Joola White Infinity Carbon Test – teuer aber sehr gut?

Modell Joola White Infinity Carbon
Typ Fertigschläger
Holz Carbon-Holz (5+2)
ITTF-Zulassung ja (ITTF genehmigt)
Gesamtgewicht ca. 178g
Eignung Mittelstufe, Fortgeschrittene
Geschwindigkeit
9
Spin
9.5
Kontrolle
7.5
Qualität
9.5
Preis-Leistung
7
Sehr Gut
85 %
August 2025


Vorteile

  • Hervorragende Qualität
  • Für einen Fertigschläger enorm viel Spin
  • Hohes Tempo
  • Sehr schickes Design
  • Super für erfahrene und ambitionierte Hobbyspieler
  • Für Wettkämpfe zugelassen

Nachteile

  • Recht hohe Spinanfälligkeit
  • Nicht so gut für Anfänger geeignet
  • Vergleichsweise hoher Preis

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Mit dem Joola Infinity Glasfiber habe ich bereits einen teuren, hochwertigen Tischtennisschläger getestet, welcher mich auch überzeugt hatte. Nun hat Joola einige weitere High-End-Tischtennisschläger auf den Markt gebracht. Einer davon ist der Joola White Infinity Carbon.

Der White Infinity Carbon kostet derzeit 130 € und ist damit mit Abstand der teuerste Tischtennis-Fertigschläger, den ich bislang getestet habe, auch nochmal ein gutes Stück teurer als der Infinity Glasfiber, welchen ich für 89 € erworben habe. Deshalb war ich gespannt, wie der White Infinity Carbon performt und ob er sich lohnt, erfahrt ihr im Fazit.

Aufbau des Joola White Infinity Carbon

Der White Infinity Carbon wird in einer schicken weißen Verpackung geliefert, welche auch als Schlägerhülle verwendet werden kann.

Beim Auspacken sticht sofort der lilafarbene Belag hervor. Bei dem White Infinity Carbon werden auf beiden Seiten Micron+ Beläge verbaut, welche ittf-zugelassen sind. Worin genau sich das Gummi von den normalen Micron Belägen unterscheidet, habe ich leider nicht rausgefunden. Auf jeden Fall sind die Beläge sehr ähnlich und zeichnen sich insbesondere durch die leichte Klebrigkeit aus.

Die Dicke des schwarzen „Cloudblast Schwamms“ soll 2,2 mm betragen, was für einen Fertigschläger sehr dick ist.

Mein Exemplar des Joola Infinity Glasfiber hat dagegen „normale“ Joola Micron Beläge, ebenfalls mit einer Schwammdicke von 2,2 mm. Den Produktbildern auf der Webseite von Joola kann entnommen werden, dass der Joola Infinity Glasfiber inzwischen auch mit Micron+ Belägen geliefert wird.

Während der Infinity Glasfiber dem Namen nach „nur“ blaue Glasfaserschichten im Holz verbaut hat, sind im White Infinity Carbon 2 Schichten 3k-Carbon-Gewebe verbaut:

Das Gewicht des White Infinity Carbon liegt bei 178g, was ich als angenehm empfinde, aber das ist bekanntlich Geschmackssache.

Auffällig ist noch das leicht leuchtende, weiße Kantenband, was quasi wie ein Geschenkband aussieht. Der Griff ist konkav.

Die Verarbeitung ist natürlich top, das hatte ich für diesen Preis aber auch erwartet.

Spieleigenschaften des Joola White Infinity Carbon

Der erste Eindruck von den Joola White Infinity Carbon war, dass er sehr schnell war. Auf jeden Fall noch schneller als der Joola Infinity Glasfiber und auch etwas schneller als der Joola Carbon X Pro. Ich hatte anfangs Probleme, das Tempo zu kontrollieren und viele Topspins flogen viel zu weit.

Nach ein paar Stunden kam ich aber deutlich besser mit dem Schläger zurecht. Blockbälle kamen dann sehr sicher und auch Topspins recht konstant, Offensive und Defensive funktionierten super. Ich konnte dann fast so gut wie mit meinem normalen Schläger spielen, was ich nicht erwartet hatte.

Was den White Infinity Carbon besonders auszeichnet, ist der Spin. Er gehört definitiv zu den spinnigsten Schlägern, die ich bislang gespielt habe. Die Micron+ Beläge scheinen nochmal ein kleines Upgrade in Sachen Rotation zu bieten im Vergleich zu den Micron Belägen. Insbesondere meine Aufschläge hatten extrem viel Spin für einen Fertigschläger, auch noch mehr Spin als mit dem Infinity Glasfaser und dem Carbon X Pro.

Allerdings kam auch recht viel Spin zurück, wenn meine Gegner die Aufschläge ab und zu auch retournieren konnten 😉 Und dann hatte ich manchmal auch Probleme, da der White Infinity Carbon etwas spinanfälliger zu sein scheint als andere Schläger von Joola, die ich bislang getestet habe. Auch deshalb ist er nicht so gut für Anfänger geeignet.

Das Spielgefühl mit dem White Infinity Carbon ist recht hart, auf jeden Fall härter als mit dem Infinity Glasfiber. Sowohl Schwamm als auch das Holz scheinen etwas härter/steifer zu sein.

Kurzvergleiche zu anderen Fertigschlägern:

  • Joola Infinity Carbon: Habe ich noch nicht getestet, habe aber lt. Beschreibung den gleichen Aufbau, nur eine andere Optik.
  • Joola Infinity Glasfaser: Bietet etwas mehr Kontrolle und Ballgefühl bei leicht geringerem Tempo und Spinpotenzial
  • Joola Carbon X Pro: Leicht weniger Spin und Tempo bei ähnlicher Kontrolle
  • Joola Red Carbon Pro: Intuitiveres Spielgefühl, mehr Kontrolle bei geringere Geschwindigkeit und Spin, besser für Einsteiger geeignet
  • Joola Carbon Pro: Weniger Tempo und Spin, mehr Kontrolle, einsteigerfreundlicher

Fazit zum White Infinity Carbon

Wie lautet das Fazit zum Joola White Infinity Carbon? 130 € ist natürlich ein echtes Brett. Aber lohnt er sich vielleicht trotzdem?

Ich würde sagen, die hohe Qualität rechtfertigt den Preis. Er spielt sich wirklich wie ein „Profischläger“, bietet enorm viel Spin, ordentlich Tempo, aber dennoch ein gutes Ballgefühl. Er erfordert aber dennoch gewisse Grundkenntnisse, um ihn kontrollieren zu können, ist also meiner Ansicht nach nicht für Anfänger geeignet, es sei denn man möchte von Anfang an sehr offensiv spielen und Fehler in Kauf nehmen 😉 Mehr Kontrolle bietet beispielsweise der Joola Red Carbon Pro. Noch besser für Einsteiger geeignet ist der Gewo Player.

Für Vereinsspieler ist der White Infinity Carbon zwar geeignet, aber dennoch wird sich vermutlich fast kein Vereinsspieler einen Fertigschläger wie diesen kaufen, sondern einen Schläger nach seinen individuellen Bedürfnissen zusammenstellen – und hierbei auch z.T. deutlich preiswerter davonkommen können.

Aber wer keine Lust oder keine Erfahrung hat, einen Schläger selber zu konfigurieren, für den könnte der Joola White Infinity Carbon durchaus eine Option sein. Daher ist er vor allem eine Option für ambitionierte Hobbyspieler, die sich „Profimaterial“ mit super Qualität, Spieleigenschaften und Optik gönnen möchten.

Vom Preis-Leistungs-Verhältnis her finde ich den Joola Carbon X Pro aber weiterhin (deutlich) besser, da dieser bei Amazon für nur 30 € erhältlich ist und auch sehr gute Spieleigenschaften bietet. Sicherlich wird der White Infinity Carbon aber auch mal im Angebot erhältlich sein.

Johannes spielt seit über 17 Jahren Tischtennis, zuerst draußen auf der Steinplatte und seitdem er 12 Jahre alt ist im Verein SC Siemensstadt in Berlin. Mittlerweile ist er dort nicht nur Spieler, sondern seit einigen Jahren auch Trainer und Jugendwart und konnte in diesen Funktionen wertvolle Erfahrungen sammeln, welche er über TT-Test mit euch teilen möchte.

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