Vorteile
- Gute Kontrolle
- Variabel einsetzbar
- Für Rückhand und Vorhand geeignet
- Spürbarer Störeffekt
- Aufschlagannahme
Nachteile
- Ziemlich langsam
Butterfly ist die beliebteste Tischtennis Marke der Welt und sehr viele Spieler spielen mit Butterfly Belägen. Vor allem die Tenergy und Dignics Beläge sind sehr beliebt. Aber Butterfly bietet auch ein paar kurze und lange Noppen an. Eine klassische kurze Noppe von Butterfly, die es schon seit langer Zeit gibt, ist die Butterfly Challenger Attack.
Mit wurde die Challenger Attack als sehr variabel einsetzbare kurze Noppe empfohlen. Ich war sehr gespannt darauf, wie sie performt und möchte gar nicht lange labern… Auf in den Testbericht.
Material der Butterfly Challenger Attack
Der Butterfly Challenger Attack wird in der standardmäßigen Butterfly Verpackung geliefert. Bei dem Kreis dominiert die Farbe Rosa.
Die Noppen sind von der Mitte bis nach unten konisch geformt und nach oben hin gerade. Die Noppenköpfe sind geriffelt. Die Noppen sind vertikal angeordnet, wie man im folgenden Bild gut erkennen kann, und zudem ziemlich breit (ca. 1 mm), 0,6 mm hoch und recht nahe beieinander. In horizontaler Richtung befinden sich 10 Noppen auf 5 cm Belag und in vertikaler Richtung 16 Noppen auf 5 cm.
Der beige Schwamm hat kleine Poren und ist recht weich (35° auf der Butterfly Skala, was ungefähr 42° auf der europäischen ESN-Skala entspricht). Der Drucktest hat dies auch bestätigt.
Ungeschnitten wiegt der Belag in der Schwammdicke 1,9 mm rund 44 Gramm. Zugeschnitten auf das Joola Tezzo Spartan (157×152 mm) liegt das Gewicht bei nur 34 Gramm.
Testverfahren
Getestet habe ich die Butterfly Challenger Attack in der Schwammstärke 1,9 mm in rot auf meinem neuen Spielholz, dem Joola Tezzo Spartan. Auf der Vorhand habe ich den Tibhar Evolution MX-P (2,1-2,2 mm) gespielt.
Gespielt habe ich die Noppe mittlerweile ca. 20 Stunden im Training und in mehreren Wettkämpfen.
Spieleigenschaften der Butterfly Challenger Attack
Erste Eindrücke
Meine ersten Eindrücke mit der Butterfly Challenger Attack im Training waren sehr gut. Es fühlte sich so an, als ob ich schon immer diese Noppe gespielt habe. Im letzten Monat habe ich ohne Noppe gespielt, sodass ich davon ausging, erstmal wieder eine kleine Eingewöhnungszeit zu brauchen, aber dem war nicht so. Man muss seine Schlagtechnik nicht komplett ändern, wenn man von einem Noppen-Innen-Belag kommt.
Was von Anfang an sehr gut funktionierte, waren Angriffsbälle, egal ob Flips oder sogar „Nopp“-Spins.
Ich finde, dass der Unterschied zu einer Tensornoppe (wie beispielsweise der Nittaku Moristo SP oder dem Donic Baxter F1-A, den ich die letzten 2 Jahre gespielt habe) schon deutlich zu spüren ist. Die Challenger Attack ist spürbar langsamer und kontrollierter als die meisten anderen kurzen Noppen, die ich bislang gespielt habe.
Die fehlende Explosivität bedeutet, dass man das Tempo besser steuern kann, wodurch ich eine hohe Kontrolle über die Platzierung meiner Angriffsbälle hatte. Im passiven Spiel musste ich mich jedoch zunächst umstellen, aber dazu im folgenden Abschnitt mehr.
Kontern und Blocken
Um es vorwegzunehmen: Nein, die Butterfly Challenger Attack ist keine Noppe, die primär und ausschließlich auf Störeffekt ausgelegt ist, zumindest nicht in der Schwammstärke 1,9 mm. Dennoch können Konterbälle und Blocks für den Gegner recht unangenehm sein, da die Bälle in der Regel ziemlich langsam kommen und früh runterfallen.
Wie die meisten kurzen Noppen hat auch die Butterfly Challenger Attack ihre Stärken im aktiven Konter- und Blockspiel. Man sollte den Ball sehr früh treffen. Wenn ich den Ball zu spät getroffen habe oder eine zu passive Schlagbewegung ausgeführt habe, war die Kontrolle über die Schläge deutlich geringer. Ich denke, dass das auch zum Teil daran liegt, dass es sich um eine klassische Noppe ohne Frischklebeeffekt handelt, die keine Eigendynamik entwickelt.
Nach einiger Zeit hatte ich aber auch ein besseres Gefühl bei passiven Blocks. Hier ist jedoch ein sehr gutes Timing und perfekter Schlägerwinkel notwendig.
Auch Spinblocks und Chopblocks sind möglich, vor allem letztere erfordern aber ein sehr gefühlvolles Händchen.
Topspin und Schuss
Der Name des Challenger Attack lässt vermuten, dass die Noppe auf Angriff ausgelegt ist. Und zumindest für ein variables Angriffsspiel finde ich sie auch gut geeignet.
Das Tempo ist mittelhoch, aber in Kombination mit einem Offensivholz wie dem Joola Tezzo Spartan hoch genug für gefährliche Angriffsschläge. Mit einer kurzen, schnellen Handgelenks und Unterarmbewegung kann man durchaus sehr schnelle Schläge spielen.
Der klassische Noppen-Angriff auf Unterschnitt mit geöffnetem Schläger ist recht einfach. Aber auch früh getroffene Topspins funktionierten für eine kurze Noppe recht gut. Diese hatten zwar nicht viel Spin, aber eine gute Kontrolle über die Platzierung und das Tempo.
Zum Spaß habe ich den Schläger auch mal gedreht und versucht, mit der Vorhand Topspins zu spielen und zu schießen. Und das funktionierte überraschenderweise auch sehr gut, fast sogar noch besser als mit der Rückhand.
Mit offenem Schlägerwinkel konnte ich schnelle und gefährliche „Topspins“ spielen, die zwar nicht viel Spin hatten, aber dennoch recht unangenehm für meine Trainingspartner waren.
Auch Schüsse auf hohe Bälle funktionierten sehr gut, mit der Vorhand besser, was aber daran liegt, dass ich mit der Vorhand deutlich sicherer im Schießen bin. Wobei ich noch hinzufügen muss, dass mir bei Schüssen das recht weiche, schwammige Gefühl des Belags nicht ganz so gut gefiel.
Hinweis: Andere Reviews im Netz haben beschrieben, dass die Noppe in geringeren Schwammdicken (1,5 oder 1,7 mm) zu langsam für Offensivschläge ist. Das kann ich zwar nicht beurteilen, aber vorstellen kann ich es mir schon, da es auf jeden Fall keine schnelle Noppe ist, auch nicht in der Schwammstärke 1,9 mm. Für mich ist das Tempo aber ausreichend.
Schupf und Abwehr
Beim Schupfen ist es zwar möglich, etwas Spin zu erzeugen. Für diese Schläge gibt es aber auf jeden Fall bessere kurze Noppen. Das gleiche gilt für Abwehrschläge aus der Halbdistanz. Wenn ich den Ball hier richtig getroffen habe, hatte der Ball zwar auch recht viel Spin, aber die Sicherheit bei diesen Schlägen war zu gering. Viele Bälle gingen ins Netz, was sicher auch an dem recht geringen Tempo des Belag lag. Ich bin aber auch kein guter Abwehrspieler, sodass es auch an mir liegen kann 🙂
Insgesamt ist es aber meiner Meinung nach keine gute Noppe für das Abwehrspiel. Generell bieten Noppen mit einer vertikalen Noppengeometrie bei Abwehrschlägen eine schlechtere Kontrolle als horizontal ausgerichtete Noppen.
Wodurch die Challenger Attack jedoch gut geeignet ist, ist ein Tempowechsel. Man kann das Tempo des Balles recht gut rausnehmen und auch kurze Abtropfbälle funktionierten sehr gut. Mit guten Ballplatzierungen (kurz/lang, links/rechts/mitte) kann man den Gegner im passivem Spiel auf Trab halten.
Aufschläge und Rückschläge
Obwohl die Challenger Attack für eine kurze Noppe recht griffig und spinnig ist, ist der Spin bei Aufschlägen doch recht gering. Aber auch weniger spinnige können manchmal effektiv sein. Insbesondere kurze, leere Aufschläge sind einfach zu spielen und effizient.
En Grund, warum ich eine kurze Noppe auf der Rückhand spiele, ist die Aufschlagannahme. Mit griffigen noppen-innen-Belägen bin ich recht anfällig auf gute spinreiche Aufschläge, da ich den Spin auch oft nicht richtig lesen kann.
Die Butterfly Challenger Attack erleichtert die Annahme von Aufschläge, da sie recht spinunanfällig ist. Dennoch sollte man Aufschläge am besten immer aktiv retournieren sollte. Ansonsten besteht das Risiko, dass der Ball zu hoch abspringt oder einfach ins Netz fällt, da er zu langsam ist.
Inzwischen spiele ich die Noppe seit ungefähr 2 Wochen und auch schon in 3 Punktspielen. Anfangs funktionierten Flips nicht ganz so gut wie im Training, was aber sicher auch an dem mentalen Druck und auch an den anderen Bedingungen bei den Auswärtsspielen lag.
Nach ein wenig Übung bin ich in den Rückschlägen aber auch bei Wettkämpfen sicherer geworden. Mit einem frühen Balltreffpunkt und offenem Schlägerwinkel kann man mit dem Challenger Attack eigentlich jeden kurzen Ball direkt einkontern/flippen.
Rückschläge auf lange Aufschläge sind dagegen für mich (wie mit den meisten kurzen Noppen) schwieriger und erfordern mehr Training. Auch diese Noppe ist etwas anfällig auf lange leere Konteraufschläge, die ich (zu passiv) manchmal ins Netz gespielt habe. Generell sollte man wie bereits erwähnt auf aktive Rückschläge setzen und den Ball sehr früh treffen. Dann stellen auch Konteraufschläge kein Problem mehr dar.
Fazit
Insgesamt ist die Butterfly Challenger Attack das, was ich mir von ihr erhofft habe: Eine variabel einsetzbare kurze Noppe für ein tischnahes Spiel. Sie funktioniert sowohl auf der Rückhand als auch auf der Vorhand und ist damit auch gut für fortgeschrittene Spieler geeignet, die auf der anderen Seite einen Noppen-Innen-Belag spielen und den Gegner durch Schlägerdrehen verwirren wollen.
Es ist eine weiche und ziemlich langsame klassische Noppe, die eine gute Kontrolle bietet. Wenn man von noppen-innen kommt und einen etwas weniger spinanfälligen und leicht störenden Belag sucht, dann kann die Challenger Attack eine gut geeignet kurze Noppe sein.
Ich werde sie auf jeden Fall noch weiter spielen und bin gespannt, wie die Rückrunde wird!
Habt ihr Erfahrungen mit der Challenger Attack gemacht, ggfs. auch in anderen Schwammstärken? Dann schreibt es gerne in die Kommentare!
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