst mit Fokus!
Ähnliche Beiträge
Die „Universaltaktik“ gegen Materialspieler (TdW#69)
Risiko gewinnt Einzel, aber verliert Doppel (TdW#68)
Risiko/Mut und Schlaghärte sind verschiedene Dinge (TdW#67)
Rotation löst nicht alle Probleme im Tischtennis (TdW#66)