Schnelle Reflexe im Tischtennis (entwickeln) (TdW#28)

Im schnelllebigen Universum des Tischtennissports ist eine der entscheidenden Kompetenzen die Fähigkeit, in Sekundenbruchteilen zu reagieren. Schnelligkeit, Präzision und ein ausgeprägtes Gespür für den Moment sind nicht nur für Spitzenspieler, sondern auch für Hobbyathleten von entscheidender Bedeutung.

Die Faszination dieses rasanten Ballsports liegt nicht nur in der flinken Bewegung über die Tischplatte, sondern vor allem in der Kunst der Blitzreaktion – einem Phänomen, das weit über den Tischtennisplatz hinausgeht.

In diesem Artikel werden wir einen faszinierenden Blick auf die Entwicklung von schnellen Reflexen im Tischtennis werfen und die Schlüsselkomponenten dieser essenziellen Fertigkeit erkunden. Von gezieltem Training bis hin zu neurologischen Aspekten – entdecke mit uns die Geheimnisse hinter den beeindruckenden Reflexen der Tischtennisspieler.

Reflexe

Reflexe sind einfach die Vorgänge der Reaktion auf einen Reiz. Reagiert man binnen kurzer Zeit auf diesen Reiz (in unserem Fall z.B. ein Ball in die Vorhand), hat man schnelle Reflexe.

Und jetzt kommt der gemeine Teil.

Reagieren wir mit einer gelernten Bewegung, einer Technik (in unserem Beispiel ein Vorhand-Topspin), dann hängt die Geschwindigkeit der Reaktion auch sehr stark davon ab, wie gut wir die Bewegung können, mit der wir reagieren.

Ist die Bewegung tief im Muskelgedächtnis verankert, dann geht die Reaktion (logischerweise) schneller, als wenn die Bewegung gerade erst gelernt wird.

So schnell wie die Profis reagieren zu wollen – welche ein und dieselben Bewegungen bzw. Techniken jeden Tag über und über trainieren – ist also schlichtweg unrealistisch.

Reflexe?

Wie viel von dem Tempo, das wir im Fernsehen bei den Profis beobachten dürfen sind wirklich so unglaublich schnelle Reaktionen auf eine Ballrichtung?

Nicht so viel, wie man vielleicht denken mag.

Ab einem gewissen Punkt, ist man als Tischtennisspieler im peripheren Sehen und in der Bewegungsbeobachtung so geschult, dass man nicht mehr auf den Ball reagiert.

Die Reaktion in eine Richtung bzw. mit einer Technik erfolgt also mit dem Moment, in dem die Schlagrichtung erkannt wird. Also wesentlich früher, als wenn der Ball schon in eine Richtung fliegt.

Die Reflexe sind also gar nicht unbedingt sooo übermenschlich, wie es häufig den Anschein hat. Es wir nur auf etwas reagiert, das früher eintritt als die Ballrichtung.

Und auch das kann man natürlich trainieren.

Starte am besten mit einem Spieler, den du ganz gut kennst. Deine Aufgabe ist jetzt, in den Bewegungen dieses Spielers Bewegungsmerkmale auszumachen, die dir schon vor dem Balltreffpunkt verraten, wohin der Ball gehen wird.

Und genau darauf kannst du reagieren, viel früher, als wenn du auf den Ball warten musst.

Mit der Zeit wirst du darin besser werden und es wird dir leichter fallen, zu sehen wohin geschlagen wird. Dann bist du darin gut genug, um auch in Spielen gegen neue Gegner relativ schnell die Schlagrichtung zu sehen.

Wichtig

Ich bin grundsätzlich eher gegen Antizipation. Also lasse dich nicht dazu verleiten, die Ballrichtung zu erraten, sondern reagiere wirklich bewusst auf die Bewegungsrichtung, die dir aufgefallen ist.