Xiom Vega Korea Test (+ Vergleich mit Xiom Vega Japan)

Belagart Noppen-Innen (Tensor)
Spielausrichtung Offensiv
Schwammhärte medium (45°)
Verfügbare Schwammstärken max
Verfügbare Farben schwarz, blau
Tempo
8
Spin
9
Kontrolle
8.5
Qualität
8.5
Preis-Leistung
9
Sehr Gut
86 %
März 2024


Vorteile

  • Sehr hohes Spinpotenzial
  • Gute Sicherheit und Kontrolle
  • Ideal für variables Offensivspiel
  • In der Regel genügend Power
  • Geringer Preis

Nachteile

  • Durch hohen Katapulteffekt nicht für Anfänger geeignet
  • Halbdistanzspiel schwerer
  • Derzeit nur in maximaler Schwammstärke verfügbar

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Der Xiom Vega Korea ist der neueste Belag der beliebten Vega Reihe von Xiom. In Deutschland ist er erst seit Anfang des Jahres 2024 erhältlich. Es handelt sich um einen Medium-Belag (45° Schwammhärte), der sich laut Xiom für ein gefühlvolles, kontrolliertes Spiel eignen, aber gleichzeitig auch viel Spin und Power erzeugen können soll.

Derzeit ist der Belag nur in den Farben schwarz und blau und auch nur in der Schwammstärke max (2,3 mm) erhältlich. Ich habe mich gefragt, mit welchem Belag ich den Vega Korea vergleichen möchte und habe mich letztendlich für den Vega Japan entschieden, da es sich bei diesem auch um einen 45°-Belag der Vega-Reihe handelt.

Den Testbericht zum Vega Japan findet ihr hier. In diesem Beitrag stelle ich die Eigenschaften des Vega Korea vor und gehe insbesondere auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum Vega Japan ein. Auf geht’s!

Material des Xiom Vega Korea

Der Vega Korea wird in einer glänzenden blau-lilafarbenen Verpackung geliefert.

Der Xiom Vega Korea eingepackt auf einem Tisch liegend.

Auf der Rückseite der Verpackung stehen wie bei Xiom üblich einige Informationen zum Belag. Als ich mir im Vergleich dazu die Informationen auf der Verpackung vom Vega Japan angeschaut habe, war ich sehr überrascht: Denn der Vega Japan hat nicht nur die gleiche Schwammhärte wie der Vega Korea, sondern beide Beläge haben auch fast exakt die gleichen Bewertungen von Xiom bekommen…

Technische Werte des Xiom Vega Korea und Vega Japan

Aber spielen sich die beiden Beläge auch wirklich gleich oder gibt es Unterschiede?

Zunächst einmal noch zu den technischen Eigenschaften des Vega Korea:

Der Vega Korea hat ein hochgriffiges, elastisches Obergummi, ich würde sagen es ist auch noch griffiger als beim Vega Japan. Ähnlich wie beim Vega Japan ist dieses zudem recht weich. Unterschiede gibt es auch bei der Noppenstruktur beider Beläge: Während der Vega Japan recht dicke Noppen mit geringem Abstand zueinander hat, sind die Noppen beim Vega Korea dünner und mit größerem Abstand. Das kann man in folgendem Bild ganz gut erkennen (oben der Vega Japan und unten der Vega Korea):

Querschnitt der Beläge Xiom Vega Korea und Vega Japan

In diesem Bild kann man auch schon gut den schwarzen Carbo-Sponge erkennen, den beide Beläge besitzen. Ich kann bei beiden Schwämmen auch keinen wirklichen Unterschied erkennen. Vermutlich ist es der gleiche, 45°-harte, großporige Schwamm (im folgenden Bild sieht man links den Vega Korea und rechts den Vega Japan):

Schwarze Carbo-Schwämme des Xiom Vega Korea und Vega Japan

Beim Gewicht gibt es Unterschiede zwischen beiden Belägen: Der Vega Korea in Max wiegt ungeschnitten 68 Gramm und zugeschnitten auf dem Schweden Extra (157×150 mm) 48 Gramm, damit 2 Gramm weniger als der Vega Japan, was sicher an der anderen Noppenstruktur liegt – und meiner Meinung nach ein positiver Faktor ist, da der Vega Japan schon ziemlich schwer ist.

Testverfahren

Ich habe den Vega Korea in der Schwammstärke max in schwarz sowie den Vega Japan in rot (ebenfalls max, beide Beläge komplett neu) zunächst einige Stunden auf dem Yasaka Sweden Extra getestet. Anschließend habe ich sie noch auf dem Tibhar Alexis Lebrun Off getestet. Geklebt habe ich die Beläge jeweils mit einer Schicht Revolution No.3 Kleber auf dem Holz und Belag.

Xiom Vega Korea auf Yasaka Sweden Extra
Der Xiom Vega Korea und Vega Japan auf dem Yasaka Sweden Extra Holz geklebt

Spieleigenschaften des Xiom Vega Korea

Erwartungen und erste Eindrücke

Da die technischen Eigenschaften des Vega Japan und Vega Korea fast gleich sind, waren meine Erwartungen, dass sich beide Beläge auch sehr ähnlich spielen. Durch die breiteren Noppen des Vega Japan erwartete ich, dass dieser sich etwas direkter und schneller spielen wird.

Und so waren auch die ersten Eindrücke. Einen großen Unterschied habe ich zunächst gar nicht gemerkt. Sowohl der Vega Korea als auch der Vega Japan spielten sich beim Einkontern auf dem Sweden Extra (Allround+-Vollholz) ziemlich katapultig und hatte bei den ersten Schlägen Schwierigkeiten, sie zu kontrollieren.

Nachdem ich mich etwas an die Beläge gewöhnt habe und die beiden Beläge detaillierter miteinander verglichen habe, merkte ich schon ein paar Unterschiede:

Topspin

Im Topspinspiel wird deutlich, dass der Vega Korea einen spürbar flacheren Ballabsprung als der Vega Japan hat. Beide Beläge haben eine hohe Eigendynamik, aber auch bei Topspins ist erkennbar, dass sich der Vega Japan noch einen Tick härter und direkter spielt, während der Vega Korea auf der gefühlvolleren Seite unterwegs ist.

Der Vega Korea gefiel mir deshalb für gefühlvollere, spinnige Topspins und auch tischnahe Gegentopspins etwas besser als der Vega Japan, beide Beläge haben sich hier aber nicht viel genommen. Mit beiden Belägen konnte ich sehr viel Spin erzeugen, mit dem Vega Korea vielleicht noch etwas mehr, da das Obergummi noch leicht griffiger ist. Auf der anderen Seite gefiel mir der Vega Japan bei härteren Topspins durch das direktere Spielgefühl einen Tick besser – aber wie gesagt, die Unterschiede sind nicht besonders groß.

Durch den flacheren Ballabsprung des Vega Korea in Kombination mit dem leicht geringeren Tempo fand ich es mit dem Korea auf dem Yasaka Sweden Extra auch etwas schwieriger, gefährliche Topspins aus der Halbdistanz zu ziehen. Mit stärkerem Körpereinsatz und einer etwas stärkeren Aufwärtsbewegung ist aber auch das möglich.

Auf dem schnelleren Tibhar Alexis Lebrun Off habe ich dagegen so gut wie keinen Unterschied aus der Halbdistanz feststellen können. OK, der Ballabsprung bleibt flacher, aber auf dem Alexis Lebrun hat auch der Vega Korea genügend Power, um den Ball aus der Halbdistanz über das Netz zu befördern und gefährliche Topspins zu spielen.

Dennoch ist der Vega Japan (oder auch der Vega X) denke ich insgesamt besser für die Halbdistanz geeignet als der Vega Korea.

Schuss

Auch bei Schüssen sind Unterschiede zwischen beiden Belägen auf jeden Fall erkennbar: Der Vega Japan entfaltet hier mehr Power und spielt sich knackiger (was mir persönlich bei Schüssen besser gefällt), während der Vega Korea sich etwas weicher und kontrollierter spielt. Die Unterschiede habe ich auf beiden Hölzern gleichermaßen gespürt. Man muss also selbst entscheiden, was einem wichtiger ist: Mehr Power oder mehr Kontrolle/Präzision.

Block

Der Block gefiel mir beim Vega Korea auf jeden Fall besser. Der flacherer Ballabsprung und die etwas höhere Kontrolle gewährten mir hier eine bessere Sicherheit. Ich habe auf jeden Fall mehr Bälle zurück auf den Tisch bekommen und durch den flachereren Ballabsprung waren sie insgesamt auch recht gefährlich für meine Gegner, obwohl das Tempo etwas geringer war (mit dem Vega Korea konnte ich das Tempo der Blockbälle aber auch besser steuern).

Generell sind aber beide Beläge meiner Ansicht nach gute Blockbeläge, sofern man kein Anfänger ist, da die Beläge für Anfänger zu katapultig und unkontrolliert sind.

Aufschlag- und Rückschlagspiel

Auch bei Aufschlägen und Rückschlägen gelten die bereits erwähnten Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Beläge: Mit dem Vega Korea konnte ich etwas mehr Spin erzeugen und es fiel mir auch einfacher, die Aufschläge (aber auch Rückschläge) kurz und flach zu halten.

Allerdings hatte ich das Gefühl, dass der Vega Korea zwar mehr Spin erzeugen kann, aber leider auch etwas spinanfälliger als der Vega Japan ist.

Auch bei aktiven Rückschlägen wie Flips und Topspins gefiel mir der Vega Korea insgesamt einen Tick besser, da ich hier auch einen Hauch mehr Kontrolle und Sicherheit verspürte.

Überblick über den Xiom Vega Korea


FeatureDetails
MarkeXiom
ModellXiom Vega Korea
SpielausrichtungOffensiv
BelagartNoppen-Innen
Verfügbare Schwammstärkenmax
Schwammhärte45° (medium)

Vorteile

  • Sehr hohes Spinpotenzial
  • Gute Sicherheit und Kontrolle
  • Ideal für variables Offensivspiel
  • In der Regel genügend Power
  • Geringer Preis

Nachteile

  • Durch hohen Katapulteffekt nicht für Anfänger geeignet
  • Halbdistanzspiel schwerer
  • Derzeit nur in maximaler Schwammstärke verfügbar

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Fazit

Insgesamt denke ich, dass der Vega Korea definitiv ein interessanter Belag ist, der deutliche Gemeinsamkeiten – aber auch Unterschiede – mit dem Vega Japan hat.

Während der Vega Japan sich etwas härter und direkter spielt, überzeuge mich der Vega Korea mit einer leicht besseren Kontrolle bzw. mehr Ballgefühl.

Ich denke deshalb, dass sich der Vega Korea gut für offensive Spieler auf mittlerem Niveau eignen könnte, die einen rotationsreichen und recht katapultigen Medium-Belag suchen, aber dennoch Kontrolle und Ballgefühl im aktiven und passiven Spiel haben wollen. Leider gibt es den Vega Korea derzeit nur in der Schwammstärke max und in dieser spielt sich der Belag (selbst auf einem Allround+-Holz) ziemlich katapultig und schnell und ist daher für Anfänger nicht geeignet.

Ich hoffe, dass der Belag bald noch in einer niedrigeren Schwammdicke verfügbar sein wird. Hier wäre er sicherlich noch kontrollierter und für noch mehr Amateurspieler geeignet.

Aber auch in der Schwammstärke max ist es denke ich ein interessanter Belag, sowohl für die Vorhand, aber vor allem auch für die Rückhand und vor allem für ein überwiegend tischnahes Spiel.

Auch der geringe Preis ist meiner Meinung nach ein Faktor, warum der Vega Korea denke ich von einigen Spielern – vor allem auf mittlerem Niveau – gespielt werden wird. Zu der Haltbarkeit kann ich aktuell nicht viel sagen, sodass ich diese zunächst von der Wertung ausgeschlossen habe.

Hast du schon Erfahrungen mit dem Vega Korea gemacht? Schreibe gerne einen Kommentar!

Johannes spielt seit über 15 Jahren Tischtennis, zuerst draußen auf der Steinplatte und seitdem er 12 Jahre alt ist im Verein SC Siemensstadt in Berlin. Mittlerweile ist er dort nicht nur Spieler, sondern seit einigen Jahren auch Trainer und Jugendwart und konnte in diesen Funktionen wertvolle Erfahrungen sammeln, welche er über TT-Test mit euch teilen möchte.

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5 Gedanken zu „Xiom Vega Korea Test (+ Vergleich mit Xiom Vega Japan)“

  1. I’ve been playing Vega Korea on the backhand for three months, blue. I tried it on three blades – Xiom vega euro (ZLC), Yasaka extra offensive and Xiom offensive s. On the right side I have been playing only Donic baracuda big slam for many years. The rubber comes with a factory booster and shrinks a little after re-gluing. The thickness is max, but I measured the thickness of the sponge, it is 1.9. In terms of speed, the rubber is something intermediate between the Vega series and rubbers such as Nittaku factive, Vega intro, etc. I won’t say that it is very fast, the speed is moderate. It does not have the annoying catapult that is inherent in other Vega series rubbers. The topshit is elastic and very grippy, the rotation is very high, you can feel it both in the game and when simply hitting the ball on the racket. All elements are easy to perform, especially serve receive, blocking and starting attack for downspin with banana flip, easy to place the ball on the table. You can also play on the forehand, no problem, the speed and rotation allow, you can feel long dwell time, like the other rubbers of Vega series. The feel of the rubber was highly dependent on the blade. Rubber played best on Xiom offensive s, soft feel. On Yasaka extra offensive rubber feels hard, breaks through easily, on Xiom vega euro (ZLC) there was a low arc and short dwell time. My verdict – excellent rubber. Sorry for my bad English.

    Antworten
    • Many thanks for your Review!
      Interesting, that the thickness is only 1,9 mm… And also very interesting that you didn’t feel the annoying catapult effect I was feeling. That is very helpfulto hear other optinion!

      Antworten
  2. Ich kann all diesen Punkten zustimmen und möchte noch hinzufügen, dass der Vega Korea besonders auf der Rückhand mit faserverstärkten Hölzern ein wahres Blockmonster ist. Man kann sehr schnelle, flache Bälle aus verschiedenen Positionen sehr gut rüberblocken und hat dabei eine tolle Kontrolle.

    Antworten
  3. Ich habe den Vega Korea auch schon getestet und kann dir in vielen Dingen zustimmen.
    – der Vega Korea spielt sich gefühlvoller als der Vega Japan #CHECK
    – der Vega Japan spielt sich dadurch direkter und schneller als der Vega Korea #CHECK
    – der Vega Japan hat mehr Temporeserven als der Vega Korea und ist somit besser für die Halbdistanz geeignet #CHECK
    – der Vega Korea ist besser und einfacher im Gegentopspin zu spielen, als der Vega Japan #CHECK
    – durch die o.g. Punkte ist der Vega Korea kontrollierter als der Vega Japan zu spielen #CHECK

    Unterschied in unser Wahrnehmung:
    – allerdings finde ich, das der Vega Korea weniger Katapult als der Vega Japan hat. Besonders Gegentopspin greift das OG besser als beim Vega Japan und somit setzt auch nicht so viel Katapultunterstützung ein.
    Auch im passiven Spiel finde ich den Vega Korea trotz max. Schwammstärke kontrollierter als den Vega Japan. (Und ich habe den Vega Japan in 2,0 gespielt)

    Antworten
    • Hi Michael,
      danke für deinen Kommentar!
      Vielleicht habe ich es etwas ungünstig formuliert, aber in dem Punkt, den du angesprochen hat, widersprechen wir uns nicht. Ich finde auch, dass der Vega Japan noch etwas katapultiger ist als der Vega Korea und dass der Korea auch etwas griffiger ist.

      Dass du den Vega Korea trotz maximaler Schwammstärke im passiven Spiel kontrollierter findest als den Japan in 2,0 ist auf jeden Fall interessant! Ich hoffe echt, dass der Vega Korea irgendwann noch in 2,0 verfügbar sein wird…

      Beste Grüße
      Johannes

      Antworten

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