Donic BlueGrip S1 Test (+Vergleich mit Tibhar Hybrid MK)

Belagart Noppen-Innen (Hybrid)
Spielausrichtung Offensiv
Schwammhärte medium-hard (47,5°)
Verfügbare Schwammstärken 1,8 mm / 2,0 mm / max
Verfügbare Farben Rot, schwarz
Tempo
8
Spin
8
Kontrolle
8
Qualität
8
Preis-Leistung
7.5
Gut
79 %
April 2024


Vorteile

  • Ausgeglichene Spieleigenschaften
  • Viel Spin und Tempo
  • Recht linear
  • Unterstützendes Katapult

Nachteile

  • Im Vergleich zum Hybrid MK schwerer zu kontrollieren
  • Nicht für Anfänger geeignet

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BlueGrip, BlueStar, BlueStorm, BlueFire… Respekt, wer bei diesen ähnlichen Belagbezeichnungen von Donic nicht durcheinanderkommt. Zu allem Überfluss haben die verschiedenen Belagreihen auch noch jeweils Unterreihen mit verschiedenen Buchstaben. Den BlueGrip gibt es beispielsweise in den Varianten C1 und C2 sowie S1 und S2 (früher gab es auch noch den V1 und den R1, die aber inzwischen ausgelaufen sind)…

Naja. Jedenfalls stelle ich in diesem Artikel den Donic BlueGrip S1 vor, einen Hybridbelag mit sehr griffiger bis leicht klebriger Oberfläche und einem medium-harten (47,5°) Schwamm.

Getestet habe ich den Belag zusammen mit dem Tibhar Hybrid MK (jeweils in 2,0 mm) auf dem DHS Power PG 5 Holz. In diesem kurzen Bericht möchte ich deshalb vor allem auch die Unterschiede zwischen diesen beiden Hybridbelägen vorstellen.

Material des Donic BlueGrip S1

Technisch gesehen gibt es zwar eine Gemeinsamkeit, aber auch einige Unterschiede zwischen dem Donic BlueGrip S1 und dem Tibhar Hybrid MK:

Fangen wir bei der Gemeinsamkeit an: Der Schwamm des BlueGrip S1 hat eine Härte von 47,5° und ist damit ähnlich hart wie der Hybrid MK (48°). Im Vergleich zu dem feinporigen Schwamm des MK ist der Schwamm des BlueGrip S1 eher mittelporig.

Blauer mittelporiger Schwamm des Donic BlueGrip S1

Das Obergummi ist des BlueGrip S1 mittelhart, etwas weicher als beim Hybrid MK, was die andere Noppenstruktur bereits vermuten lässt: Der BlueGrip S1 hat etwas längere, dünnere Noppen mit einem größeren Abstand zwischen den Noppen, was man in folgendem Bild gut erkennen kann (oben der BlueGrip S1 und unten der Hybrid MK):

Querschnitt des Donic BlueGrip S1 und Tibhar Hybrid Mk

Die Oberfläche ist vielleicht ganz leicht klebrig, aber ich würde sagen genau wie beim Hybrid MK eher sehr griffig. Einen Ball kann man damit nicht hochheben.

Schwarzes Obergummi des Donic BlueGrip S1

Vom Gewicht her liegt der BlueGrip S1 genau wie der Hybrid MK in der Schwammstärke 2,0 ungeschnitten bei ca. 66-68g, je nach Exemplar.

Spieleigenschaften des Donic BlueGrip S1

Wie man es von einem Hybridbelag erwarten würde, spielt er sich linearer als die modernen reinen Tensorbeläge. Dennoch hat der Belag eine gute Dynamik und auch einen spürbaren Katapulteffekt.

Der Donic BlueGrip S1 spielt sich auf jeden Fall spürbar katapultiger als der TIbhar Hybrid MK und ist im Allgemeinen insgesamt etwas schneller als der Hybrid MK. Generell fand ich, dass der MK besser zu kontrollieren ist, was aber vielleicht auch daran lag, dass ich ihn (bzw. den MK Pro) schon seit einiger Zeit als Wettkampfbelag spiele und seine Eigenschaften deshalb gut kenne.

Gerade bei aggressiven Schupfbällen und aktiven Blockbällen fand ich den MK aber auf jeden Fall deutlich besser zu kontrollieren, da er sich linearer/berechenbarer spielt. Bei passiven Blocks hat der BlueGrip S1 vielleicht leicht die Nase vorn, was an dem unterstützenden Katapult und dem leicht flacheren Ballabsprung liegt.

Im Kurz-Kurz-Spiel waren beide Beläge ziemlich gut, aber auch hier gefällt mir der MK besser, auch wieder aufgrund der besseren Kontrolle.

Auch bei der Ballflugbahn gibt es Unterschiede, diese ist beim MK etwas höher. Ebenfalls ist der Spin beim MK etwas höher, wenngleich auch der BlueGrip S1 viel Spin erzeugen kann. Das Obergummi des MK scheint trotzdem fortschrittlicher zu sein und den Ball noch etwas besser zu greifen, was man auch bei Aufschlägen merkt, die etwas mehr Spin haben und auch besser platziert werden können.

Im vergleich zum MK ist der BlueGrip S1 meiner Erfahrung nach noch einen Tick spinempfindlicher, aber trotzdem im Rückschlagspiel einfach zu kontrollieren. Genau wie mit dem MK gelangen mir aktive Rückschläge wie Flips sehr gut und mit dem S1 konnte ich hier mehr Druckaufbauen (machte aber auch etwas mehr Fehler).

Fazit zum Donic BlueGrip S1

Insgesamt ist der Donic BlueGrip S1 ein guter, medium-harter Hybridbelag, der mich aber nicht vom Hocker gehauen hat. Durch den spürbaren Katapulteffekt spielt er sich meiner Meinung nach mehr wie ein europäischer ESN-Belag als ein Hybrid-Belag. Im Vergleich zu modernen Tensorbelägen ist die Dynamik und das Katapult aber trotzdem eher moderat.

Der Hybrid MK von Tibhar gefällt mir persönlich auf jeden Fall besser. Sowohl im passiven als auch im aktiven Spiel fand ich den MK insgesamt konstanter, kontrollierter und einfacher zu spielen (Ausnahme: passives Blocken). Wer jedoch einen etwas schnelleren, katapultigeren Belag sucht, der sich auch etwas weicher spielt als der MK, für den könnte der BlueGrip S1 aber gut geeignet sein.

Vom Preis her ist der BlueGrip S1 etwas günstiger als der Hybrid MK.

Wem der BlueGrip S1 zu hart ist, der kann auch den BlueGrip S2 probieren, der einen um 5 Grad weicheren Schwamm, aber das gleiche Obergummi hat.

Schreibe gerne in die Kommentar, welche Erfahrungen du mit dem Donic BlueGrip S1 oder andren vergleichbaren Belägen gemacht hast!

Johannes spielt seit über 15 Jahren Tischtennis, zuerst draußen auf der Steinplatte und seitdem er 12 Jahre alt ist im Verein SC Siemensstadt in Berlin. Mittlerweile ist er dort nicht nur Spieler, sondern seit einigen Jahren auch Trainer und Jugendwart und konnte in diesen Funktionen wertvolle Erfahrungen sammeln, welche er über TT-Test mit euch teilen möchte.

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