Der Materialspezialist Breakout Test: Kontrollierte Noppe

Belagart Kurze Noppe
Spielausrichtung Allround/Offensiv
Verfügbare Schwammstärken 1,5 mm / 1,8 mm / 2,0 mm
Schwammhärte medium-hard
Noppengeometrie Vertikale Ausrichtung, konisch, Oberfläche leicht geriffelt
Testexemplar 1,8 mm in rot
Gewicht (ungeschnitten) 43,2 g
Gewicht (geschnitten auf 157x150cm Holz) 31,8 g
Tempo
6.5
Kontrolle
9.5
Spin
6.5
Störpotenzial
4.5
Preis-Leistung
8.5
Gut
71 %
April 2025

Vorteile

  • Exzellente Kontrolle
  • Geringe Spinanfälligkeit
  • Für tischnahes Kurznoppenspiel gut geeignet

Nachteile

  • Für einige Spieler und je nach Holz zu langsam
  • Nur mittlerer Störeffekt

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Im heutigen Test geht es um eine weitere Kurze Noppe. Es ist Sommerpause und deshalb Zeit etwas zu testen. Insbesondere werde ich auch einige kurze Noppen testen. Der Materialspezialist Breakout wird als Kurznoppe mit höchsten Kontrollwerten und maximaler Störwirkung für das Konter- und Blockspiel vermarktet.

Aber wie spielt sie sich in Wirklichkeit? Diese Frage habe ich mir im Test gestellt und stelle ich im folgenden Review meine Meinung zu dem „Breakout“ vor.

Material und Aufbau des Materialspezialist Breakout

Getestet habe ich den Materialspezialist Breakout in der Schwammstärke 1,8 mm in rot. Mit Verpackung wog mein Exemplar 70g, ungeschnitten 43,2g und zugeschnitten auf mein Yasaka Sweden Extra 31,8g. Vom Gewicht her liegt der Belag somit im unteren Mittelfeld für eine kurze Noppe.

Auf der anderen Seite testete ich zunächst den Xiom Jekyll & Hyde C55, wechselte aber anschließend auf meinen derzeitigen Wettkampfbelag, den Xiom Vega Pro H.

Der beigefarbene Schwamm ist medium-hard und sehr feinporig.

Auffällig ist, dass die Noppen wirklich sehr kurz sind, sodass die „Breakout“ die Bezeichnung „kurze Noppe“ wirklich verdient hat. Die Noppen sind deutlich kürzer als beim Nittaku Moristo SP und auch etwas kürzer als beim Sauer & Tröger Zargus. Vermutlich ist es die kürzeste Noppe, mit der ich bislang gespielt habe.

Ansonsten sind die Noppen eher dünn (etwas dünner als beim Moristo und auch deutlich dünner als beim Sauer & Tröger Zargus) und haben einen mittleren Abstand.

Die Noppen sind vertikal angeordnet. In horizontaler Richtung befinden sich 5 Noppen auf 3 cm Belag und in vertikaler Richtung 10 Noppen pro 3 cm. 

Ansonsten sehen die Noppen ähnlich aus wie beim Moristo SP: Der obere Teil ist gerade und ab der Mitte hin sind sie nach unten hin konisch geformt.

Noppenköpfe ganz leicht geriffelt, aber nicht so ausgeprägt wie beim Moristo SP oder auch anderen Noppen.

Spieleigenschaften des Materialspezialist Breakout

Bei den ersten Trainingseinheiten mit dem Materialspezialist Breakout dachte ich, dass das Tempo mir zu gering ist. Auf jeden Fall ist die Tempoentwicklung sehr linear. Wenn man langsam schlägt, kommt der Ball auch langsam. In dieser Hinsicht ist die Noppe somit deutlich berechenbarer als beispielsweise die Nittaku Moristo. Zudem ist das Spielgefühl recht hart.

Kontrollierte Konterbälle und Schüsse und Blocks funktionierten auf Anhieb sehr gut. Die Schläge waren jedoch sowohl was Tempo als auch Störeffekt angeht nicht ganz so gefährlich.

Der Störeffekt beim Kontern und Blocken ist ungefähr so groß wie bei dem Moristo SP (welchen ich auch in der gleichen Dicke, 1,8 mm) gespielt hatte, vielleicht etwas höher, aber doch spürbar geringer als bei vielen anderen Noppen, beispielsweise dem Sauer & Tröger Zargus und natürlich auch dem „Killer„. Der Ball springt schon recht flach ab, aber ist dennoch meistens nicht so gefährlich für meine Trainingspartner gewesen. Ich hätte von dem Störeffekt etwas mehr erwartet, da die Noppe laut Produktbeschreibung eine „maximale“ Störwirkung hat. Vielleicht ist der Störeffekt in 1,5 mm Schwammdicke höher.

Im passivem Blockspiel gefiel mir der Breakout nicht ganz so gut. Hier fehlte es mir etwas an Gefährlichkeit. Manchmal sind die Bälle auch im Netz verhungert. Das liegt aber sicherlich auch daran, dass ich mit dem Yasaka Sweden Extra ein recht langsames Holz spiele. Mit einem Offensivholz könnte das ganz anders aussehen. Generell ist die Holzwahl bei kurzen Noppen natürlich sehr wichtig.

Schupfen funktionierte mit dem Breakout recht gut. Die Bälle haben zwar nicht viel Spin, aber ich hatte viel Kontrolle. Dennoch ist es keine Noppe, mit der man dauerhaft schupfen sollte meiner Meinung nach. Abwehrschläge gingen ganz gut, auch hier vor allem mit einer guten Kontrolle. Aber da das nicht mein Spezialgebiet ist, kann ich hierzu nicht so viel sagen.

Etwas Spin zu erzeugen ist auch bei Aufschlägen möglich, aber weniger als mit dem Sauer & Tröger Zargus oder dem Nittaku Moristo. Vom Spinpotenzial her würde ich die Noppe somit im Mittelfeld der kurzen Noppen einordnen. Positiv hervorzuheben ist die geringe Spinanfälligkeit, was bei der Aufschlagannahme hilft.

Nun nochmal zurück zum Tempo: Bei den nächsten Trainingseinheiten mit dem Breakout hatte ich nicht mehr das Gefühl, dass die Noppe zu langsam ist. Man gewöhnt sich an das lineare Tempo. Wenn man etwas mehr Power aus dem Handgelenk gibt, kann man auch ordentlich Tempo erzeugen. Und hierbei blieben die Schläge auch immer kontrolliert, was ich bei dieser Noppe sehr gut finde. Dennoch: Etwas weniger Gefährlichkeit haben die Angriffe natürlich schon, da es ein wenig an Power und auch Störwirkung fehlt. Ich konnte das gut mit Platzierung und Kontrolle ausgleichen.

Fazit zum Materialspezialist Breakout

Was gibt es noch zum Materialspezialist Breakout zu sagen?

Es ist nicht die spinnigste kurze Noppe, es ist nicht die schnellste kurze Noppe. Auch nicht die mit dem höchsten Störeffekt. Aber ist würde sagen der Breakout gehört zu den ausgeglichensten und vor allem kontrolliertesten kurzen Noppen, die es gibt. Wer also eine kontrollierte Noppe für ein klassisches tischnahes Kurznoppenspiel mit vielen Konterbällen und Schüssen sucht, der ist bei dem Breakout in der Schwammdicke 1,8 mm richtig.

Aufgrund der exzellenten Kontrolle kann ich mir sogar vorstellen, auf sie umzusteigen. Wobei ich den Sauer & Tröger Zargus aufgrund der etwas höheren Störwirkung (insbesondere im passivem Spiel) und dem auch leicht höheren Tempo sowie dem weicheren Spielgefühl derzeit noch etwas besser finde.

Johannes spielt seit über 17 Jahren Tischtennis, zuerst draußen auf der Steinplatte und seitdem er 12 Jahre alt ist im Verein SC Siemensstadt in Berlin. Mittlerweile ist er dort nicht nur Spieler, sondern seit einigen Jahren auch Trainer und Jugendwart und konnte in diesen Funktionen wertvolle Erfahrungen sammeln, welche er über TT-Test mit euch teilen möchte.

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