Täuschen im Tischtennis – Tipps und Möglichkeiten (TdW#29)

Im aufregenden Mikrokosmos des Tischtennissports geht es nicht nur um blitzschnelle Reflexe und präzise Schläge, sondern auch um die Kunst der Täuschung. Antäuschungen, geschickt eingesetzt, können den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage bedeuten. Doch was macht diese Täuschungskunst im Tischtennis so faszinierend?

In unserem Artikel tauchen wir ein in die raffinierte Welt der Spielzüge, bei denen Augen und Instinkte der Gegner getäuscht werden, und enthüllen die Geheimnisse hinter den geschmeidigen Bewegungen und cleveren Tricks, die die Besten der Besten im Tischtennis beherrschen.

Bereite dich darauf vor, das Spiel mit anderen Augen zu sehen und die Taktiken zu entdecken, die den Schlüssel zum Triumph auf dem Tischtennisplatz bilden.

Ich bin Yanick. Sportstudent, Tischtennisspieler seit 10 Jahren und seit einigen auch lizensierter Trainer. Machen wir uns dran.

Spiel ohne Täuschung

In unserem Artikel Schnelle Reflexe im Tischtennis (entwickeln) haben wir darüber gesprochen, dass wir viel schneller sind, wenn wir auf Merkmale in der gegnerischen Bewegung reagieren, die uns zeigen, wohin der Gegner spielt.

Wenn dabei keinerlei Täuschungen genutzt werde hat man dabei leichtes Spiel und steht zu sehr vielen Bällen gut. Ergo ist es einfacher, den eigenen Ball dann mit hoher Qualität zu spielen.

Spiel mit Täuschung

Wenn man jetzt also anfängt, mit Täuschungen zu spielen, dann wird das mit dem reagieren für jeden Gegner schwieriger. Man ist sich nicht mehr sicher, wohin der Ball geht und lässt sich vielleicht sogar einige Male auf dem falschen Fuß erwischen (das ist übrigens eins der besten Gefühle im Tischtennis).

Dem Gegner diese Komfortzone der Gewissheit zu nehmen wird zwangsweise dazu führen, dass du mehr Spiele gewinnst, wenn du beginnst (erfolgreich) mit Täuschungen zu arbeiten.

Täuschungs-Beispiele

Grundsätzlich

Du kannst natürlich immer so tun, als würdest du per se etwas anderes machen, als du eigentlich vorhast. Im Tischtennis gibt es den sogenannte „Pancake-Flip“. Dabei geht es darum, dass du mit einem geöffneten Schlägerblatt – also wie bei einem Schupfball – auf den Ball zugehst, um dann im letzten Moment den Flip zu spielen.

Andersherum geht das natürlich genauso. Tu so, als würdest du flippen, aber stattdessen legst du den Ball im letzten Moment einfach kurz ab.

Rotation

Gerade im Aufschlag sehr beliebt, aber auch bei einem normalen Schupfball kannst du diesen Trick benutzen:

Triffst du den Ball sehr grifffern, also an der oberen Schlägerblattspitze, dann entwickelst du grundsätzlich mehr Rotation als mit einem griffnahen Balltreffpunkt.

Du kannst also bei der Bewegung voll übertreiben und eine riesige Sense spielen, aber wenn du dabei den Ball griffnah triffst, wird nie so viel Rotation im Ball sein, wie es deine Bewegung vermuten lässt.

Platzierung

Hier kommt das Handgelenk ganz viel ins Spiel. Damit kann man ganz tolle Dinge machen. Im Tennis gibt es den Begriff „Inside Out“. Das beschreibt im Grunde genommen nichts weiter, als dass die Schlägerseite, mit der geschlagen wird, von der Seite deutlich zu sehen, sie also nach außen gedreht ist.

Wenn du also z.B. einfach einen Vorhand-Topspin ziehen möchtest, dann kannst du, indem du deine Hand nach oben knickst (also deinen Handrücken Richtung Unterarm bewegst), die Ballrichtung vollständig ändern. Das erfordert etwas Ballgefühl und Übung, macht aber am Ende dir definitiv mehr Spaß als jedem deiner Gegner.

Meine Lieblingstäuschung

Der Heber. Ich finde den Heber toll. Und das auch aus fast jeder Situation.

Anstatt den schwierigen Flip zu spielen, kannst du mit dem Heber den Ball einfach ganz unangenehm auf den Ellenbogen schieben.

Oder du machst es dir einfach und hebst den mit Unterschnitt beladenen Ball in deiner Rückhand einfach hoch. Viele Spieler lassen sich dazu verleiten, diesen Ball dann blocken zu wollen, was natürlich nicht geht.

Genau so sieht es aus, wenn du im Angriff bist und anstatt eines dritten Topspins einfach einen Heber reinwirfst.

In welcher Situation, ein Heber ist immer unangenehm. Gerade wenn du damit auch noch einen Schnitt- oder Tempowechsel machst. Und so ganz nebenbei ist der Heber in einigen Situationen einfacher, als dem Schnitt auf Augenhöhe zu begegnen.

Fazit

Täuschungen haben eigentlich nur Vorteile: Du bringst den Gegner aus seiner Komfortzone und kannst dich gleichzeitig auf deinen nächsten Ball vorbereiten.

Und ganz nebenbei erleichtern dir Täuschungen in einigen Situationen auch einfach das Spiel.

Wirklich simpel sind die meisten Täuschungen nicht, aber einfach damit anzufangen mit neutralem Schlägerblatt auf Bälle zuzugehen und erst im letzten Moment zu zeigen, was du vorhast wird dir schon viele Spiele gewinnen.

In dem Sinne, auf bald, bleib am Ball und täusche deine Gegner!

Yanick ist ausgebildeter Tischtennistrainer und aktiver Sportstudent. Er kann auf eine Dekade Erfahrung im Tischtennissport als Athlet zurückgreifen und auch als Trainer ist er seit bald fünf Jahren aktiv. Diese Kombination aus langjähriger Erfahrung als Athlet und Trainer, mehreren Trainerlehrgängen und den sportwissenschaftlichen Hintergründen ermöglichen es ihm, bestmögliche Einblicke und in den Sport Tischtennis zu gewährleisten.

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