Tibhar Evolution MX-P 50° Test: Eigenschaften & Vergleiche

Im Frühjahr 2019 hat Tibhar seinen neuen Top-Belag Evolution MX-P 50° vorgestellt. Er ist eine Ergänzung zur bestehenden Evolution-Serie. Das erste Modell der Evolution-Serie ist der Evolution MX-P, der im Frühjahr 2013 eingeführt wurde, und die weicheren Varianten Evolution EL-P und Evolution FX-P wurden zur gleichen Zeit eingeführt.

Danach wurde im Frühjahr 2015 das Modell Evolution EL-S eingeführt, und im Herbst 2016 wurden die Modelle Evolution EL-S und Evolution FX-S auf den Markt gebracht.

Der Evolution MX-P ist der beliebteste Belag von Tibhar. Er wird von vielen Topspielern, aber auch Amateuren verwendet. Auch ich habe ihn getestet und fand ihn sehr gut. Der Evolution MX-P 50° ist nun eine noch härtere und schnellere Version des MX-P.

Ich durfte dem Evolution MX-P Hard auf dem Nittaku Septear Holz testen. In diesem Bericht stelle ich dir die Eigenschaften des Tibhar Evolution MX-P 50 vor und vergleiche ihn mit dem normalen MX-P.

Überblick über den Tibhar Evolution MX-P 50


FeatureDetails
MarkeTibhar
ModellTibhar Evolution MX-P 50°
SpielstilOffensiv/Offensiv+
TypNoppen-Innen
Schwammhärtehard (50°)
Verfügbare Schwammstärken2,1-2,2 mm

Vorteile

  • Enorme Geschwindigkeit
  • Harte Endschläge
  • Hohe Präzision und Sicherheit bei guter Technik

Nachteile

  • Hohes Gewicht
  • Nur in einer Schwammstärke verfügbar
  • Weniger fehlerverzeihend
  • Passives Spiel

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Material des Tibhar Evolution MX-P 50

Das Obergummi des Evolution MX-P 50° scheint mit dem des Evolution MX-P identisch zu sein. Jedenfalls konnte ich von außen keine Unterschiede erkennen und auch vom Drucktest her fühlt es sich gleich an.

Der Evolution MX-P 50° hat aber einen um 2,5 Grad härteren Schwamm als der Evolution MX-P, welcher „nur“ eine Schwammhärte von 47,5° hat.

Der Schwamm vom Evolution MX-P 50° ist zudem feinporiger im Vergleich zum sehr grobporigen Schwamm des MX-P.

Spieleigenschaften des Tibhar Evolution MX-P 50

Erste Eindrücke

Direkt beim Einspielen fällt auf: Das Grundtempo des Evolution MX-P 50 ist sehr hoch, ich würde sagen auch etwas höher als beim normalen MX-P, wobei der Unterschied gar nicht so groß ist.

Topspin

Die wahre Power des Belags kommt aber erst im Topspinspiel zum Vorschein. Hier konnte ich noch kraftvollere Topspins spielen, allerdings nur, wenn die Technik auch gestimmt hat. Im Vergleich zum normalen MX-P ist die harte Version etwas anspruchsvoller zu spielen, d.h. weniger fehlerverzeihend.

Sofern ich mich sehr auf meine Technik konzentriert habe, konnte ich mit dem MX-P hard noch etwas schneller und auch platzierter spielen. Wenn das Timing aber mal nicht ganz gestimmt hat, habe ich etwas mehr Fehler als mit dem MX-P gemacht.

Auch der Ballabsprung war sicher ein Faktor für die höhere Fehlerquote. Dieser war im Vergleich zum MX-P spürbar flacher (ungefähr mittelhoch). Mit dem MX-P konnte ich sehr schöne, kurvige Topspins ziehen, mit dem MX-P 50° fiel mir das schwerer, da der Ball gerader aus dem Belag rausspringt. Auch weiche Eröffnungstopspins fielen mir deshalb etwas schwerer.

Das Spinpotenzial schien vergleichbar zu sein mit dem des MX-P. Mit dem MX-P hatte ich das Gefühl, etwas leichter Spin erzeugen zu können, während bei der härteren Version das maximale Spinpotenzial vielleicht einen Tick höher ist.

Insgesamt waren aber beide Beläge sehr gut für Topspins geeignet. Der MX-P in der 47,5° Version ist etwas einfacher zu spielen, aber auch der MX-P 50 ist ein Belag, der auch von Nicht-Profis verwendet werdet kann.

Schuss

Im Schussspiel ist der MX-P 50° meiner Meinung nach – genau wie der MX-P – zu Hause. Ich konnte sogar noch etwas mehr Tempo als mit dem normalen MX-P erzeugen (was sicher auch an der höheren Schwammstärke lag, den MX-P habe ich in 1,9-2,0 mm getestet) und die Präzision war gut.

Ich persönlich habe diese zusätzliche Power nicht gebraucht. Meiner Meinung nach hat der normale MX-P schon genügend Power – sowohl für das schnelle Topspinspiel aus allen Lagen auch auch für das Schussspiel.

Der Belag ist übrigens im Gegensatz zum normalen MX-P nur in der Schwammstärke 2,1-2,2 mm erhältlich. Zudem ist der Belag auch etwas schwerer als die normale Version, was ich persönlich nicht so gut finde, da mit der gesamte Schläger dadurch etwas zu schwer wurde.

Block

Beim Blocken überzeugt der MX-P 50 mit einer sehr hohen Genauigkeit und einem Gefühl der Sicherheit – aber nur, wenn man aktiv blockt. Das passive Blocken fand ich mit der weicheren Version einfacher.

Aufschlag und Rückschlag

Bei Aufschlägen hatte ich ein überraschend gutes Gefühl. Ich musste jedoch etwas mehr Handgelenk einsetzen als beim MX-P, um wirklich viel Spin erzeugen zu können. Dafür fiel es mir aber etwas leichter, die Bälle zu platzieren, sowohl kurz als auch lang.

Der MX-P 50 schien hier etwas weniger katapultig zu sein und damit auch berechenbarer.

Bei Rückschlägen gefiel mir der MX-P 50 hard sowohl beim kurzen Zurücklegen als auch bei schnellen, direkten Rückschlägen. Den MX-P fand ich dagegen etwas besser geeignet für spinnige Rückschläge wie Bananenflips.

Mit beiden Belägen hatte ich bei der passiven Annahme von längeren, spinnigen Aufschläge etwas Probleme.

Alternativen und Vergleiche zum Evolution MX-P 50

Tibhar Evolution MX-P: Die offensichtlichste Alternative ist natürlich der normale MX-P. Dieser spielt sich etwas gefühlvoller, kontrollierter und auch einen Tick fehlerverzeihender. Dafür hat er aber etwas weniger Power als der MX-P 50, was aber die meisten Spieler meiner Meinung nach nicht stören wird.
Butterfly Tenergy 05 hard: Obwohl es noch einige Unterschiede gibt, sind diese beiden Beläge vom Konzept her erstaunlich ähnlich. Beide sind mit härteren Schwämmen ausgestattet als die bisherigen Beläge (= Evolution MX-P und Tenergy 05) und bieten eine deutlich höhere Geschwindigkeit, während die Rotation nicht merklich erhöht wird.

Fazit

Der Tibhar Evolution MX-P 50° ist meiner Meinung nach ein Belag, der sich vor allem für fortgeschrittene Offensivspieler richtet, die viel mit Powertopspins und Schüssen agieren und eine gute Technik haben. Aber auch im Aufschlag- und Rückschlagspiel hat er mich sehr überzeugt, vielleicht sogar noch etwas besser als der normale MX-P.

Im Vergleich zum normalen MX-P bietet der Evolution MX-P 50° eine höhere Geschwindigkeit und eine höhere Präzision, sofern die Technik stimmt. Zudem ist der Ballabsprung bei der harten Version flacher und direkter.

Ich persönlich finde den normalen MX-P für mein Spiel besser geeignet. Er war sowohl im passiven als auch im aktiven Spiel etwas fehlerverzeihender und das Tempo war für mich ausreichend.

Ein Schwachpunkt des Evolution MX-P 50° ist zudem das erhöhte Gewicht im Vergleich zum MX-P – und zudem ist er nur in der Schwammstärke 2,1-2,2 mm erhältlich.

Hast du den MX-P 50 gespielt? Dann schreibe gerne in die Kommentare, welche Erfahrungen du mit dem Belag gemacht hast!

Johannes spielt seit über 15 Jahren Tischtennis, zuerst draußen auf der Steinplatte und seitdem er 12 Jahre alt ist im Verein SC Siemensstadt in Berlin. Mittlerweile ist er dort nicht nur Spieler, sondern seit einigen Jahren auch Trainer und Jugendwart und konnte in diesen Funktionen wertvolle Erfahrungen sammeln, welche er über TT-Test mit euch teilen möchte.

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