Vorteile
- Sehr interessanter Aufbau
- Gute Mischung aus Tempo und Kontrolle
- Gute Verarbeitung
- Angemessener Preis
Nachteile
- Für mich zu weich
- Mir fehlt etwas Durchschlagskraft
Ich muss zugeben, dass ich bis vor kurzem noch nie von dem Donic Classic Offensive gehört habe und bin erst auf das Holz gestoßen, da Yanick es derzeit spielt.
Die Donic Classic Serie scheint es auch noch nicht allzu lange zu geben. Sie besteht aus 3 Hölzern: Dem Donic Classic Allround, dem Donic Classic Powerallround sowie dem Donic Classic Offensive.
Das Besondere an diesen Hölzern soll ein besonderer Kunststoff sein, der in den Hölzern verarbeitet ist. Bei dem Classic Offensive ist es die Textilfaser „flax cloth BF3“.
Insgesamt soll das Holz laut Donic einen direkten Anschlag, viel Tempo, aber durch die Fichte-Außenfurniere dennoch eine gute Kontrolle haben.
Ich habe etwas recherchiert und noch kein anderes Review gefunden, weshalb ich sehr gespannt war, die das Holz tatsächlich performt.
Ich habe es zeitgleich mit den gleichen Belägen getestet, die ich derzeit auf meinem Wettkampfholz Stiga Infinity VPS V spiele. Aus diesem Grund werde ich in diesem Review auch die beiden Hölzer miteinander vergleichen.
Aufbau und Material des Donic Classic Offensive
Wie bereits erwähnt ist das Besondere an diesem Holz die als Kernfurnier verbaute neuartige Kunststoffaser „flax cloth BF3“. Über dieser Textilfaser befinden sich auf jeder Seite 2 Schichten Ayous. Das Deckfurnier besteht aus weicher Fichte. Insgesamt hat das Holz somit 7 Schichten (Fichte-Ayous-Ayous-flax cloth BF3-Ayous-Ayous-Fichte).
Insgesamt ist das Schlägerblatt 6,1 mm dick.
Das Holz ist in den Griffformen konkav, gerade und anatomisch verfügbar. Ich habe es mit einem geraden Griff getestet. Yanick hat zudem ein Exemplar mit konkavem Griff.
Ich finde dass der gerade Griff recht dick ist. Mit einer Dicke von 24 mm ist er zumindest 2 mm dicker als mein Infinity VPS V. Diesen Unterschied merke ich schon und ich finde es ungewohnt. Die Breite und Länge des Griffes sind mit 28,5 mm bzw. 100 mm fast genau wie bei dem Infinity.
Da der Griff des Donic Classic Offensive aber auch etwas dicker ist, fand ich den Schläger insgesamt etwas grifflastiger, gerade wenn man wie ich auf einer Seite eine kurze Noppe und damit einen sehr leichten Belag spielt.
Das Gewicht meines Exemplars liegt bei 92,9g, was für meine Verhältnisse auf jeden Fall zu viel ist. Ich bevorzuge Hölzer, die ca. 85g schwer sind. Angegeben wird das Gewicht das Holzes aber zwischen 85g und 90g, sodass ich ein sehr schweres Exemplar erwischt haben muss.
Die Kanten des Holzes sind leicht abgeschliffen, sodass es angenehm zu greifen ist. Die Abrundung dort, wo man den Schläger greift, kann man im folgenden Bild ganz gut erkennen.
Auch ansonsten habe ich an der Qualität/Verarbeitung des Holzes nichts zu meckern.
Testverfahren
Getestet habe ich das Donic Classic Offensive zunächst kurz mit dem Tibhar Hybrid MK (max) auf der Vorhand und dem Tibhar Speedy Soft D.TecS (1,5 mm) auf der Rückhand. Anschließend habe ich aber noch länger mit dem Hybrid MK Pro (2,0 mm) auf der VH und dem Nittaku Moristo SP (1,4 mm) auf der RH getestet. Da das derzeit auch meine Wettkampfbeläge sind, konnte ich das Classic Offensive deshalb auch gut mit dem Stiga Infinity VPS V vergleichen.
Yanick spielt es auf beiden Seiten mit dem Tibhar Hybrid MK in max. Auch diese Kombi habe ich kurz getestet. Ggfs. ergänzt Yanick später auch noch ein paar Erfahrungen von ihm.
Spieleigenschaften des Donic Classic Offensive
Erste Eindrücke
Meine ersten Eindrücke von dem Donic Classic Offensive waren sehr gut. Die Kontrolle, die ich beim Kontern und den ersten Topspins hatte, war überragend. Inzwischen habe ich aber gelernt, dass die ersten Eindrücke von einem Holz nicht immer die entscheidenden sind. Manchmal spielt man sich, wenn man etwas Neues testet, in einen Rausch, sodass dann plötzlich alle Schläge kommen. Aber der Reihe nach.
Donic Classic Offensive mit Hybrid MK (max) und Tibhar Speedy Soft D.TecS (1,5 mm)
Mit dem Hybrid MK und dem Speedy Soft D.TecS habe ich recht schnell gemerkt, dass mir das Classic Offensiv etwas zu ungefährlich war. Sicher lag das auch an den Belägen, denn sowohl der Speedy Soft als auch der Hybrid MK sind langsamer als „meine“ aktuellen Beläge (Moristo SP und Hybrid MK Pro).
Dennoch habe ich gemerkt, dass mir mit dem Classic Offensiv etwas an Härte und Durchschlagskraft fehlte. Das Spielgefühl ähnelte eher dem eines klassischen Holzes als dem eins Carbonholzes. Durch die Fichte-Außenfurniere war das Anschlaggefühl für mich auf jeden Fall zu weich.
Sehr gut performte diese Kombination aber im passiven Spiel. Sowohl Blocken als auch Schupfen und sogar die Unterschnittabwehr funktionierten insgesamt sehr gut und kontrolliert. Gerade beim Blocken merkte ich, dass das Holz zwar ein für mich zu weiches Anschlaggefühl habt, aber dennoch ziemlich steif ist, was das Blockspiel unterstützte. Aufpassen musste ich nur, bei langsameren Topspins des Gegners nicht zu passiv zu blocken, sondern etwas gegen den Ball zu gehen, damit er nicht ins Netz geht.
Das Holz spielt sich recht linear, was das kontrollierte Offensivspiel mit platzierten und spinnigen Topspins einfacher machte.
Donic Classic Offensive mit Hybrid MK Pro (2,0 mm) und Nittaku Moristo SP (1,4 mm)
Später habe ich das Holz dann noch mit meinen Wettkampfbelägen getestet.
Im Vergleich zum Infinity VPS V hatte ich mit dieser Kombination ein schlechteres Ballgefühl. Das Donic Classic Offensive scheint steifer zu sein, was sicher an des Kunststofffaserkern liegt. Zudem ist es ein siebenschichtiges Holz und das Infinity VPS V nur fünfschichtig, wodurch das Infinity auch deshalb flexibler ist und auch beim Schlagen leicht vibriert und eine bessere Ballrückmeldung bietet. Das Classic Offensiv finde ich fast vibrationslos.
Gerade bei härteren, platzierten Topspins, die sonst meine Stärke sind, merkte ich in dieser Kombination auch nochmal deutlich, dass ich mehr arbeiten mussten, um einen schnellen gefährlichen Ball zu spielen.
Das gleiche galt für passive Blockbälle, die oftmals ins Netz fielen, wenn ich den Schläger nur hinhielt.
Donic Classic Offensive mit Hybrid MK (max) auf beiden Seiten
Auch Yanicks Kombination habe ich noch getestet. Hier war sehr interessant, dass sich der Schläger deutlich dynamischer gespielt hat. Das hat vermutlich 2 Gründe: Einerseits natürlich, dass keine Noppe auf dem Schläger ist. Hier merkte ich deutlich, wie eine Noppe die Spieleigenschaften des kompletten Schlägers beeinflussen kann. Eine Noppe, die nicht zu schnell ist und zudem auch noch recht dünn ist, macht den kompletten Schläger langsamer, sodass sich der Hybrid MK hier schneller anfühlte als der Hybrid MK Pro in der Kombi mit dem Nittaku Moristo SP, obwohl der MK Pro ja eigentlich schneller ist als der normale MK.
Bedenken muss man aber auch die Schwammdicke. Hier sind beide MK’s in maximaler Schwammdicke und der MK Pro „nur“ in 2,0 mm. Auch dadurch fühlt sich diese Kombination spürbar schneller und auch katapultiger an.
Was will ich damit sagen: Probiert Hölzer und Beläge am besten immer selber aus. Denn je nach Kombination aus Holz und Belägen und auch abhängig von den Schwammdicken spielt sich das Material zum Teil sehr unterschiedlich.
Fazit zum Classic Offensive
Insgesamt finde ich, ist das Donic Classic Offensive auf jeden Fall ein sehr spezielles Holz für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis ist.
Das Tempo würde ich zwischen Offensiv und Offensiv- einstufen. Das bestätigt auch den Aufdruck auf der Vorderseite des Holzes. Es ist etwas langsamer als das Infinity VPS V. Die Kontrolle ist vergleichbar gut, das Classic Offensiv ist aber steifer und bietet dadurch meiner Meinung nach ein schlechteres Ballgefühl. Für Anfänger wurde ich das Holz deshalb nicht empfehlen.
Es eignet sich meiner Ansicht nach vor allem für spinorientierte variable Spieler auf mittlerem Niveau aufwärts, die auch viel Wert auf Kontrolle legen. Für tempoorientierte Spieler, die vor allem gerne schießen und harte Topspins spielen, gibt es bessere Hölzer, da das Spielgefühl meiner Erfahrung nach ziemlich weich ist und es etwas an Durchschlagskraft fehlt, insbesondere wenn auf einer Seite eine kurze Noppe ist.
Besser gefiel es mir mit dem Hybrid MK in max auf beiden Seiten. Hier hatte es auch genügend Power bei ähnlich guter Kontrolle (wobei das eher weiche Spielgefühl bestehen blieb). Aber da ich ja sowieso Noppe auf der Rückhand spiele, ist das für mich ja eh nicht relevant…
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