Vorteile
- Sehr hochwertige Verarbeitung
- Vergleichsweise leicht
- Sehr gutes Ballgefühl
- Hohes Tempo
Nachteile
- Kein gutes Gefühl in Kombination mit weichen Belägen
- Katapult kann für Anfänger zu hoch und unberechenbar sein
- Kantige Griffunterseite und Flügel
Das Nittaku Septear Holz verbreitet sich in unserem Verein gerade wie ein Lauffeuer. Ein Spieler spielt es seit ungefähr einem Jahr und ein paar andere durften es jetzt von ihm testen und fanden es so gut, dass sie es gekauft haben. Auch ich habe das Nittaku Septear mit verschiedenen Belagkombinationen getestet.
Bei dem Holz handelt es sich (wie der Name vermuten lässt) um ein siebenschichtiges Holz. Es ist ein Vollholz, das nur aus Kiso Hinoki Holz hergestellt wird. Doch welche Eigenschaften hat es noch und warum ist es so beliebt? Mit diesen Fragen habe ich mich beim Testen beschäftigt und stelle in diesem Artikel meine Erkenntnisse vor.
Material des Nittaku Septear Holz
Das Nittaku Septear wird in einer Pappverpackung geliefert.
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei dem Nittaku Septear um ein siebenschichtiges Kiso-Hinoki Holz.
Hinoki ist ein sehr leichtes und schnelles Holz, das in Japan wächst. Kiso Hinoki ist eine bestimmte Art dieses Holzes, die nur an einem bestimmten Ort in Japan wächst und damit sehr selten und auch recht teuer ist.
Das Septear besteht ausschließlich aus Kiso Hinoki Holz, was es alleine deshalb zu einem sehr besonderen Holz macht.
Man erkennt, dass die inneren 3 Lagen deutlich dicker sind als die äußeren.
Die Schlägerblätter unserer Hölzer haben die Maße 157 x 150 mm, wobei auf der offiziellen Nittaku Webseite eigentlich 158 x 150 mm angegeben sind. Als Holzdicke wird 6,7 mm angegeben, unsere sind aber ca. 7 mm dick.
Für ein siebenschichtiges und so dickes Holz ist das Septear sehr leicht. Das durchschnittliche Gewicht wird mit 85 Gramm angegeben, mein Exemplar mit geradem Griff wiegt nur rund 82 Gramm, ein anderes mit geradem Griff 83 Gramm und eins mit konkavem Griff 84 Gramm.
Ich habe mich zwar für den geraden Griff entschieden, welcher abgerundet ist und mir sehr gut in der Hand liegt. Der Griff ist ein paar Millimeter länger als üblich, was das gesamte Holz etwas größer erscheinen lässt. Man sieht und spürt, dass das ganze Holz sehr hochwertig verarbeitet ist.
Auf der Unterseite des Griffes befindet sich das Nittaku Metallemblem (bei den Hölzern mit geradem Griff in Gold, bei dem Holz mit konkavem Griff in Silber). Aufpassen sollte man, dass der Rand der Griffunterseite etwas scharf ist. Auch die Flügel am Übergang zum Schlägerblatt sind recht scharf und leider nicht abgerundet wie andere Hölzer. Ich musste an diesen Stellen selber nachschleifen.
Testverfahren
Ich habe das Nittaku Septear Holz in verschiedenen Kombination getestet: Mit dem Tibhar Evolution MX-P und dem Tibhar Evolution FX-D (jeweils Schwammstärke 1,9-2,0 mm), dem Butterfly Tenergy 19 und dem Tenergy 25 fx (jeweils 1,9 mm) und dem Tibhar Evolution MX-P 50 (2,2 mm) und dem Donic Acuda S1 Turbo.
Diese erste Kombination wurde uns übrigens vom polnischen Tischtennisprofi Lucjan Błaszczyk empfohlen, welcher auch jahrelang „nur“ mit einem Vollholz und keinem Carbon gespielt hat und damit sehr erfolgreich war.
Spieleigenschaften des Nittaku Septear
Erste Eindrücke
Direkt bei den ersten Schlägen habe ich gemerkt, wie einfach sich das Nittaku Septear spielen lässt. Es bietet sehr angenehmes, weiches Ballgefühl. Alle Spieler aus unserem Verein, die das Holz getestet haben, haben das bestätigt: Das Gefühl ist wirklich traumhaft.
Das Holz scheint leicht kopflastig zu sein, aber insgesamt sehr gut ausgewogen. Es sind leichte Vibrationen zu spüren, welche mich aber nicht gestört haben und für eine bessere Ballrückmeldung sorgen.
Geschwindigkeit
Das Holz fühlt sich ziemlich schnell an, aber nie unkontrolliert schnell. Die Geschwindigkeit würde ich zwischen Off- und Off einstufen. Bei eher langsam ausgeführten Schlägen ist auch die Geschwindigkeit des Balles nicht besonders hoch, aber wenn man schneller schlägt, steigt das Tempo deutlich. Das Hinoki Holz unterstützt die Eigendynamik der Beläge.
Auch für harte Schüsse ist das Septear gut geeignet und überzeugt mit Tempo und Präzision – zumindest mit recht harten Belägen.
Spin
Das Nittaku Septear ist ein weiches, mittelsteifes Holz, welches eine hohe Verweildauer bietet und daher sehr gut zur Erzeugung von Spin ist. In der Tat konnte ich bei meinem Topspins, aber vor allem auch bei Unterschnittbällen, etwas mehr Spin aus üblich erzeugen.
Das Holz überzeugte mich vor allem bei mittelschnellen, spinnigen und platzierten Topspins. Auch die Topspineröffnung auf Unterschnitt war sehr einfach. Bei härter geschlagenen Topspins und Schüsse hat das Nittaku Septear meiner Meinung nach genügend Power, insbesondere in Kombination mit recht schnellen, mittelharten bis harten Belägen.
Blocken
Wo mir das Holz zudem besonders positiv aufgefallen ist, ist beim Blocken. Ich würde sagen, es ist eines der besten „Blockhölzer“, mit dem ich gespielt habe. Vor allem aktive Blockbälle lassen sich sehr gut platzieren. Bei passiven Blockbällen hilft der Katapulteffekt des Hinoki Holzes, den Ball zurück auf den Tisch zu bringen.
Aufschläge
Auch bei Aufschlägen hat mir das Gefühl des Nittaku Septear sehr gut gefallen. Bei Bedarf konnte ich sehr kurz und spinnig oder auch sehr lang, schnell und spinnig aufschlagen.
Kritikpunkte zum Nittaku Septear?
Was gibt es Negatives über das Septear zu sagen? Tatsächlich fällt mir da nicht viel ein. Für einige Spieler wird es sicherlich zu weich und katapultig sein. Insbesondere in Kombination mit weichen Belägen soll das Holz eine schlechte Ballrückmeldung bieten, haben andere Spieler berichtet.
Ich habe es zwar nicht mit weichen Belägen gespielt, kann aber bestätigen, dass die Kombination mit medium- bis harten Belägen wie dem Evolution MX-P (auch die harte Version) und FX-D sehr gut passt!
Überblick über das Nittaku Septear
Feature | Details |
---|---|
Modell | Nittaku Septear |
Typ | Vollholz |
Furniere | 7 (nur Kiso Hinoki) |
Spielausrichtung | Offensive |
Maße | 157×150 mm |
Blattdicke | 7 mm |
Gewicht | Ca. 85 Gramm |
Verfügbare Griffformen | Konkav, Gerade |
Testexemplar | Gerader Griff, 82g |
Vorteile
- Sehr hochwertige Verarbeitung
- Vergleichsweise leicht
- Sehr gutes Ballgefühl
- Hohes Tempo
Nachteile
- Kein gutes Gefühl in Kombination mit weichen Belägen
- Katapult kann für Anfänger zu hoch und unberechenbar sein
- Kantige Griffunterseite und Flügel
Fazit zum Nittaku Septear
Abschließend kann ich sagen, dass mich das Nittaku Septear nicht nur einige Spieler aus unserem Verein, sondern auch mich wirklich überzeugt hat. Es ist ein sehr gutes, hochwertiges Vollholz, welches Gefühl, Spin und Power vereint.
Einer meiner größten Bedenken war, dass ich mit dem Nittaku Septear zu wenig Power erzeugen kann, da es sich nicht um ein Carbonholz handelt und ich die letzten Jahre mit dem Butterfly Zhang Jike Super Super ZLC ein wirklich schnelles Holz gespielt habe. Meiner Meinung nach hat es in Kombination mit schnelleren Belägen wie dem Evolution MX-P, dem Evolution MX-P 50, dem Evolution FX-D ausreichend Power für die allermeisten Spieler.
Ich würde das Nittaku Septear Spielern auf mittlerem Niveau empfehlen, die ein leichtes, spinniges und katapultiges Vollholz für ein variables Offensivspiel suchen. Der Preis ist nicht gering, aber auch nicht besonders hoch und aus meiner Sicht mehr als gerechtfertigt.
Ich werde das Holz auf jeden Fall weiter testen und wahrscheinlich auch meine nächsten Punktspiele damit bestreiten!
konnte nirgends das Septear mit der Grifform Anatomisch finden,könnt ihr mir weiterhelfen????
Ah sorry, es gibt das Holz leider nur in gerade und konkav. Dass es auch die Griffform anatomisch gibt, war vermutlich ein Fehler meinerseits, habe es im Beitrag angepasst!