Gewo PS Blast Carbon Pro Test: offensiver Fertigschläger

Vorteile

• Sehr hohes Tempo
• Viel Spin
• ITTF-zertifizierte hochwertige Beläge
• Mit Kantenschutz
• Gut für Angriffsspieler geeignet
• Schickes Design mit blauem Belag

Nachteile

• Qualitative Mängel bei einigen Exemplaren (z.T. aufgrund der schlechten Verpackung)
• Sehr hohes Gewicht
• Nicht für Anfänger geeignet
• Recht hoher Preis

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Wer Tischtennis spielen möchte, benötigt dazu eine Tischtenniskelle. Erfahrene Spieler können sich ihren Schläger selber zusammenstellen. Es gibt aber auch viele sogenannte Fertigschläger, welche schon komplett spielbereit geliefert werden, was einiges an Aufwand erspart. Heutzutage gibt es zahlreiche Fertigschläger, von denen jedoch nicht alle empfehlenswert sind.

Die Tischtennisschläger der deutschen Marke Gewo, die ich bislang getestet habe, haben mich aber im Großen und Ganzen überzeugt, darunter beispielsweise der Gewo Player und der Gewo Smash.

Im heutigen Testbericht werde ich einen weiteren Tischtennisschläger von Gewo vorstellen: Den Gewo PS Blast Carbon Pro. Hierbei handelt es sich um einen der schnellsten und teuersten Schläger von Gewo, welcher laut Gewo für ambitionierte Hobby- oder Vereinsspieler geeignet sein soll. Zudem soll laut Gewo der mehrfache Afrikameister Quadri Aruna an der Entwicklung des PS Blast Carbon Pro beteiligt gewesen sein.

Material und Aufbau des Gewo PS Blast Carbon Pro

Der Gewo PS Blast Carbon wird in einer schlichten Folienverpackung und umgeben von einer dünnen Pappe geliefert. Auf der Rückseite stehen ein paar allgemeine Informationen zu Materialien und Technologien, die bei Gewo Schlägern verwendet werden.

Wenn ich nur die Verpackung sehe, würde ich eher erwarten, dass der Gewo PS Blast Carbon Pro ein günstiger, qualitativ schlechter Schläger ist. Viele hochwertigere Schläger werden in besseren Verpackungen geliefert, teilweise auch mit einer Schlägerhülle zusammen – was ich bei einem so teuren Schläger (UVP von fast 100 €) eigentlich auch erwarten würde.

Wenn man den Schläger ausgepackt hat, sieht man aber, dass der Gewo PS Blast Carbon Pro ein besonderer, hochwertiger Schläger ist.

Das Herzstück des Schlägers bildet ein dickes Holz (ca. 6,4 mm), in welches Carbon (ein Kunststoff) eingearbeitet wurde.

Den Aufbau des Holzes kann man jedoch nur unten am Griff erkennen, da die Seiten des Holzes zum Schutz blau lackiert wurden – auf jeden Fall ein Pluspunkt, den die allermeisten Fertigschläger nicht haben. Einige hochwertige Hölzer wie das Gewo Aruna Hinoki Carbon haben ebenfalls eine Kantenschutzlackierung.

Auf dem Holz befindet sich auf beiden Seiten der Gewo Return Pro Belag, ein Belag, der auf separat zu kaufen ist und ittf-zugelassen ist, was auf jeden Fall ein gutes Zeichen ist. An sich handelt es sich hierbei um einen kontrollierten Allround-/Offensivbelag, der im Einzelkauf rund 30 € kostet.

Eine Seite des Schlägers ist mit einem blauen Belag ausgestattet, die andere Seite ist schwarz. Der Schläger ist für offizielle Wettkämpfe zugelassen.

Leider waren auf der Oberfläche des schwarzen Belags bei meinem Exemplar zahlreiche kleine Löcher, was man in folgendem Bildern vielleicht erkennen kann:

Auch die blaue Seite war leider nicht ganz mängelfrei: Beide Seiten waren durch die zu eng ansitzende Folienverpackung leicht eingedrückt, was nicht schön aussieht:

As diesen Gründen habe ich den Schläger (den ich auf Amazon bestellt hatte) zurückgeschickt und auch direkt nach wenigen Tagen ein neues Exemplar zugeschickt bekommen.

Das neue Exemplar war fast ohne Mängel. Der schwarze Belag ist diesmal einwandfrei. Leider ist aber auch diesmal wieder eine (wenn auch kleine) Delle auf der linken Seite des blauen Belags. Auch wenn das sicher keine Auswirkungen auf das Spiel hat, sieht es optisch nicht schön aus und von einem hochwertigen Schläger, wie es der Gewo PS Blast Carbon Pro ist, würde ich besseres erwarten. Hier muss Gewo auf jeden Fall an seiner

Aber zurück zum Positivem:

Unter dem sehr griffigen Oberflächengummi befindet sich ein orangefarbener, mittelharter Schwamm. Es wird angegeben, dass er eine Dicke von 2,0 mm hat, er scheint aber sogar etwas dicker zu sein (ca. 2,1-2,2 mm).

Bei dem Griff handelt es sich um einen konkaven Griff (der nach unten hin dicker wird). Mir persönlich ist er etwas zu dick und breit, für Spieler mit größeren Händen ist er aber sicher gut geeignet.

In der Gesamtheit ergibt sich ein sehr dicker und auch schwerer Schläger (ca. 188g), er deshalb unter anderem für Kinder nicht gut geeignet ist.

Spieleigenschaften des Gewo PS Blast Carbon Pro

Meine ersten Spieleindrücke mit dem Gewo PS Blast Carbon Pro waren sehr gut. Ich kam sofort mit dem Schläger gut klar, auch wenn mich das hohe Gewicht etwas störte.

Meine Schlägen hatten viel Tempo, aber auch (im Vergleich zu meinem Wettkampfschläger), eine gute Kontrolle, was sicher an den mittelschnellen, kontrollierten Belägen liegt, die auch gefühlvolle Schläge erlauben.

Dennoch war mir bereits nach einigen Ballwechseln klar, dass es auf jeden Fall kein Schläger für Anfänger ist, denn für Anfänger ist das Tempo des Schlägers insgesamt einfach zu hoch. Stattdessen ist der Schläger eher für fortgeschrittene Angriffsspieler geeignet.

Wen ich viel Power in meine Schläge gab, hatten meine Topspins und Schüsse sehr viel Tempo, ich konnte sie aber auch gut platzieren.

Die Beläge sind zudem sehr griffig und ich konnte sehr viel Spin erzeugen. Überraschenderweise wurden zahlreiche meiner Aufschläge von meinen Trainingspartnern ins Netz gespielt, da sie so viel Unterschnitt hatten. Auch meine Topspins und Schupfbälle hatten recht viel Spin.

Vergleiche und Alternativen

Nicht nur Gewo stellt zahlreiche Fertigschläger her, sondern auch andere Marken wie Joola. Etwas günstiger (ca. 80 € UVP, im Angebot aber auch deutlich preiswerter) und meiner Ansicht nach ebenfalls für offensive Hobbyspieler geeignet, ist der Joola Carbon X Pro oder auch der „normale“ Joola Carbon Pro.

Im Vergleich zu diesen Schlägern (insbesondere dem normalen Carbon Pro) ist der Gewo PS Blast Carbon Pro nochmal ein spürbares Upgrade in Sachen Spin und vor allem Tempo. Dafür sind die Joola Schläger aber einfacher zu kontrollieren und daher auch für weniger erfahrene Spieler besser geeignet.

Kontrolliertere Schläger-Alternativen gibt es aber bei Gewo: Der Gewo Player ist ein Schläger, den ich Vereinseinsteigern und ambitionierten Hobbyspielern auf jeden Fall empfehlen kann. Das Gleiche gilt für den Gewo Smash, der für ambitionierte Kinder gut geeignet ist. Beide Schläger sind auch günstiger als der PS Bast Carbon Pro.

Fazit und Zusammenfassung

Auch wenn der Gewo PS Blast Carbon Pro ein paar kleine qualitative Mängel hat (zumindest meine Exemplare), hat er mich von den Spieleigenschaften her überzeugt.

Es ist ein spinniger und sehr schneller Schläger, der gleichzeitig aber relativ gut zu kontrollieren ist und insgesamt Spaß macht zu spielen.

Wenn ich von guter Kontrolle spreche, meine ich aber, dass er für Spieler gut zu kontrollieren ist, die bereits erfahren im Tischtennis sind und bereits mit schnellen, offensiven Schlägern gespielt haben.

Denn genau das ist denke ich die Zielgruppe des Gewo PS Blast Carbon Pro: Offensive, erfahrene Hobbyspieler, die nach einem schnellen, hochwertigen Schläger suchen. Der Schläger ist zwar auch für offizielle Wettkämpfe zugelassen und von den Spieleigenschaften her wäre er sogar auch für Vereinsspieler geeignet, aber erfahrene Vereinsspieler werden sich denke ich eher einen Schläger individuell zusammenstellen.

Für Freizeitspieler, die sich nicht ewig mit der Auswahl eines Schlägers beschäftigen wollen, ist der PS Blast Carbon Pro aber sehr gut geeignet. Für einen Fertigschläger hat er wirklich sehr gute Spieleigenschaften.

Für Anfänger ist der Schläger aufgrund des hohen Tempos nicht zu kontrollieren und nicht zu empfehlen. Auch für Spieler, die nach einem leichten Schläger suchen, ist der PS Blast Carbon Pro mit seinen knapp 190g nicht geeignet.

Was ich mir wünschen würde ist, dass Gewo den Preis ein wenig senken würde (für ca. 95€ würde ich den Schläger nicht kaufen) und den Schläger in einer besseren Verpackung liefert, ggfs. auch mit einer Schlägerhülle.

Wenn der Schläger im Angebot ist für unter 60 €, kann ich ihn aber auf alle Fälle empfehlen!