Tibhar Aurus Sound Test: Beliebter Soft-Belag

Belagart Noppen-Innen (Tensor)
Spielausrichtung Allround/kontrollierte Offensive
Schwammhärte soft (40°)
Verfügbare Schwammstärken 1,7 mm / 1,9 mm / 2,1 mm
Verfügbare Farben rot, schwarz
Tempo
7
Spin
7.5
Kontrolle
8.5
Preis-Leistung
8.5
Gut
79 %
Oktober 2024

Vorteile

  • Hohe Kontrolle
  • Nicer Sound
  • Gut Für Anfänger und kontrollorientierte Spieler

Nachteile

  • Spin könnte besser sein
  • Begrenzte Durchschlagskraft

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Der Tibhar Aurus Sound ist der weichste Belag der Aurus-Reihe. Mit einer Schwammhärte von 40° ist er noch weicher als der Aurus Soft (ca. 43°).

Doch wie spielt sich der Belag? Ich habe ihn getestet und stelle euch in diesem Artikel seine Eigenschaften und meine Meinung zu dem Belag vor.

Vergleichen werde ich den Belag auch mit anderen Belägen, vor allem dem Joola Rhyzen CMD, den ich zeitgleich auf demselben Holz getestet habe. Let’s go.

Material des Tibhar Aurus Sound

Der Aurus Sound hat einen weichen mittelporigen Schwamm (nur 40°), allerdings mit einem mittelharten Obergummi, was das Gesamtgefühl des Belags härter erscheinen lässt, ähnlich wie beim Aurus Soft. Generell haben die meisten Aurus-Beläge (bis auf die neuen Aurus Prime und Aurus Select) dasselbe Obergummi und unterscheiden sich nur im Schwamm.

Der Aurus Sound hat einen orangefarbenen Schwamm, der Aurus Soft einen gelben Schwamm (42,5°) und der „normale“ Aurus einen weißen Schwamm (ca. 48°).

Das Obergummi ist ziemlich griffig und wie schon erwähnt eher mittelhart bzw. steht auch unter Spannung.

Das Gewicht meines Aurus Sound Testexemplars in der Dicke 1,9 mm beträgt ungeschnitten 59g und zugeschnitten auf das Donic Waldner Allplay nur 41g.

Man hat die Auswahl zwischen den Schwammstärken 1,7 mm / 1,9 mm sowie 2,1 mm. An Farben hat man „nur“ die Wahl zwischen rot und schwarz.

Spieleigenschaften des Tibhar Aurus Sound

Erster Eindruck und Grundschläge

Da ich den Tibhar Aurus Soft schon gespielt habe und mir dieser gefallen hat, hatte ich auch beim Aurus Sound recht große Erwartungen. Und der erste Eindruck war auch gut.

Der Belag hat einen spürbaren, mittelstarken Katapulteffekt, der für ein angenehmes Spielgefühl sorgt, ähnlich wie bei dem Joola Rhyzen CMD, den ich auf dem selben Holz zeitgleich getestet habe. Der Belag spielt sich schon ziemlich weich, aber nicht 40°-weich. Da das Obergummi unter Spannung steht, fühlt er sich etwas härter an (ähnlich wie der Aurus Soft, der sich auch eher wie ein Medium-Belag anfühlt.

Generell gelingt die Topspineröffnung sehr sicher mit gutem, aber auch nicht überragendem Spin. Vom Tempo her kann der Belag mit vom Schwamm her etwas härteren Belägen wie dem Rhyzen CMD mithalten aufgrund des strafferen Obergummis. Die Geschwindigkeit ist aber geringer als bei Belägen wie dem Donic Bluestorm Z3 oder auch dem Aurus Soft.

Halbdistanz

Durch die recht flache Ballflugkurve und das mäßige Tempo muss man in Kombination mit dem Allroundholz Waldner Allplay schon recht viel Kraft aufwenden, um einen gefährlichen Tempo-Topspin zu spielen, gerade wenn man etwas weiter weg vom Tisch steht und der ankommende Ball nur wenig Eigendynamik hat.

Gut gefiel mir der Belag überraschenderweise dagegen beim Gegentopspin aus der Halbdistanz, bei denen ich eine sehr gute Quote hatte, das Tempo des Balles gut mitnehmen konnte und ihn auch gut platzieren konnte. Ich empfehle diesen Belag aber dennoch eher für ein tischnahes Spiel aufgrund der mangelnden Durchschlagskraft. Mit einem schnelleren Holz könnte er ggfs. aber auch für ein sicheres Halbdistanzspiel geeignet sein.

Tischnahes Spiel

Im tischnahen Spiel kann man viel Druck aufbauen, auch mit aggressiven Schupfbällen, welche mit dem Aurus Sound gut auszuführen sind und eine gute Länge haben.

Ich kann mich noch erinnern, wie ich vor vielen Jahren mit dem Aurus Soft auf der Vorhand sehr winklige Vorhand Topspins gezogen habe. Dies war damals eine meiner Stärken. Auch mit dem Aurus Sound ist das bis zu einem gewissen Grad gut möglich, allerdings mit etwas weniger Tempo und Spin und dadurch insgesamt weniger Gefährlichkeit.

Im passiven Blockspiel, wenn ich den Schläger wirklich fast nur hingehalten habe, sind mir doch ein paar Bälle ins Netz gefallen. Am besten gefiel mir der Aurus Sound im aktiven Blockspiel. Hier konnte ich das Tempo und die Platzierung des Balles gut steuern und durch den recht flachen Ballabsprung und das spinunanfällige Obergummi können auch stärkere Topspins gut geblockt werden.

Schuss

Was das Schießen betrifft, gibt es auf jeden Fall bessere Beläge. Es lässt sich mit ihm etwas gefährlicher schießen als mit anderen Soft-Belägen, was sicher an dem etwas härteren/strafferen Obergummi liegt, aber dennoch merkt man schon, dass man mit einem 40°-Schwamm schießt und die Durchschlagskraft nicht besonders gut ist, dafür aber die Kontrolle und Präzision.

Aufschläge und Rückschläge

Bei Aufschlägen hatte ich generell ein gutes Gefühl, insbesondere bei halblangen bis langen Aufschlägen, die ich sehr gut platzieren konnte. Die Aufschläge hatten auch ordentlich Spin, aber insgesamt fehlte hier doch etwas an Qualität im vergleich zu den moderneren Belägen.

Bei Rückschlägen hatte ich eine gute Kontrolle. Wie bereits erwähnt, fand ich den Belag nicht besonders spinanfällig und durch den mäßigen Katapulteffekt kann man auch schnelle Aufschläge gut dosiert zurückspielen.

Haltbarkeit

Was die Haltbarkeit angeht, kann ich persönlich nicht viel über den Belag sagen, hierfür habe ich ihn zu kurz gespielt. Andere Spieler bei uns im Verein spielen ihn aber derzeit und ich werde diesen Artikel updaten und deren Erfahrung ergänzen.

Leider konnte ich den Nimbus Soft noch nicht testen. Andere Spieler berichten davon, dass der Aurus Sound etwas schneller und spinniger als dieser sein und eine bessere Haltbarkeit haben soll.

Fazit zum Tibhar Aurus Sound

Der Aurus Sound ist die Soft-Version der Aurus-Reihe (und nicht der Aurus Soft, wie man vermuten könnte). Es handelt sich um einen sehr kontrollierten, fehlerverzeihenden Belag mit weichem Schwamm, aber dem typischen eher mittelharten, straffen Aurus-Obergummi, sodass er sich etwas härter spielt. Von den Werten her gebe ich dem Belag die gleiche Bewertung wie der Joola Rhyzen CMD. Dieser spielt sich noch etwas weicher (obwohl er einen härteren Schwamm hat), ist aber von Tempo, Spin und Kontrolle her wie ich finde vergleichbar (vielleicht sogar etwas schneller).

Der Aurus Sound zeichnet sich durch eine hohe Kontrolle, mittelhohem Tempo (mit spürbarem, aber nicht übermäßigem Katapulteffekt) und mäßigem bis gutem Spin aus. Ich empfehle ihn vor allem fortgeschrittenen Anfängern, Allroundspielern (auf einem Allroundholz) sowie kontrollierten Offensivspielern (auf einem Offensivholz), die eher tischnah spielen und Softbeläge bevorzugen. Sehr gut fand ich den Belag bei der sicheren und recht spinnigen Topspineröffnung auf Unterschnitt, dem Nachgehen und auch im aktiven Blocken.

Ich habe ihn zwar nur auf 2 Allroundhölzern getestet, aber kann mir durchaus vorstellen, dass er auf schnelleren Carbonhözern auch für erfahrenere Spieler geeignet sein könnte, die einen weichen Angriffsbelag für ein kontrolliertes Offensivspiel bevorzugen. Vor einigen Jahren habe ich auch den Aurus Soft auf dem schnellen und harten Zhang Jike Super ZLC gespielt und konnte damit sehr gefährliche Bälle spielen bei recht guter Kontrolle.

Johannes spielt seit über 15 Jahren Tischtennis, zuerst draußen auf der Steinplatte und seitdem er 12 Jahre alt ist im Verein SC Siemensstadt in Berlin. Mittlerweile ist er dort nicht nur Spieler, sondern seit einigen Jahren auch Trainer und Jugendwart und konnte in diesen Funktionen wertvolle Erfahrungen sammeln, welche er über TT-Test mit euch teilen möchte.

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