Joola Rhyzen CMD Test & Vergleich mit Rhyzen Ice

Belagart Noppen-Innen (Tensor)
Spielausrichtung Allround/kontrollierte Offensive
Schwammhärte medium-soft (43°)
Verfügbare Schwammstärken 2,0 mm / max
Verfügbare Farben rot, schwarz, blau
Tempo
7
Spin
7.5
Kontrolle
8.5
Preis-Leistung
9
Gut
80 %
September 2024


Vorteile

  • Hoher Spielspaß
  • Hohe Kontrolle trotz Katapulteffekt
  • Viel Spin
  • Geringer Preis
  • Gut geeignet für fortgeschrittene Anfänger

Nachteile

  • Limitierte Power und Spin

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In diesem Test möchte ich mich einem Belag widmen, der auch erst seit ein paar Jahren auf dem Markt ist und der keine große Aufmerksamkeit bekommen hat. Ich habe ihn auch nur durch Zufall von einem Kollegen zum Testen bekommen.

Ich habe ihn getestet und dabei mit dem Joola Rhyzen Ice verglichen, den ich vorher schon getestet hatte. Beides sind Soft-Beläge, die nicht viel kosten und daher gerade für Einsteiger interessant sein können. Aber nun ab in den Testbericht.

Material des Joola Rhyzen CMD

Der Rhyzen CMD hat ein recht weiches bis mittelhartes und ziemlich griffiges Obergummi mit einer Noppenhöhe von 1,0 mm, eine Noppenbreite von 1,4 mm und einen Abstand von 1,2 mm. Die Noppen sind damit weiter auseinander als beim Joola Rhyzen Ice, hier beträgt der Abstand nur 0,6 mm (und die Breite 1,6 mm sowie die Höhe 0,9 mm)!

Auch der Schwamm der CMD-Version ist sehr weich (43°), generell kann man mit dem Finger recht gut in den gesamten Belag eindringen, aber es jetzt auch kein ultraweicher Belag wie beispielsweise der Donic Baracuda Big Slam. Von der Härte her liegt der Schwamm zwischen der Härte des Joola Rhyzen Ice (40°) und der des Rhyzen Fire (47,5°). Der Schwamm hat zudem eine hellere rosa Farbe als der Rhyzen Ice, hat aber genau wie dieser viele kleine Poren. Der Rhyzen CMD ist ggfs. sogar noch einen Tick feinporiger.

Es handelt sich um einen „Balance-Sponge“, der laut Joola für „hervorragende Kontrollwerte“, eine „perfekte Balance zwischen Härte und Flexibilität“ und eine „gleichmäßige Energieübertragung“ sorgt. Der Momentum-Sponge von den Rhyzen Ice und Fire Belägen ist dagegen laut Joola mittelporiger und soll eine „unglaubliche Dynamik und Kontrolle über den Ball“ bieten. Ob das alles stimmt, erfahrt ihr weiter unten.

Die Unterschiede in der Farbe und Noppenstruktur kann man im folgenden Bild gut erkennen (oben der Rhyzen CMD mit blauem Obergummi, unten der Rhyzen Ice mit rotem Obergummi):

Etwas schade ist, dass der Rhyzen CMD nur in den Schwammstärken 2,0 mm und max verfügbar ist (wobei das für die meisten Spieler ausreichend ist, aber die Auswahl 1,8 mm wäre noch gut gewesen).

Zugeschnitten wog der Rhyzen CMD (max) 43g. Anschließend habe ich noch ein weiteres Exemplar in der Dicke 2,0 mm getestet. Getestet habe ich die Beläge jeweils auf dem Donic Waldner Allplay Holz.

Spieleigenschaften des Rhyzen CMD

Joola bewertet den Rhyzen CMD wie folgt:

  • Tempo: 6/10
  • Spin: 8,5/10
  • Ballflugkurve: 7,5/10
  • Kontrolle: 8/10

Ich gehe im Folgenden kurz auf die wichtigsten Spielsituationen ein:

Grundsätzlich kann ich zunächst bestätigen, dass es sich bei dem Rhyzen CMD um einen einfach zu spielenden, kontrollierten Belag handelt. Durch die recht weiche Schwamm- und Obergummistruktur (die durch den weiten Abstand der Noppen noch verstärkt wird), spielt sich der Belag einfach, was sich bei allen Schlägen bemerkbar macht. Auch der leichte, aber spürbare Katapulteffekt macht viele Schläge einfacher, wie beispielsweise passive Blockbälle. Generell hat mir der Belag beim Blocken sehr viel Spaß gemacht ebenso beim Schupfen, wo man den Ball gut kontrollieren kann und recht hohen, aber auch nicht überragenden Spin erzeugen kann.

Die Spinerzeugung beim Rhyzen CMD ist insgesamt auf einem guten Niveau und vor allem ist es einfach, Spin zu erzeugen. Der Ball kann gut in den Belag einsinken. Topspins gefielen mir deshalb mit dem Belag sehr gut, und vor allem waren diese auch sehr kontrolliert und präzise und die Eröffnung auf Unterschnitt sowie das Nachgehen waren ziemlich einfach.

Man kann mit dem Belag auch durchaus Power erzeugen. Es ist ein recht dynamischer Belag mit spürbarem, aber nicht übermäßigem Katapulteffekt. Dennoch muss man natürlich sagen, dass es vom Tempo her kein Belag für fortgeschrittene Offensivspieler oder Halbdistanzspieler ist, sondern eher für Anfänger, vor allem in Kombination mit einem Allroundholz.

Der Belag kommt ab einem gewissen Punkt auch aufgrund seiner Weichheit an seine Grenzen, das gilt sowohl für den Spin als auch für das Tempo. Für Anfänger bis Spieler auf mittlerem Niveau, die vor allem am Tisch spielen, sind Tempo und Spin aber ausreichend bis sehr gut. Ich würde ihm von Tempo her eine 7/10 geben (in maximaler Schwammdicke, in 2,0 mm eher eine 6,5/10) und vom Spin eine 7,5/10. Zudem kann man für mehr Power auch ein schnelleres Holz wählen.

Rhyzen CMD vs Rhyzen Ice

Joola gibt dem Rhyzen Ice ähnliche Werte wie dem Rhyzen CMD. Spin, Kontrolle und Ballflugkurve sollen beim Rhyzen Ice aber etwas höher sein.

Das kann ich definitiv nicht bestätigen. Beide Beläge haben deutliche Unterschiede und ich finde zum Teil genau in die andere Richtung. Der Rhyzen CMD ist ein spürbar dynamischerer, katapultigerer Belag, während der Rhyzen Ice sehr undynamisch und auch langsamer ist wie ich finde. Der Rhyzen CMD ist dadurch einfacher vor allem offensiv zu spielen, man muss die höhere Dynamik aberauch kontrollieren können, sodass der Rhyzen Ice für komplette Anfänger besser geeignet ist.

Das Spinpotenzial finde ich beim Rhyzen Ice ebenfalls spürbar schlechter als beim Rhyzen CMD. Es ist auch mit dem Rhyzen einfacher, Spin zu erzeugen, was sicher an der anderen Noppenstruktur liegt.

Beide Beläge sind einfach und präzise zu spielen und ich würde auch mit Joola mitgehen, dass der Rhyzen Ice noch präziser zu spielen ist. Gerade im Blockspiel bzw. generell im passiven Spiel kann man mit dem Rhyzen Ice sehr kontrolliert agieren, da er langsamer und auch spinunanfälliger ist. Dennoch hat der Rhyzen CMD auch eine sehr gute Kontrolle, selbst in maximaler Schwammdicke.

Ich würde sagen, der Ballabsprung ist beim Rhyzen CMD recht flach und weit, aber etwas höher als beim Rhyzen Ice.

Vom Preis her liegen beide Beläge bei einem UVP von knapp 40€. Alleine aufgrund dieses geringen Preises würde ich beide Beläge empfehlen.

Im Folgenden noch ein Überblick mit den wichtigsten Unterschieden beider Beläge inkl. meiner Bewertungen und man sieht, dass ich von den Bewertungen von Joola abweiche.

FeatureJoola Rhyzen CMDJoola Rhyzen Ice
Schwammhärte43°40°
Schwammstruktursehr feinporigrecht feinporig bis mittelporig
Noppenstrukturweiter Abstandgeringer Abstand
Tempo7/105,5/10
Spin7,5/107/10
Kontrolle8,5/109/10
Ballabsprungflach-mittelflach
EignungAllround-OffensivAllround
Preis (UVP)39,90 €39,90 €

Fazit zum Rhyzen CMD

Insgesamt finde ich, dass der Rhyzen CMD ein super Belag ist. Er macht Spaß zu spielen, ist kontrolliert, recht dynamisch (aber nicht unkontrolliert schnell) und eignet sich meines Erachtens auf einem Allroundholz gut für offensive fortgeschrittene Anfänger, die ihren ersten eigenen Schläger zusammenstellen, die Grundtechniken aber schon weitestgehend beherrschen.

Eines unserer Kinder im Verein spielt den Belag nun bereits auf dem Waldner Allplay Holz und ist damit bislang sehr zufrieden. Mit dem passenden Holz kann er aber bestimmt auch für fortgeschrittene Spieler geeignet sein, die viel Wert auf Kontrolle legen.

Es ist zudem ein sehr preiswerter Belag und auch deshalb kann ich ihn auf jeden Fall empfehlen und es überrascht mich, dass er nur recht wenig Bewertungen auf anderen Seiten hat. Probiert ihn selber aus!

Schreibe gerne einen Kommentar, wenn du den Belag schon gespielt hast oder Fragen zu ihm hast!

Johannes spielt seit über 15 Jahren Tischtennis, zuerst draußen auf der Steinplatte und seitdem er 12 Jahre alt ist im Verein SC Siemensstadt in Berlin. Mittlerweile ist er dort nicht nur Spieler, sondern seit einigen Jahren auch Trainer und Jugendwart und konnte in diesen Funktionen wertvolle Erfahrungen sammeln, welche er über TT-Test mit euch teilen möchte.

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