Xiom Vega Pro H Test & Vergleich (Y. Sprengel + Johannes)

Belagart Noppen-Innen (Hybrid)
Spielausrichtung Allround-Offensiv
Schwammhärte 47,5° (medium-hard)
Verfügbare Schwammstärken 1,8 mm / 2,0 mm / max
Verfügbare Farben Rot, schwarz
Tempo
7.5
Spin
9
Kontrolle
8.5
Preis-Leistung
9
Sehr Gut
85 %
Dezember 2024


Vorteile

  • Sehr viel Spin
  • Bietet auf Allround-Holz viel Sicherheit
  • Ausreichend Tempo für tischnahes Offensivspiel
  • Preis

Nachteile

  • Muss in maximaler Dicke und auf Offensivholz erstmal beherrscht werden

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Wie bereits im Video zum Vega Pro angekündigt, haben wir auch den Xiom Vega Pro H getestet. Das H steht hier nicht für „hart“, sondern für Hybrid. Es handelt sich somit um die Hybridversion des Vega Pro.

Insgesamt gibt es 3 neue Hybridbeläge in der Xiom Vega Reihe: Den Xiom Vega Vega Asia H, den Xiom Euro H und eben den Xiom Vega Pro H, um den es in diesem Bericht geht.

Generell ist der normale Vega Po seit Jahren ein sehr beliebter Belag, weshalb wir sehr gespannt waren, wie sich die Hybridversion spielt. Getestet wurde der Belag von Yannick Sprengel. Das Testvideo seht ihr nachfolgend und weiter unten auch noch den schriftlichen Bericht, wo auch noch ein paar ergänzende Infos zum Belag zu finden sind. Auch ich habe den Belag getestet. Meine Meinung findet ihr ebenfalls weiter unten.

Material des Xiom Vega Pro H

Der Vega Pro H wird in einer grünen Verpackung geliefert, auf deren Rückseite noch ein paar Infos zum Belag stehen, allerdings nur sehr begrenzt (bei den „normalen“ Vega Belägen sind sind immer noch technische Fakten wie Tempo, Spin etc. aufgeführt).

Auf den ersten Blick nach dem Auspacken macht er einen hochwertigen und robusten Eindruck. Die Oberfläche des Belags ist matt und weist sogar eine leichte Klebrigkeit auf, d.h. man konnte ohne Probleme Bälle mit dem Belag hochheben, wenn man ihn kurz andrückt. (Anmerkung: Bei dem Exemplar, den Johannes getestet hat, funktionierte das interessanterweise nicht so gut, beide Beläge waren komplett neu). Das Obergummi wird auch durch eine Folie geschützt.

Die rote Farbe des Obergummis ist etwas gesättigter als beim normalen Vega Pro. Gut gefällt mir auch die sehr klare und deutliche Aufschrift, um welchen Belag es sich handelt. Beim normalen Vega Pro muss man da schon fast eine Lupe nehmen.

Mit 47,5° ist die Schwammhärte des Vega Pro H genauso hoch wie die Schwammhärte des normalen Vega Pro.

Insgesamt fühlt sich der Vega Pro H im Spiel aber dennoch etwas fester und härter an. Das liegt sicher auch an der veränderten Struktur des Schwamms und Obergummis.

Wie man hier auf den Bildern sieht, ist der Schwamm des Vega Pro H feinporiger als der Schwamm des Vega Pro. Von der Farbe her ist der Schwamm des Vega Pro H (links) etwas heller im Vergleich zum pechschwarzen Schwamm des Vega Pro (rechts). Hier sieht man auch, dass der Vega Pro mehr unter Spannung zu stehen scheint.

Durch die dichtere Struktur des Schwamms ist der Vega Pro H auch etwas schwerer als der Vega Pro. Mit rund 71g ist der Belag (max) im ungeschnittenen Zustand recht schwer, der Vega Pro rund 2 Gramm leichter.

Auffällig ist zudem, dass die Noppen beim Vega Pro H deutlich kürzer sind, dafür scheint aber das Gummi über den Noppen einen Tick dicker zu sein, was man im folgenden Bild sieht (oben der Vega Pro H und unten der Vega Pro):

Der Preis des Vega Pro H liegt bei 48,90 € (UVP). Damit ist der Belag teurer als der normale Vega Pro, der nur bei 39,90 € (UVP) liegt, aber verglichen mit anderen modernen Hybridbelägen ist der Preis immer noch gut.

Spieleigenschaften des Xiom Vega Pro H

Beim Kontern merkt man, dass der Belag ziemlich hart ist und macht ein lautes Geräusch macht. Das Blocken fiel mir mit dem Belag deutlich leichter als mit dem Vega Pro, da er kontrollierter ist. D.h. sowohl leichtes Rübergehen, Pressen als auch „normales“ Blocken funktionierte sehr gut. Es ist allerdings auch wieder das Einsinken in diese Chinaoberfläche, dass man eigentlich bei allen Hybridbelägen sieht. Wenn man damit klarkommt und immer einen kleinen Impuls geben will, ist der Belag eine super Lösung.

Auch dieser Belag benutzt die Tensortechnologie, wodurch er quasi einen Frischklebeeffekt erhält und dadurch für schnelle Ballwechsel prädestiniert ist. Die Kombination aus hartem Schwamm und Tensortechnologie macht ihn zu einem der schnellsten Beläge in der Vega Serie. Beim Topspin musste ich (auf dem Tibhar Samsonov Force Pro, was zwar ein schnelles Offensivholz ist, aber auch keine Rakete) nicht viel Aufwand betreiben und trotzdem kommt da ordentlich Tempo raus. Dadurch ist der Belag aber auch etwas schwerer zu kontrollieren. Auch ich habe beim Testen teilweise einige Fehler gemacht.

Aber das müsst ihr selber für euch wissen: Wenn ihr typischerweise zu langsam spielt und der Ball tendenziell eher ins Netz geht, könnte der Belag eine gute Lösung für euch sein. Aber wenn ihr einen eher langsamen Hybridbelag sucht, könnte der Vega Pro H ggfs. etwas zu schnell sein. Beachten muss man aber auch, das ich ihn in der maximalen Schwammdicke getestet habe. In 2,0 mm oder gar 1,8 mm wird er sich sicherlich auch langsamer und kontrollierter spielen.

Was das Spinspiel angeht, finde ich den Belag auch besser als den normalen Vega Pro. Durch die leicht klebrige Oberfläche ist die Ballkontaktzeit etwas länger und es ist einfacher, den weichen Treffpunkt zu ermöglichen. Das sieht man aber generell bei Hybridbelägen, das macht den Vega Pro H jetzt nicht ganz besonders. Ich finde aber, man kann auf jeden Fall viel Spin mit dem Belag erzeugen und es fühlt sich auch kontrolliert an.

Spieleindrücke (+ Vergleich mit Tibhar Hybrid MK) von Johannes

Auch ich habe den Belag ausgiebig getestet, sowohl im Training als auch in vielen (Trainings-)Spielen, auch gegen Spieler aus anderen Vereinen. In der Vorrunde 2024/25 habe ich den Tibhar Hybrid MK Pro gespielt (vorher den normalen Hybrid MK). Gelesen habe ich, dass der Vega Pro H in etwa sich so spielen soll wie der normalen Hybrid MK. Zumindest von der Schwammhärte passt es ja auch, sodass ich sehr gespannt war.

Gespielt habe ich den Belag (in 2,0 mm) jetzt allerdings auch auf einem anderen Holz, nämlich dem Yasaka Sweden Extra und mit einer anderen kurzen Noppe auf der Rückhand: Der Sauer & Tröger Zargus (1,8 mm). Da ich den Zargus auf dem Sweden Extra und auf der VH dem Tibhar Hybrid MK (2,0 mm) allerdings auch schon kurz getestet habe, kann ich auch einen direkten Vergleich ziehen.

Zunächst aber erstmal ein paar allgemeine Worte zum Vega Pro H. Direkt bei den ersten Schlägen habe ich gemerkt, dass ich eine sehr hohe Sicherheit habe. Für Konterbälle hat der Belag auf dem Sweden Extra (All+) ein angenehmes Tempo. Ein sehr moderater Katapulteffekt und das mittlere bis hohe Tempo sorgen dafür, dass ich eine sehr gute Kontrolle habe.

Das Gleiche gilt für Topspins, die ich jetzt mit einer höheren Sicherheit spielen kann (was sicher aber auch an dem Holzwechsel liegt). Man merkt, dass der Vega Pro H eine sehr gute Ballankopplung hat. Spinnige, weiche Topspins funktionierten sehr gut. Aber überraschenderweise waren auch harte Topspins durchaus möglich. Ich hätte erwartet, dass die holz-Belag-Kombination hierfür zu wenig Power bietet. Wenn man ein paar Meter hinter dem Tisch steht, stimmt das auch, aber für mein tischnahes Spiel ist das Tempo vollkommen ausreichend, auch für meine schnellen, direkten Topspins.

Aber nun zu dem Hauptgrund, warum ich den Belag (in der Kombi mit dem Holz) getestet habe: Ich wollte eine höhere Sicherheit im passivem Spiel (schupfen, blocken) haben. Nach den ersten Wochen kann ich sagen, dass diese Kombination mir das definitiv bietet. Im Blockspiel fühlt sich der Belag grandios an. Da der Belag recht linear ist und der Ballabsprung recht hoch ist, habe ich eine gute Quote, den Ball auf den Tisch zu spielen. Je nach Spin des Gegners muss man jedoch den Schläger schon ziemlich stark schließen, damit der Ball nicht zu hoch abspringt. Was mir aber fast nie passiert ist, ist dass der Ball beim passivem Block einfach ins Netz gefallen ist, was ich bei anderen Berichten gelesen habe.

Auch beim Schupfen und im Kurz-Kurz hatte ich eine gute Kontrolle und mit viel Handgelenkseinsatz konnte ich nun auch ordentlich Spin in die VH-Schupfbälle geben, ohne dass mir die Bälle ins Jenseits geflogen sind.

Im Aufschlag- und Rückschlagspiel fand ich den Vega Pro H auch sehr gut. Der Spin, den man bei Aufschlägen erzeugen kann, ist sehr gut. Gleichzeitig konnte ich die Platzierung auch sehr gut steuern und auch kurze spinnige Aufschläge waren sehr gut möglich. Bei Rückschlägen bot mir der Belag die Sicherheit, die ich auch im offenen Spiel schon gemerkt hatte.

Nun noch ein paar Vergleiche zum Hybrid MK (und auch normalen Vega Pro). Ich finde, dass sich der Vega Pro H etwas härter spielt als der Hybrid MK und auch als der Vega Pro. Sowohl der MK als auch der Vega Pro bieten etwas mehr Dynamik/Katapulteffekt, der Vega Pro H dafür aber wie ich finde, in allen Belangen mehr Sicherheit und auch etwas mehr Spin (insbesondere mehr als der Vega Pro). Zur Haltbarkeit kann ich leider noch nicht viel sagen. Ich denke aber, dass ich den Belag zunächst weiter spielen werde, sodass ich dazu dann noch ein Update geben kann.

Fazit zum Vega Pro H (Y. Sprengel)

Ich würde euch empfehlen, wenn ihr einen Hybridbelag wie den Vega Pro H kaufen wollt, probiert ihn wenn möglich einmal vorher aus, um zu sehen, ob ihr mit ihm klarkommt. Ich denke, gerade für weiche, kontrollierte Eröffnungen sind Hybridbeläge grundsätzlich gut geeignet und da schließt sich auch der Vega Pro H ein.

Wenn ihr schon andere Hybridbeläge wie beispielsweise den Dignics 09c gespielt habt, dann wird der Vega Pro H nicht viel anders sein und ihr werdet mit ihm auch gut zurechtkommen. Natürlich gibt es kleine Unterschiede, aber grundsätzlich haben solche Beläge viel Spin, viel Tempo, recht wenig Marge für Fehler und ihr müsst das für euch ausmachen, ob und wenn ja welcher Hybridbelag für euch am besten geeignet ist.

Ich würde den Vega Pro H nicht für Anfänger empfehlen, sondern für etwas bessere, professionelle Spieler oder sehr ambitionierte Spieler, die ein hohes Trainingspensum haben, da er etwas weniger fehlerverzeihend ist. Wenn ihr aber ein recht offensives Spiel habt, könnt ihr mit dem Vega Pro viel rausholen.

Fazit von Johannes

Auch noch ein paar abschließende Worte von mir. Nach ein paar Wochen Training bin ich soweit sehr zufrieden mit dem Vega Pro H. Ich denke er ist ein guter, etwas preisgünstigerer Ersatz zum Tibhar Hybrid MK. Auch auf einem All+-Holz finde ich den Vega Pro H (in 2,0 mm) nicht zu harmlos und sehr gut für ein tischnahes variables Offensivspiel geeignet. Er bietet sehr viel Spin und zudem, viel Kontrolle und etwas mehr Sicherheit als beispielsweise ein Hybrid MK.

Anfängern würde ich den Belag zwar auch nicht empfehlen, aber so ab 1000 TTR kann man den Belag meiner Meinung nach schon durchaus auf einem Allroundholz testen, wenn man mal Hybridbeläge probieren möchte. Für kompromisslose und erfahrenere Offensivspieler gibt es sicher bessere Beläge, aber in maximaler Schwammdicke und auf einem schnellen Offensivholz wäre der Vega Pro H vielleicht auch hier eine Option.

Johannes spielt seit über 15 Jahren Tischtennis, zuerst draußen auf der Steinplatte und seitdem er 12 Jahre alt ist im Verein SC Siemensstadt in Berlin. Mittlerweile ist er dort nicht nur Spieler, sondern seit einigen Jahren auch Trainer und Jugendwart und konnte in diesen Funktionen wertvolle Erfahrungen sammeln, welche er über TT-Test mit euch teilen möchte.

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