Langfristig besser Tischtennis spielen (TdW#48)

Es gibt unzählige Wege, besser Tischtennis zu spielen.

Der erste und wichtigste Weg ist natürlich das Tischtennistraining. Viel trainieren und vor allem qualitativ trainieren.

Natürlich gibt es noch einige andere Möglichkeiten, wie Mentales Training oder „Entscheidungstraining“.

Ich möchte mich heute mit dem „normalen“ Tischtennistraining beschäftigen bzw. damit, wie man diesen Training auf das nächste Level bringen kann.

Ich bin Yanick. Sportstudent, Tischtennisspieler seit 10 Jahren und seit einigen auch lizensierter Trainer. Machen wir uns dran.

Was macht gutes Training aus?

Gutes Training hat mehrere allgemeine Punkte.

Der ehemalige Berliner Landestrainer Alexander Zacholowsky hat mir mal gesagt, es gibt im Chinesischen Training ein Prinzip, dass sich in Folgendes übersetzen lässt: Lieber eine Stunde mit hoher Qualität trainieren, als drei Stunden mit niedriger Qualität.

Qualität ist also ein wichtiger Punkt in gutem Tischtennistraining.

Ein weiterer Punkt ist Konstanz und Regelmäßigkeit. Nur „hin und wieder“ zu trainieren wird niemandem besonders viel bringen, egal wie qualitativ das Training ist.

Mein nächster Punkt ist ein Plan.

Dabei geht es mir um die Idee hinterm Training. Was trainiere ich überhaupt? Und warum?

Und eben um diesen Plan, um diese Angepasstheit geht es heute.

Angepasstes Training

Ich möchte mich hier nicht von Gruppentraining ausgehen. Da ist es die Aufgabe des Trainers, herauszufinden was die Athleten trainieren müssen.

Mir geht es darum, was jeder einzelne für das eigene Training tun kann.

Johannes hat vor einiger Zeit den Artikel Stärken ausbauen oder Schwächen beseitigen? (TdW#8) geschrieben.

Darauf möchte ich mich hier zwar nicht beziehen, aber den Artikel gelesen zu haben lohnt sich trotzdem, weil er durchaus etwas mit unserem Thema zu tun hat.

Die Frage, ob wir Schwächen beseitigen oder Stärken ausbauen, halte ich diesem Artikel für beantwortet. Es geht hier nämlich darum erstmal herauszufinden, was deine Schwächen überhaupt sind.

Mein Tipp

ist heute eigentlich zweigeteilt.

Punkt Nummer eins ist es, Trainingspartner, Gegner, Trainer usw. einfach mal danach zu fragen.

Da kommen z.T. ganz interessante Sachen bei raus. Gerade weil jede dieser Personen anders denkt und in Bezug auf den eigenen Spielstil unterschiedlich gegen dich spielt.

Ein Beispiel: Mir wurde tatsächlich gestern im Training von meinem Partner nach unserem Spiel gesagt, dass er halt nicht hart auf mich spielen dürfe.

Das war mir so per se gar nicht klar, aber bei genauerem Nachdenken hat er Recht. Wenn er ein bisschen Tempo raus nimmt, den Ball etwas fallen lässt und mich dann mehr mit Platzierung überrascht, habe ich Probleme.

Den harten Topspin schieße ich auf beiden Seiten recht häufig zurück.

Und genau solche Erkenntnisse hat man erst in Gesprächen.

Punkt zwei ist etwas abstrakter: Nimm dich auf. Schaue dir dein Spiel genauer an. Und dann stelle dir die Frage: Wie würdest du jemanden coachen, der gegen dich spielt?

Wenn du diese Frage für dich beantworten kannst, dann weißt du genau, was du trainieren musst, woran du arbeiten musst.

Und dieses Wissen ist im Endeffekt genau unser Ziel.

Damit haben wir dann auch wieder den Bogen zum Plan geschlagen.

Mit den Erkenntnissen, die du aus den beiden Fragen gewonnen hast, solltest du bestens in der Lage sein, dir ein Training zusammenzubauen, dass dich mittelfristig schnell besser macht.

Und wenn du dir diese Fragen alle sechs Monate von Neuem stellst, dann hast du einen sehr guten Weg, dein Tischtennisspiel immer und immer wieder auf das nächste Level zu bringen.

Sollten dir Übungen fehlen, dann schau in unserem Übungsfinder oder im Artikel Die besten Tischtennis Übungen für alles!. Da solltest du fündig werden.

Fazit

Also. Du musst zwei Fragen stellen. Andere Tischtennisspieler fragst du, wie sie gegen dich spielen und dich selbst musst du fragen, wie du einen Spieler gegen dich coachen würdest.

Hast du beide Fragen beantwortet steht einem langfristig effektiven Tischtennistraining nichts mehr im Weg.

In dem Sinne, auf bald, bleib am Ball und stelle Fragen.

Yanick ist ausgebildeter Tischtennistrainer und aktiver Sportstudent. Er kann auf eine Dekade Erfahrung im Tischtennissport als Athlet zurückgreifen und auch als Trainer ist er seit bald fünf Jahren aktiv. Diese Kombination aus langjähriger Erfahrung als Athlet und Trainer, mehreren Trainerlehrgängen und den sportwissenschaftlichen Hintergründen ermöglichen es ihm, bestmögliche Einblicke und in den Sport Tischtennis zu gewährleisten.

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