Vorteile
- Sehr viel Spinpotenzial
- Ideal für aktives tischnahes Spiel
- Alternative zum Tibhar Hybrid K3
Nachteile
- Erfordert explosive und getimte Bewegungen
- Sehr hoher Preis
Der Joola Dynaryz ZGX ist ein neuer Hybridbelag, der 2023 zusammen mit dem Dynaryz Inferno auf den Markt kam. Laut Joola soll das Hyper Traction Obergummi „maximale Spin-Werte“ erzeugen, während der Hyper Bounce Schwamm für „geballte Durchschlagskraft“ sorgt. Zudem soll der Belag eine neuartige Noppenstruktur aufweisen, woraus eine hohe Flugkurve resultiert.
Unserer Meinung nach hört sich das sehr spannend an. Aber ist das alles vielleicht doch nur Marketing? Wie spielt sich der Belag wirklich?
Getestet wurde der Belag von Lorenz Kalka (Oberligaspieler), gemeinsam mit Roy Affeldt, dem Berliner Vizemeister der Herren 2023. Getestet hat er den Belag in maximaler Schwammstärke (max+) in schwarz. Im Folgenden findet ihr seinen Testbericht.
Material des Joola Dynaryz ZGX
Der Joola Dynaryz ZGX wird in einer sehr schicken, silber glänzenden Verpackung geliefert, auf deren Rückseite wie bei Joola üblich einige Informationen zum Belag stehen.
Hier sieht man, dass die Noppenhöhe mit 0,8 mm etwas geringer ist als beim Dynaryz Inferno (1,0 mm). Gleichzeitig ist der Abstand zwischen den Noppen 0,1 mm größer bei gleicher Breite.
Das Tempo wird als sehr hoch angegeben (ca. 9/10), ebenso wie der Spin und die Präzision. Auch die Ballflugkurve soll im gehobenen Bereich liegen (ca. 7,5/10) und damit auch höher als beim Dynaryz Inferno.
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei dem Dynaryz ZGX um einen Hybridbelag. Wie die meisten anderen Hybridbeläge wird das Obergummi mit einer Folie geschützt.
Das Obergummi ist extrem griffig bis leicht klebrig. Allerdings bei weitem nicht so klebrig wie Chinabeläge wie beispielsweise der Hurricane 3.
Der typisch lilafarbene Dynaryz-„Hyperbounce“-Schwamm sieht etwas kompakter aus als beim Dynaryz Inferno, ist aber ebenfalls recht großporig. Die Schwammhärte beträgt 53°, was etwas geringer ist als beim Dynaryz ZGR (57,5°), aber etwas höher als beim Dynaryz Inferno (50°).
Das Gewicht des Dynaryz ZGX liegt ungeschnitten in der Schwammstärke max+ bei 76g und damit 7g höher als beim Dynaryz Inferno. Auch zugeschnitten auf dem Butterfly Innerforce ALC wiegt der Belag mit 54g recht viel.
Über mich (Lorenz Kalka)
Seit dem achten Lebensjahr ist Tischtennis ein fester Bestandteil meines Lebens. Schnell wurde ich bei meinem ersten Verein Bergmann Borsig besser und konnte C, B, A- Schüler und Jungen Berliner Meisterschaften gewinnen.
Nach meinem Wechsel zu Füchse Berlin wurde ich überregional in der Oberliga und einmalig mit Erfolg in der Regionalliga eingesetzt. Die aktuelle Saison 2023/24 bestreite ich für den Köpenicker SV Ajax in der Oberliga und einer starken Verbandsliga.
Testverfahren
Ich habe den Joola Dynaryz ZGX auf dem Butterfly Innerforce ALC Holz in der Schwammstärke max+ getestet. Auf der anderen Seite testete ich den Joola Dynaryz Inferno in rot, ebenfalls in der Schwammstärke max.
Spieleigenschaften des Joola Dynaryz ZGX
Beim Kontern mit dem Dynaryz ZGX hatte ich viel Spaß. Die direkten Bälle sind für so harte Beläge wie dem Dynaryz ZGX gemacht. Man hat viel Kontrolle und merkt, dass der Ball schön in den Belag einsinkt und linear wieder rausgeht.
Beim Topspin möchte ich zwischen Vorhand und Rückhand Topspin unterscheiden: Beim Vorhand-Topspin musste ich mich an den Belag anpassen. Ich habe den Winkel beim Balltreffpunkt etwas verändert und probiert, meine Bewegungen kraftvoller und kürzer zu machen, damit die Bälle präzise und mit guter Qualität ankommen.
Bei zu langsamen, gefühlvollen Bewegungen passierte es jedoch manchmal, dass mir der Ball beim Vorhand Topspin etwas verhungerte, da mein Balltreffpunkt dann nicht ideal war und ich die Technologie vom Schwamm nicht ausnutzen konnte.
Bei der Rückhand habe ich vom Hause aus bereits kürzere Bewegungen, sodass mir der Belag hier mehr in die Karten gespielt hat. Auch kraftvolle, gut getimte Bewegungen konnte ich mit viel Spin und Power spielen.
Beim Topspin auf Unterschnitt merkt man erst so richtig die Griffigkeit des Belags. Der Ball frisst sich in den ZGX förmlich ein, dadurch kann man selbst sehr viel Spin erzeugen, muss aber auch genau auf Spinveränderungen des Gegners eingehen. Wenn man keinen schnellen Armzug hat, kann es deshalb mit dem ZGX schwierig sein, Bälle mit viel Unterschnitt anzuziehen, da man diesen Spin in Überschnitt umwandeln muss.
Bei aktiven Bällen über dem Tisch kann der Belag meiner Meinung nach so richtig punkten. Durch die starke Griffigkeit konnte ich besonders beim Rückhand-Flip mit schnellen, kurzen und kraftvollen Bewegungen super viel Sidespin und auch Überschnitt erzeugen. Allerdings ist auch hier ein gutes Timing notwendig.
Beim Passivspiel wie beim Schupfen und beim Blocken muss man sich mit dem Belag wirklich etwas trauen. Man muss immer gegen den Ball gehen. Wenn man den Schläger nur hinhält, ist es mir oft passiert, dass der Ball ins Netz ging (was bei so harten Belägen aber auch logisch ist, da der Ball mit einer bestimmten Kraft in den Belag eindringen muss, um die Power des Schwamms zu aktivieren).
Überblick über den Dynaryz ZGX
Feature | Details |
---|---|
Modell | Joola Dynaryz ZGX |
Erscheinungsjahr | 2023 |
Spielausrichtung | Offensiv |
Belagart | Noppen-Innen (Hybrid) |
Verfügbare Schwammstärken | 2,0 mm / max+ (2,3 mm) |
Schwammhärte | hard (53°) |
Verfügbare Farben | schwarz, rot, lila |
Vorteile
- Sehr viel Spinpotenzial
- Ideal für aktives tischnahes Spiel
- Alternative zum Tibhar Hybrid K3
Nachteile
- Erfordert explosive und getimte Bewegungen
- Sehr hoher Preis
Fazit zum Dynaryz ZGX und Vergleich zum Hybrid K3
Für wen ist der Dynaryz ZGX nun geeignet? Der Belag ist ein Offensivbelag für fortgeschrittene Spieler. Wichtig ist ein optimales Timing und ein schneller Armzug mit viel Handgelenkseinsatz, um die hohe Power und Griffigkeit des Belags gut ausnutzen zu können.
Wenn man mit dem Dynaryz ZGX spielen möchte, sollte man harte Beläge am besten schon gewohnt sein. Ich würde den Belag nicht empfehlen, wenn man zum ersten Mal einen harten Belag spielt.
Der Dynaryz ZGX liegt in der gleichen Preisspanne wie der Tibhar Hybrid K3. Doch das ist nicht die einzige Gemeinsamkeit dieser beiden Hybridbeläge. Besonders im Obergummi und auch im Härtegrad der Beläge unterscheiden sich die Beläge nicht wirklich voneinander. Der Hybrid K3 erzeugt meiner Meinung nach noch einen besseren Katapulteffekt und ist damit besser für schwungvollere Bewegungen geeignet.
Trotzdem stellt der Dynaryz ZGX wie ich finde eine gute Alternative zum Tibhar Hybrid K3 dar, da dieser leider eine schlechte Haltbarkeit hat.
ich spiele klassisch defensiv mit der rh mann kann sehr viel backspin entwickeln aber nur mit völlige schlag und das bat mehr flach im ende. klassisch. man bekommt sehr viel unterschnitt und kontrolle.
als mann auch so serviert ist es für die empfänger ein problem.