Victas Spectol S2 Test & Vergleich mit Spectol S1

Belagart Kurze Noppe (Tensor)
Spielausrichtung Allround/Offensiv
Verfügbare Schwammstärken 1,6 mm / 2,0 mm / max
Schwammhärte medium
Noppengeometrie Vertikale Ausrichtung, gerade-konisch, Oberfläche leicht geriffelt
Tempo
8
Kontrolle
7.5
Spin
6.5
Störpotenzial
2.5
Preis-Leistung
8
Gut
65 %
August 2025

Vorteile

  • Gutes modernes Upgrade zum Spectol S1
  • Variabel einsetzbar
  • Sehr gut für sicheres und druckvolles Offensivspiel

Nachteile

  • Recht geringer Störeffekt

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Der Victas Spectol S2 ist die modernisierte, offensivere Weiterentwicklung des beliebten Spectol S1 – einer der bekanntesten Kurznoppenbeläge der letzten Jahrzehnte. Mit einem griffigen Obergummi, einem feinporigen Tensor-Schwamm und etwas längeren Noppen zielt der S2 vor allem auf Spieler, die mehr Tempo und Angriffsdruck wollen, ohne auf Kontrolle zu verzichten.

In diesem Test schauen wir uns die technischen Daten, Spieleigenschaften und Unterschiede zum Spectol S1 und auch zu anderen kurzen Noppen genau an.


Technische Daten & Verarbeitung

  • Gewicht mit Verpackung: 86,8 g
  • Ungeschnitten: 39,2 g
  • Geschnitten (auf Testholz Yasaka Sweden Extra): 29 g

Der orangefarbene Schwamm ist etwas gröber als beim Spectol S1 (der einen gelben Schwamm hat), aber immer noch recht feinporig. Für mich fühlt sich der Schwamm etwas weicher und elastischer an, obwohl die Schwammhärte nach Angabe auf der Rückseite der Verpackung mit 37,5°(japanische Härte) etwas härter ist als beim S1.

Die Noppen sind vielleicht einen Hauch länger als beim Spectol S1. Ansonsten ist die Noppengeometrie eigentlich gleich (vertikale Noppenausrichtung, relativ kurz und schmal, Basis in Kegelstumpfform, Oberteil zylindrisch mit geriffelter Oberfläche). Ich kann keine großen äußerlichen Unterschiede beim Obergummi erkennen. Im folgenden Foto ist der Spectol S2 links und der S1 rechts.

Erhältlich ist der Spectol S2 in den Schwammstärken 1,6 mm, 2,0 mm und max. Ich habe ihn in 2,0 mm auf dem Yasaka Sweden Extra getestet.


Spieleigenschaften des Spectol S2 im Test

Kontern & Blocken

Sehr einfach zu kontrollieren fand ich den S2 beim Kontern und Blocken. Er hat zwar nicht den Störeffekt eines Dr. Neubauer Killer und bietet auch nicht die Sicherheit eines Materialspezialist Breakout und auch nicht die Durchschlagskraft eines Firestorm.

Aber der Spectol S2 bietet ein gutes Mittelmaß mit Fokus auf Kontrolle. Ein Störeffekt ist nur minimal zu spüren, weshalb passive Blockbälle auch nicht besonders eklig/gefährlich sind. Man sollte immer aktiv gegen den Ball gehen.

Tempo & Spin

Offensiv fand ich den Victas Spectol sehr flexibel einsetzbar. Vor allem ist er bereits durch das (spürbar) höhere Tempo im Vergleich zum Spectol S1 deutlich gefährlicher. Das Tempo liegt in etwa vergleichbar mit dem des Moristo SP, in der Schwammdicke 2,0 mm und in Kombination mit dem Yasaka Sweden Extra geht der Belag schon ordentlich ab. Das merkte ich auch bei passiven Blockbällen, die recht lang wurden und ich das Tempo nicht so gut steuern konnte wie beispielsweise mit dem Sauer & Tröger Zargus.

Auch im Angriffsspiel hatte ich anfangs Probleme und viele Bälle flogen zu weit. Nach ein paar Spielstunden hatte ich mich dann aber besser auf den Belag eingestellt und hatte Mehr Sicherheit. Es blieb aber dabei, dass mir der Belag einfach etwas zu schnell und unkontrolliert war, um ihn dauerhaft als Wettkampfbelag spielen zu würden.

Für eine kurze Noppe hat der S2 soliden Spin im Mittelfeldbereich. Schupfen kann man recht „normal“ wie mit einem Noppen-Innen-Belag, wobei der Spin dabei in Ordnung ist.

Die Griffigkeit ist auch hoch genug für Pseudo-Topspins, sowohl mit der Vorhand als auch der Rückhand, hierbei hatte ich eine hohe Sicherheit, sowohl gegen Unterschnitt als auch gegen leere Bälle. Der leichte Katapulteffekt kommt schön zum Vorschein und gibt zusätzliche Sicherheit.

Allerdings darf man hier nicht erwarten, mega spinnige Topspins spielen zu können. Platzierung und Tempo sind wichtiger. Wer eine sehr spinnige Noppe sucht, sollte sich stattdessen zum Beispiel den Spinfire (Soft) anschauen.

Auch klassische Noppen-Schüsse gegen Unterschnitt sind möglich und gelangen mir auch ohne große Umstellung. Hier hatte ich das Gefühl, dass sich der Belag etwas fehlerverzeihender als beispielsweise mein aktueller Sauer & Tröger Zargus verhält.

Abwehr

Beim Schupfen am Tisch fühlte sich der Belag recht sicher an. Auch hier konnte ich für eine kurze Noppe soliden, aber auch nicht überragenden Spin erzeugen.

Überraschend stark fand ich den Spectol S2 in der Unterschnittabwehr (mit dem Yasaka Sweden Extra): hohe Kontrolle, spürbare Rotation und stabile Länge der Bälle.


Vergleich zu anderen Kurznoppen

Im Folgenden ein kurzer Überblick mit ein paar Vergleichen zu anderen kurzen Noppen:


Fazit

Insgesamt finde ich, dass der Spectol S2 eine gelungene Weiterentwicklung des Spectol S1 ist. Es ist ein flexibel einsetzbarer Belag, sowohl für die Rückhand als auch für die Vorhand, der meiner Ansicht nach eine gute Mischung aus Tempo, Spin, Kontrolle und einem (sehr) leichten Störeffekt bietet.

Für Spieler, die eine modernere, angriffsstarke Kurznoppe suchen, kann der Spectol S2 eine Option sein. Mir persönlich war das Tempo zu hoch und die Kontrolle etwas zu niedrig und mir fehlte ein bisschen mehr Störeffekt, gerade im passivem Spiel. Vielleicht spielt er sich in 1,6 mm noch etwas störender und kontrollierter, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der Unterschied sehr groß ist.

Was denkt ihr? Habt ihr den Spectol S2 schon gespielt? Schreibt es gerne in die Kommentare!

Johannes spielt seit über 17 Jahren Tischtennis, zuerst draußen auf der Steinplatte und seitdem er 12 Jahre alt ist im Verein SC Siemensstadt in Berlin. Mittlerweile ist er dort nicht nur Spieler, sondern seit einigen Jahren auch Trainer und Jugendwart und konnte in diesen Funktionen wertvolle Erfahrungen sammeln, welche er über TT-Test mit euch teilen möchte.

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