Vorteile
- Gutes Tempo
- Akzeptabler Spin
- Flacher Ballabsprung
Nachteile
- Nicht ganz einfach zu kontrollieren
Es ist schon etwas her, dass ich eine kurze Noppe getestet habe, deshalb wurde
es jetzt auf jeden Fall mal wieder Zeit. Diesmal ist der Tibhar Speedy Soft
D.TecS dran. Hierbei handelt es sich nicht um irgendeine kurze Noppe, sondern um die aktuelle Noppe von Ex 1. Liga Spieler Nico Popal. Warum er diese Noppe spielt erfahrt ihr auf unserem YouTube-Kanal. Hier gibt Nico auch einige nützliche Tipps zum Spiel mit und gegen kurze Noppen.
Aber zurück zum Tibhar Speedy Soft D.TecS. Einen D.TecS Belag hatte ich schon vor längerer Zeit mal getestet und zwar die lange Noppe Tibhar Grass D.TecS. Doch wofür steht das D.TecS überhaupt? D.TecS bedeutet, dass der Belag einen eingebauten Frischklebeeffekt hat.
Sowohl der Schwamm als auch in die Noppen stehen somit etwas unter Spannung, was für höheres Tempo sorgen soll. Gleichzeitig soll der Störeffekt der Noppe aber hoch sein. Aber wie spielt sich der Speedy Soft D.TecS? Ein Profi wie Nico Popal scheint ja sehr zufrieden zu sein, doch bin ich es auch? Ich habe den Speedy Soft D.TecS getestet und stelle euch meine Meinung zum Belag in diesem Bericht vor.
Material des Tibhar Speedy Soft D.TecS
Bei dem Tibhar Speedy Soft DTecS handelt es sich im Vergleich zu klassischen
Noppen wie dem Spectol S1 um eine neuartige Noppe mit Tensoreffekt. Er war aber
eine der ersten Tensorgenerationen, den Belag gibt es also schon ein paar
Jährchen.
Wie man schon vermuten würde, hat der Speedy Soft einen eher weichen Schwamm.
Der orangefarbene Schwamm ist zudem recht feinporig, aber dennoch sind Poren zu sehen.
Auf der Oberfläche sind elastische und leicht geriffelte Noppen. Die Noppenköpfe sind fast gerade, nur ganz unten gehen sie leicht in die Breite. Dadurch sind sie auch biegsamer als beispielsweise die Noppen des Moristo SP, welche schon am der Mitte hin breiter werden.
Die Noppen des Speedy Soft D.TecS sind zudem mittelbreit (Durchmesser oben ca. 2 mm) und mittelhoch bis hoch (ca. 1 mm) und haben nur einen geringen Zwischenabstand (ca. 4 mm). Die Noppen beim Moristo SP haben einen etwas höheren Abstand, die vom Sauer & Tröger Zargus aber einen noch geringeren.
Die Noppengeometrie ist horizontal. In horizontaler Richtung befinden sich 11 Noppen auf 3 cm Belag und in vertikaler Richtung 6 (fast 7) Noppen pro 3 cm.
Getestet habe ich den Speedy Soft D.TecS zunächst auf dem Donic Classic Offensive und anschließend noch auf meinem aktuellen Spielholz, dem Yasaka Sweden Extra.
Ungeschnitten wog mein Exemplar (1,5 mm Schwammstärke) 40,4g. Zugeschnitten auf Donic Classic Offensive 31,9g. Ansonsten ist der Belag nur noch in der Schwammstärke 2,0 mm erhältlich. Preislich liegt er bei 49,90 € (UVP).
Spieleigenschaften des Tibhar Speedy Soft D.TecS
Tempo
Die ersten Eindrücke mit dem Speedy Soft D.TecS waren recht gut. Insbesondere Konterbälle und Noppen-Treibschläge mit der Rückhand funktionierten auf Anhieb. Sie waren auch recht gefährlich für meine Trainingspartner. Vom Tempo her würde ich den Speedy Soft D.TecS für heutige Verhältnisse im oberen Mittelfeld einordnen.
Im Vergleich zu dem Nittaku Moristo, den ich bis vor einem halben Jahr gespielt habe, ist sie langsamer, aber verglichen mit meiner derzeitigen Sauer & Tröger Zargus ist sie einen Tick schneller, vor allem katapultiger – dadurch aber unkontrollierter (mehr dazu weiter unten).
Ich habe den Tibhar Speedy Soft D.TecS nur in 1,5 mm getestet und kann mir auch gut vorstellen, dass er sich in 2,0 mm noch deutlich dynamischer spielt, was andere Reviews auch bestätigen. Dennoch muss man auf jeden Fall sagen, dass der Katapulteffekt für heutige Verhältnisse eher moderat ist, wenngleich spürbar.
Spin
In Sachen Spin liegt der Speedy Soft D.TecS eher im Mittelfeld der kurzen Noppen würde ich sagen. Es ist möglich etwas Spin zu erzeugen, aber mehr auch nicht. Für richtige Topspins reicht es nicht. Mit 2,0 mm Schwammdicke könnte es aber anders aussehen. Hier berichten andere Reviews, dass sich die Noppe dann noppen-innen-ähnlicher spielt. Wenn man bei Schupfbällen richtig reinhackt, kann man aber auch in 1,5 mm etwas Spin erzeugen auch bei langen Aufschlägen konnte ich meine Gegner damit überraschen.
Nicht so gut funktionierten kurze Aufschläge. Hier schaffte ich es irgendwie nicht, die Aufschläge sehr kurz zu halten. Das gilt auch für das Kurz-Kurz-Spiel, was mit dem Sauer & Tröger Zargus (genau wie Aufschläge) besser funktioniert.
Positiv hervorzuheben ist aber auch die geringe Spinanfälligkeit. Ich konnte rotationsreiche Aufschläge des Gegners kontrolliert annehmen. Auch Flips funktionierten recht gut, aber nicht so gut wie mit dem Sauer & Tröger Zargus, mit ich mehr Kontrolle hatte.
Störeffekt und Kontrolle
Block- und Konterbälle haben einen flachen Ballabsprung und können – je nachdem wie man sie trifft – schon sehr unangenehm für den Gegner kommen. Gerade Konterbälle funktionierten mit dem Speedy Soft einwandfrei. Das Störpotenzial des Belags würde ich (in 1,5 mm) als gut, aber auch nicht überragend bezeichnen. Im Vergleich zum Moristo SP (1,4 mm) ist der Störeffekt etwas höher, aber aktueller Sauer & Tröger Zargus (selbst in 1,8 mm) bietet auf jeden Fall mehr Störeffekt
Gerade bei passiven Blockbällen fand ich den Zargus einerseits einfacher zu kontrollieren (mit dem Speedy Soft flogen mir die Bälle oft deutlich zu weit), und zudem war mit dem Zargus auch eine gewisse Schnittumkehr zu spüren.
Aktive Blockbälle funktionierten mit dem Speedy Soft recht gut, allerdings hatte ich hier auch etwas Schwierigkeiten mit der Kontrolle, insbesondere wenn der Gegner viel Spin und/oder Tempo in seine Topspins macht.
Abwehr
Ich habe den Speedy Soft D.TecS auch kurz in der Abwehr getestet. Hier fand ich ihn auch zu unkontrolliert. Mir fehlte es an Gefühl. Wenn ich den Ball aber gut getroffen habe, hatten die Bälle ordentlich Unterschnitt. Man sollte aber schon ein geübter Abwehrspieler sein, wenn man mit dem Speedy Soft D.TecS Abwehr spielt. Ich würde sie eher für das tischnahe offensive Noppenspiel empfehlen.
Fazit zum Speedy Soft
Bei dem Speedy Soft D.TecS handelt es sich um eine beliebte kurze Noppe, die schon seit vielen Jahren von Spielern gespielt wird, unter anderem von Alfredas Udra und nun auch von Nico Popal.
Ich würde sie als ausgeglichene, vielseitig einsetzbare kurze Noppe beschreiben. In 1,5 mm bietet sie einen guten Störeffekt, kann selber auch etwas Spin erzeugen und ist insgesamt recht kontrolliert bei mittlerem bis hohem Tempo und eignet sich meiner Meinung nach am besten für das klassische offensive Kurznoppenspiel mit vielen Konterbällen und Schüssen. Wie sie sich in 2,0 mm spielt, kann ich persönlich leider nicht sagen. Anderen Berichten zufolge spielt sie sich in 2,0 mm jedoch deutlich schneller und hat fast keinen Störeffekt mehr.
Anfängern bzw. Kurze-Noppen-Umsteigern würde ich sie generell nicht empfehlen. Für diese Zielgruppe ist die Speedy Soft D.TecS zu schwer zu kontrollieren. Auch ich hatte meine Probleme, insbesondere vermittelte mir die Speedy Soft D.TecS kein gutes Ballgefühl. Zudem flogen mir die Bälle öfter mal zu weit oder ins Netz, wenn ich den Ball nicht sauber (oder mit falscher Intensität) getroffen habe. Der Sauer & Tröger Zargus ist deutlich einfacher zu spielen und verzeiht mehr Fehler – und hat auch einen guten Störeffekt.
Die Speedy Soft D.TecS ist meiner Meinung nach eher eine Kurze Noppe für fortgeschrittene Spieler, die viel trainieren und bereit sind viel Zeit zu investieren, um sich mit der Noppe vertraut zu machen. Dann kann die Noppe sehr kontrolliert und auch gefährlich sein. Für die meisten Spieler gibt es aber bessere kurze Noppen.
Schreibt gerne in die Kommentare, ob ihr den Speedy Soft D.TecS schon gespielt habt und wie ihr ihn fandet! Das hilft der ganzen Community.
Danke für den Test. Ich würde gerne den Spinfire testen. Kannst du zu diesem was sagen?
Hi, tatsächlich habe ich heute angefangen den Spinfire Soft zu testen. Der erste Eindruck war sehr gut. Es ist aber eine sehr noppen-innen-ähnliche Noppe. Dennoch bringt sie Vorteile beispielsweise bei der Aufschlagannahme oder im Blockspiel mit sich. Der Testbericht kommt dann in den nächsten Wochen online. Den normalen Spinfire habe ich bislang noch nicht gespielt, aber da nur der Schwamm härter ist, sollte sich der Belag nicht komplett anders als die Soft Version spielen.
Großartig, dann bin ich sehr gespannt. Viel Spaß beim Test.