Wie gewinne ich ein Tischtennisspiel? (TdW#16)

Du bist ein guter Spieler, kannst dir aber nicht erklären, warum du einfach so wenig Spiele gewinnst? Dann ist dieser Artikel hier für dich – willkommen zum nächsten Tipp der Woche.

Ich bin Yanick. Sportstudent, Tischtennisspieler seit 10 Jahren und seit einigen auch lizensierter Trainer. Machen wir uns dran.

Heute will ich mich mit der fast stupiden Frage beschäftigen, wie man ein Tischtennisspiel gewinnt.

Tischtennis, oft als „schnellster Ballsport der Welt“ bezeichnet, ist weit mehr als nur ein Freizeitspiel, das man im Keller oder im Freizeitzentrum spielt. Es ist ein Spiel der Geschwindigkeit, Strategie und Präzision. Aber was braucht es wirklich, um in diesem rasanten Spiel konsequent zu siegen?

Ein Sieg im Tischtennis erfordert nicht nur physische Fähigkeiten und Technik, sondern auch ein tiefes Verständnis für Taktik und Psychologie.

In diesem Artikel werden wir die Schlüsselelemente untersuchen, die jeden Spieler, unabhängig von seinem Könnensstand, in die Lage versetzen, ein Tischtennisspiel zu gewinnen und seine Fähigkeiten auf das nächste Level zu heben.

Was es braucht, zu gewinnen – Formalien

Nun ja. Im Tischtennis hast du das Spiel gewonnen, wenn du vor deinem Gegner 3 Sätze gewinnen konntest (manchmal auch 4). Um einen Satz zu gewinnen, musst du mit einer eigenen Punktzahl von mindestens 11, zwei Punkte mehr gemacht haben als dein Gegner.

Das sind die Regeln des Tischtennis. Kurzum: Um ein Spiel zu gewinnen, musst du zwei Fehler weniger machen als dein Gegner.

Vorteile innerhalb der Formalien

Im Tischtennis werden vom gleichen Spieler zwei Aufschläge hintereinander gemacht, danach ist der andere Spieler an der Reihe.

Wenn man jetzt das Spiel durchrechnet, dann kommt man zu dem Ergebnis, dass man in ungeraden Sätzen (1,3,5) bei einem Punktestand von 9:9 (oder 10:8) selber den Aufschlag hat, wenn man im ersten Satz zuerst Rückschläger ist.

Dadurch, dass der eigene Aufschlag durchaus einen Vorteil darstellt (oder darstellen sollte) bietet es sich also an, zu Beginn des Spiels „Rückschlag“ zu wählen, um diesen Vorteil zu den bedeutenden Zeitpunkten des Spieles ausnutzen zu können.

Was es braucht zu gewinnen – spielerisch

Spieltagsphilosophien

Wir haben ja jetzt gelernt, was wir auf dem Papier brauchen, um ein Spiel für uns zu entscheiden. Nur wie kommen wir dahin?

Hier stoßen jetzt verschiedene Philosophien aufeinander: Die einen wollen Spaß haben und legen darauf ihren Fokus, die nächsten wollen sich spielerisch weiterentwickeln und testen sich selber in Spielen sehr viel und wieder andere wollen einfach nur den letzten Punkt machen.

Wir konzentrieren uns hier wirklich nur darauf, wie wir gewinnen. (Ich persönlich gehöre nämlich, gerade in Bezug auf die Kinder und Jugendlichen, die ich betreue, eher in die Spalte der spielerischen Entwicklung).

Siegen

So bescheuert es klingt: Du musst im Spiel das machen, womit du Punkte machst.

Viele von uns haben diese Momente, in denen man einfach nicht weiterkommt. Es mag sein, dass man in Bezug auf die eigene Leistung gut spielt, aber wenn man damit die Punkte nicht macht, bringt das in Richtung Sieg leider herzlich wenig.

Was bedeutet das konkret: Wenn dein Gegner einen Fehler macht, dann spielst du einfach genau das nochmal. Passiert dann kein Fehler mehr, suchst du eine neue Situation, mit der du den Punkt machst.

Oder anders herum: Wenn du bei einem Ball einen Fehler gemacht hast (oder schlimmer sogar mehrere nacheinander auf einen ähnlichen Ball), dann hast du die Aufgabe, etwas zu ändern, sodass du den Fehler nicht mehr machst.

Das kann unglaublich spaßlos sein, dieses gewinnen. Ich kenne einen Spieler – ein alter Mannschaftskamerad von mir – der einfach angefangen hat zu schupfen, wenn er mit Topspin nicht weiter kam. Er war ein guter Angriffsspieler, hat aber gemerkt, wann er mit Angriff nicht gewinnen konnte und hat dann angefangen einfach zu schupfen.

Er hatte am Spiel selber dann absolut keinen Spaß mehr, aber am Ende hat er dadurch häufig den Sieg davon getragen. Und sind wir mal ehrlich – gewinnen macht uns allen eigentlich immer Spaß, fast egal, wie wir gewonnen haben.

Fazit

Einfach noch einmal zusammengefasst: Um zu gewinnen, musst du so spielen, dass dein Gegner Fehler macht. Klingt einfach, ist es aber häufig nicht. Das wird in vielen Momenten keinen Spaß machen, aber wenn du gewinnen willst, ist das vermutlich die effektivste Sache, die du in jedem Spiel tun kannst, um am Ende den Sieg davon zu tragen.

In dem Sinne, auf bald, bleibt am Ball und gewinnt!

Yanick ist ausgebildeter Tischtennistrainer und aktiver Sportstudent. Er kann auf eine Dekade Erfahrung im Tischtennissport als Athlet zurückgreifen und auch als Trainer ist er seit bald fünf Jahren aktiv. Diese Kombination aus langjähriger Erfahrung als Athlet und Trainer, mehreren Trainerlehrgängen und den sportwissenschaftlichen Hintergründen ermöglichen es ihm, bestmögliche Einblicke und in den Sport Tischtennis zu gewährleisten.

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