Vorteile
- Mehr Power als der MK
- Gute Kontrolle
- Hohes Spinpotenzial
Nachteile
- Schwerer zu aktiveren und kontrollieren als der MK
- Nutzt sich im Vergleich zu Nicht-Hybrid-Belägen schneller ab
Sowohl mit dem Tibhar Hybrid MK als auch dem Hybrid K3 sind in den letzten Jahren sehr beliebte und häufig gespielte Beläge auf den Markt gekommen. Weil einigen Spielern der K3 aber zu hart, der MK jedoch zu weich bzw. langsam war, hat Tibhar nun mit dem MK Pro eine Art Mittelweg zwischen beiden Belägen rausgebracht.
Aber wie spielt sich der MK Pro? Lohnt sich ein Umstieg?
2 Monate habe ich den Hybrid MK auf dem Nittaku Septear als Wettkampfbelag gespielt. Nun habe ich ihn durch den MK Pro ausgetauscht, den ich nun seit ungefähr 4 Wochen spiele. In diesem Artikel werde ich meine Eindrücke zu dem MK Pro vorstellen und ihn insbesondere mit dem MK vergleichen.
Wir haben zudem ein Video zu dem MK Pro mit Lorenz Kalka gedreht, welches nun auf unserem YouTube-Kanal sowie hier im Folgenden zu sehen ist.
Material des Tibhar Hybrid MK Pro
Auf der Rückseite der Verpackung stehen ein paar Infos zum Belag. Der MK Pro wird von Tibhar mit einer um 5 Punkte höheren Geschwindigkeit als der MK bewertet, die Kontrolle wird dafür 5 Punkte niedriger bewertet und der Spin gleich.
Der MK Pro zeichnet sich durch einen um 3° härteren Schwamm als der MK aus. Der Drucktest bestätigt, dass der Schwamm definitiv etwas härter ist.
Der Schwamm unterscheidet sich auch optisch von dem des MK, denn der Schwamm des MK Pro (links) ist lila und der MK (rechts) beige. Von der Struktur her nehmen sich beide Schwämme nicht viel. Der Schwamm des MK Pro ist vielleicht einen Tick gröber, aber immer noch fein- bis mittelporig.
Der Hybrid MK Pro ist aufgrund des härteren Schwamms auch etwas schwerer als der normale MK. Der MK Pro wiegt ungeschnitten in 2,0 mm 68g, zugeschnitten auf das Septear 47g und der MK ungeschnitten 67g und zugeschnitten nur rund 43g.
Wenn man die beiden Beläge von oben betrachtet, sehen sie jedoch identisch aus, da das Obergummi genau das selbe ist. Das erkennt an daran, dass der MK Pro die gleiche ITTF-Zulassungsnummer wie der MK hat (74-052).
Das Obergummi ist somit genau wie bei dem MK zwar sehr griffig, aber nicht klebrig, und auf jeden Fall deutlich weicher als der Schwamm.
Spieleigenschaften des Tibhar Hybrid MK Pro
Direkt bei den ersten Schlägen merkte ich, dass der MK Pro zwar etwas schneller als der MK ist, aber sich beide Beläge insgesamt nicht viel nehmen.
Der MK Pro spielt sich auf jeden Fall etwas härter und direkter (mit leicht flacherer Ballflugkurve) als der normale MK. Auch dieser spielt sich jedoch meiner Ansicht nach etwas weicher als die angegebenen 48° (was an dem eher weichen Obergummi liegt), sodass ich den MK Pro auch nicht wie ein 51°-Belag einstufen würde, sondern etwas weicher.
Was mir an dem MK Pro besser gefällt, ist die höhere Durchschlagskraft bei Schüssen und härteren Topspins. Hier kriege ich schon etwas mehr „Wumms“ in die Bälle bei ähnlich guter Kontrolle, da auch der MK Pro keinen riesigen Katapulteffekt hat.
Aber braucht man das höhere Tempo? Das muss jeder für sich selber entscheiden. Gerade beim Topspinspiel aus der Halbdistanz ist das höhere Endtempo schon ganz nützlich. Mit gutem Körpereinsatz kann man hier schon ordentlich Tempo erzeugen, während das Tempo beim MK limitierter ist.
Was mir jedoch aufgefallen ist, dass es für mich mit dem MK Pro etwas schwerer ist, Spin zu erzeugen. Zwar ist das maximale Spinpotenzial des MK Pro auf jeden Fall auf einem Level mit dem MK (wenn nicht sogar etwas höher), jedoch braucht es eine gute Technik, um den Spin zu aktivieren. Mit dem normalen MK konnte ich gefühlt etwas einfacher Spin erzeugen. Das gilt vor allem für Topspins, aber zum Teil auch für Schupfbälle.
Die Topspineröffnung auf Unterschnitt ist mit dem MK Pro auch schwerer als mit dem MK. Ich habe das Gefühl, dass mir mehr Bälle im Netz hängen bleiben oder auch zu weit fliegen. Mit dem MK hatte ich eine höhere Sicherheit bei der Topspineröffnung.
Insgesamt war die Kontrolle mit dem MK Pro in allen Belangen zwar immer noch gut, aber doch spürbar schlechter als mit dem normalen MK. Ich würde dem MK eine 8,5/10 in Punkto Kontrolle geben, was für einen Offensivbelag schon sehr gut ist und dem MK Pro eine immer noch gute 8/10.
Im Blockspiel gefällt mir MK Pro aufgrund der höheren Dynamik etwas besser als der MK. Wie Lorenz Kalka in seinem Testbericht zum Hybrid MK bereits beschrieben hat, benötigt es beim Blocken mit diesem Belag eine aktive Schlagbewegung, da der Ball sonst öfter auch mal ins Netz fallen kann. Der MK Pro hat dagegen eine höhere Grunddynamik und eignet sich daher auch für das passive Blocken besser. Insgesamt habe ich beim Blocken mit dem MK Pro trotz des höheren Tempos eine sehr gute Kontrolle.
Genau wie den normalen MK finde ich auch den MK Pro ziemlich spinunanfällig, was mir im Rückschlagspiel sehr zu Gute kommt.
Fazit zum Hybrid MK Pro
Insgesamt finde ich, dass der Tibhar Hybrid MK Pro ein gelungenes Upgrade zum MK ist, das aber nicht für jeden geeignet ist. Er hat mehr Power und kann daher für fortgeschrittene offensive Spieler geeignet sein, denen der normale MK etwas zu weich und langsam ist.
Mir persönlich gefällt der normale MK allerdings zum jetzigen Zeitpunkt besser, da ich mit diesem schon spürbar mehr Kontrolle und Gefühl hatte und auch leichter Spin erzeugen konnte. Der MK lässt sich insgesamt leichter aktiveren als der MK Pro, welcher doch etwas anspruchsvoller zu spielen ist.
Insgesamt ist ein Unterschied zwischen beiden Belägen meiner Ansicht nach somit auf jeden Fall spürbar, aber auch nicht übermäßig groß (das Obergummi ist ja auch das gleiche) und auch der Preis ist derselbe.
Der MK Pro richtet sich noch mehr an fortgeschrittene Offensivspieler, während der MK auch auf mittlerem Niveau besser zu spielen ist, da er sich leichter aktivieren lässt und insgesamt einfacher zu kontrollieren ist.
Schreibt gerne in die Kommentare, was ihr von dem Tibhar Hybrid MK Pro haltet! Und seid gespannt auf unser Testvideo, welches wir bald veröffentlichen werden!
PS: Inzwischen gibt es auch schon den neuen Tibhar Hybrid MK FX, welcher sogar noch weicher als der Hybrid MK sein soll (44°). Auch bei diesem Belag ist allerdings das Obergummi das gleiche. Schreibt gerne einen Kommentar, wenn du diesen Belag schon getestet hast und möchtest, dass ich ihn für dich teste!
Hallo,
Butterfly (Japan) nimmt eine andere Shorehärte.
Um diese mit den in Europa hergestellten Belägen zu vergleichen muss ungefähr +10° gerechnet werden.
Somit hat ein Dignics05 ==> 50°
Grüße
Toller Testbericht,
ich wüsste gerne was der Unterschied zum Dignics05 wäre, da die Eigenschaften ähnlich sind.
Und natürlich, was die Alternativen zum Belag sind.
Hi Holger,
danke für deine Frage! Der Dignics 05 ist mit einer ausgewiesenen Schwammhärte von 40° deutlich weicher. Das merkt man bei Spielen auch schnell. Gefühlvolle und langsame Bälle sind mit dem Dignics 05 angenehmer zu spielen. Der Belag gibt mir ein gutes Feedback und durch den weicheren Schwamm hab ich einen besseren Touch. „Verhungerte“ Bälle kommen nur sehr selten mit dem Dignics 05 vor. Diesen kann man als fortgeschrittener Spieler auch ohne Probleme in der maximalen Schwammstärke von 2,1mm spielen. Bei dem MK-Pro rate ich von der Schwammdicke max. ab.
Alternativen zum Dignics 05 sind der Tibhar Evolution MX-P; Andro Rasanter C45 und R45