Tibhar Stratus Powerwood Test: Eigenschaften & Vergleiche

In den letzten Wochen und Monaten habe ich einige fünfschichte Vollhölzer getestet, darunter das Gewo Alvaro Robles Off- und auch das Gewo Zoom Pro Off, zu dem noch ein Review mit Vergleich zum Primorac kommen wird. In diesem Beitrag soll es aber um ein weiteres beliebtes fünfschichtiges Vollholz gehen: Das Tibhar Stratus Powerwood.

Ich habe das Stratus Powerwood getestet und stelle dir in diesem Artikel seine Eigenschaften sowie meine Meinung zu dem Holz vor!

Überblick über das Tibhar Stratus Powerwood


FeatureDetails
ModellTibhar Stratus Powerwood
TypVollholz
Spielausrichtungvariable Offensive
Maße157×152,5 mm (gibt auch andere Angaben)
Blattdicke6 mm
GewichtCa. 90 Gramm
Furniere5 (Limba-Limba-Ayous-Limba-Limba)
Verfügbare GriffformenKonkav, Gerade, Anatomisch
TestexemplarKonkaver Griff, 89g

Vorteile

  • Gute Kontrolle und Ballrückmeldung
  • Hohes Tempo
  • Geeignet für spinnige und harte Schläge
  • Gute Preis-Leistung

Nachteile

  • Einige Modelle sind sehr schwer
  • Mein Exemplar ist sehr grifflastig
  • (Recht breiter Griff)

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Material und Aufbau des Tibhar Stratus Powerwood

Das Tibhar Stratus Powerwood ist ein klassisches fünfschichtiges Vollholz mit klassischem LimbaLimba-Ayous-LimbaLimba Aufbau, den auch andere Hölzer wie das Butterfly Primorac haben.

Tibhar Stratus Powerwood Querschnitt: Fünfschichtiger Furnieraufbau

Laut Angaben auf anderen Internetseiten soll das Holt etwas länger sein als normal (158 mm) und auch etwas breiter (laut den meisten Angaben 152 mm). Die Blattdicke wird meistens mit 6,3 mm angegeben. Mein Exemplar scheint aber anders zu sein. Ich habe die Maße 157 mm x 152,5 mm gemessen, das Holz ist also deutlich breiter, aber nicht länger. Ich habe zudem nur 6 mm an Dicke gemessen.

Auch zum Gewicht gibt es viele verschiedene Angaben, die meisten zwischen 85 und 90 Gramm. Das Gewicht meines Testexemplars liegt mit rund 89 Gramm in dieser Spanne. Es soll jedoch auch Hölzer geben, die deutlich schwerer sind (über 90 Gramm). Hierauf sollte man aufpassen.

Tibhar Stratus Powerwood von oben auf einem Holztisch liegend
Rückseite des Tibhar Stratus Powerwood auf einem Holztisch liegend

Der konkave Griff ist recht dick, liegt aber angenehm in der Hand. Dennoch ist er für meine eher kleine Hand etwas zu breit. Das Design des Griffes finde ich aber sehr ansprechend.

Das Schlägerblatt ist sehr schlicht gehalten. Lediglich auf der Vorhandseite steht der Name des Holzes.

Insgesamt scheint die Verarbeitung sehr gut zu sein.

Testverfahren und erste Eindrücke

Auf das Holz habe ich die Beläge Joola Rhyzen Fire und Joola Rhyzen Ice (jeweils in max) geklebt, welche ich auch bereits auf anderen fünfschichtigen Vollhölzern getestet habe.

Das Gesamtgewicht des Schlägers ergab 186 Gramm. Die Beläge haben aber nicht ganz auf das Holz gepasst, da dieses breiter ist als die anderen Hölzer.

Obwohl das Gesamtgewicht des Schlägers somit im Rahmen liegt, erschien er mir deutlich schwerer und vor allem sehr grifflastig, was sicher an der erhöhten Breite des Holzes liegt.

Spieleigenschaften des Tibhar Stratus Powerwood

Das Tibhar Stratus Powerwood wird als Offensive Minus Holz vermarktet. Von den ersten Eindrücken her würde ich es eher als Offensiv einstufen. Das Tempo ist schon sehr hoch und auch deutlich höher als bei anderen Off- Hölzern wie dem Gewo Zoom Pro Off oder auch dem Gewo Alvaro Robles Off-.

Beim Kontern fühlt sich das Holz lebendig und schnell, aber auch gleichzeitig kontrolliert an. Es scheint nicht besonders weich oder hart und auch nicht besonders elastisch oder steif zu sein, sondern irgendwo im Mittelfeld. Dadurch ergibt sich ein sehr ausgewogenes Gefühl. Es gibt zwar leichte Vibrationen, die aber nicht störend sind, sondern für eine gute Ballrückmeldung sorgen.

Topspins funktionierten mit dem Tibhar Stratus Powerwood sehr gut – und zwar sowohl gefühlvolle, platzierte Topspins al auch schnellere, härtere Topspins. Der Ballabsprung scheint recht hoch zu sein. Das Holz ist elastisch genug, um die Spinproduktion zu unterstützen, aber auch steif genug, um ein gutes Gefühl bei harten Schüssen zu haben. Hierbei gibt es auch einen schönen Sound.

Der eher langsame und sehr katapultarme Joola Rhyzen Ice war auf dem Stratus Powerwood einfach zu spielen, sowohl im Angriff als auch beim Blocken. Ich hatte – im Gegensatz zu dem Gewo Alvaro Robles Off- oder dem Gewo Zoom Pro Off Minus – nicht das Gefühl, das der Rhyzen Ice zu wenig Power hatte. Die Balance aus Tempo, Kontrolle und Spin war sehr gut.

Im Blockspiel bietet das Holz Stabilität und eine gute Kontrolle über die Platzierung. Auch beim Schupfen war das Holz sehr kontrolliert und nicht besonders katapultig, was das kurze Spiel erleichterte.

Auch für Angriffe aus der Halbdistanz hat das Stratus Powerwood genügend Power. Hierfür wäre es aber sinnvoller, das Holz mit lebendigeren Belägen zu kombinieren. Zudem hat mir die Gewichtsverteilung für Schläger aus der Halbdistanz nicht gut gefallen und damit komme ich jetzt zu den Nachteilen.

Das Gewicht meines Exemplars liegt mit 89 Gramm im Rahmen (wobei ich etwas leichtere Hölzer bevorzuge). Man sollte zudem aufpassen, dass einige Exemplare deutlich schwerer sein können.

Wie bereits oben erwähnt, war zudem die Gewichtsverteilung bei meinem Exemplar sehr grifflastig. Dadurch hat sich der Schläger deutlich schwerer angefühlt als er war und ich hatte sogar schon nach 2 Stunden Training leichte Schmerzen im Handgelenk. Insgesamt fand ich es dadurch auch schwieriger, viel Handgelenk bei Aufschlägen, Topspin und Schupf einzusetzen.

Der konkave Griff ist zudem recht breit. Ich finde ihn etwas zu dick, aber für Spieler mit größeren Händen ist er sicher sehr gut geeignet.

Fazit

Ich denke, dass das Tibhar Stratus Powerwood ein wirklich gutes Holz ist – wenn man ein richtiges Exemplar erwischt. Mein Exemplar war mir leider von der Gewichtsverteilung her zu unausgewogen.

Wenn man aber von der unausgewogenen Gewichtsverteilung meines Exemplars absieht, bot das Holz eine gute Balance aus Tempo und Kontrolle. Das Tempo ist auf jeden Fall hoch, ich würde das Holz eher als Off und nicht als Off- einstufen. Für komplette Anfänger ist das Holz meiner Meinung nach zu schnell. Fortgeschrittene Anfänger können es aber mit langsamen, kontrollierten Belägen verwenden.

Auch für fortgeschrittene, offensive Spieler kann das Stratus Powerwood in Kombination mit schnelleren, katapultigeren Belägen eingesetzt werden.

Im offensiven Spiel ist das Stratus Powerwood variabel einsetzbar und überzeugt mit einer guten Ballrückmeldung, hoher Präzision und Kontrolle. Das Holz ist mittelsteif und mittelhart und bietet eine ausreichende Verweilzeit für spinnige Angriffe, aber auch die nötige Härte und Steifheit für harte Angriffe.

Zudem muss noch erwähnt werden, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis des Tibhar Stratus Powerwood sehr gut ist!

Johannes spielt seit über 15 Jahren Tischtennis, zuerst draußen auf der Steinplatte und seitdem er 12 Jahre alt ist im Verein SC Siemensstadt in Berlin. Mittlerweile ist er dort nicht nur Spieler, sondern seit einigen Jahren auch Trainer und Jugendwart und konnte in diesen Funktionen wertvolle Erfahrungen sammeln, welche er über TT-Test mit euch teilen möchte.

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