Tibhar Lebesson Test & Informationen

Modell Tibhar E. Lebesson
Typ Vollholz
Furniere 5 (Limba-Mahagony-Ayous-Mahagony-Limba)
Gewicht ca. 85g
Blattgröße ca. 154 x 150 mm
Blattdicke 5,5 mm
Spielausrichtung Allround-Offensiv
Geschwindigkeit
7.5
Kontrolle
8.5
Härte
4
Steifheit
4
Verarbeitung
8.5
Preis-Leistung
9
Sehr Gut
85 %
März 2024


Vorteile

  • Sehr gute Ballrückmeldung
  • Geringes Gewicht
  • Lineare Geschwindigkeitsentwicklung
  • Gute Kontrolle
  • Spinunterstützend
  • Für Anfänger und Kinder geeignet
  • Günstig

Nachteile

  • Mangel an Power für schnelle Angriffe aus Halbdistanz
  • (Ungewöhnliche Form)

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Wer unseren Blog aufmerksam verfolgt, wird sicher mitbekommen haben, dass ich von einem Holz besonders geschwärmt habe: Dem Nittaku Septear. Dieses Vollholz spielen inzwischen einige Spieler in unserem Verein. Doch inzwischen gibt es ein weiteres Holz, dass sich schnell „ausbreitet“ und inzwischen von einigen Spieler/innen gespielt wird: Das Tibhar Lebesson.

Das Tibhar Lebesson ist ein beliebtes Vollholz, das vielen Spielern aber auch noch unbekannt sein dürfte. Es wurde erst im Jahr 2017 eingeführt und ist damit im Vergleich zu anderen Vollholzklassikern wie dem Stiga Allround Classic oder dem Donic Appelgren Allplay noch recht jung.

Das Holz wurde nach dem französischen Nationalmannschaftsspieler Emmanuel Lebesson benannt, welcher das Holz bei der Europameisterschaft 2016 verwendete.

In diesem Artikel stelle ich dir die Eigenschaften des Tibhar Lebesson sowie meine Meinung zu dem Holz vor! Im Fazit erfährst du, für wen das Holz meiner Ansicht nach geeignet ist.

Tibhar Lebesson Material und Aufbau

Der Aufbau des E. Lebesson Holzes ist identisch mit der des Tibhar Samsonov Alpha, welches schon deutlich länger existiert.

Bei dem Tibhar Lebesson handelt es sich ebenfalls um ein fünfschichtiges Vollholz. Die Dicke des Schlägerblattes beträgt rund 5,5 mm, was ungefähr der Dicke des ebenfalls fünfschichtigen Klassikers Stiga Allround Classic beträgt. Wenn man diese beiden Hölzer nebeneinanderlegt, sieht man aber, dass es im Aufbau Unterschiede gibt:

Das Außenfurnier besteht bei beiden Hölzern aus Limba. An der Farbe des Zwischenfurniers erkennt man jedoch bereits, dass dieses aus verschiedenen Holzarten besteht: Das Zwischenfurnier des Tibhar Lebesson besteht aus dem harten Mahagoni Holz, während das Zwischenfurnier des Stiga Allround Classic Limba ist. Ich habe zudem gelesen, dass eine Besonderheit des Lebesson Holzes ist, dass das Zwischenfurnier vertikal angeordnet ist (ebenso wie das Außenfurnier). Dafür ist das Kernfurnier aus Ayous/Abachi horizontal angeordnet (im Gegensatz zu den meisten anderen Kernfurnieren, die vertikal angeordnet sind).

Das Tibhar E. Lebesson hat ein ziemlich kleines Schlägerblatt (nur rund 154 x 150 mm) und unterscheidet sich damit auch in dieser Hinsicht vom Allround Classic.

Das Testexemplar mit konkavem Griff wiegt rund 85g. Das ist auch das durchschnittliche Gewicht, das bei diesem Holz angegeben wird. Viele Exemplare sind aber auch leichter. Da das Holz recht kompakt ist, ist das Gesamtgewicht des Schlägers auch nicht besonders hoch, auch nicht wenn man harte, schwere Beläge verwendet.

Auf der Vorderseite des Schlägerblattes sind der Name des Holzes, die Unterschrift von Emmanuel Lebesson und die französische Flagge aufgedruckt.

Grafische Gestaltung des Tibhar Lebesson Holzes

Die Rückseite des Holzes ist aber ohne jegliche grafische Gestaltung.

Tibhar Lebesson Rückseite des Schlägerblattes

Der konkave Griff ist recht dünn, aber lang (ein paar Millimeter länger als die meisten Griffe). Er hat in der Mitte auf jeder Seite ebenfalls die Farben der französischen Flagge.

Getestet habe ich das Holz unter anderem mit dem Tibhar Aurus auf beiden Seiten in den Schwammstärken 2,1 und 1,9 mm.

Tibhar Lebesson Spieleigenschaften

Erste Eindrücke

Was ich zunächst sagen muss, ist dass der Lebesson-Aurus-Schläger sehr gut in der Hand liegt. Die Gewichtsverteilung scheint sehr ausgewogen zu sein.

Als ich das erste Mal mit dem Holz gespielt habe, gefiel mir das Holz allerdings nicht besonders gut. Es war mir zu flexibel und fühlte sich bei härteren Schlägen zu dumpf/holzartig an.

Aber ich muss sagen, dass ich meine Meinung zu dem Holz im Laufe des Tests geändert habe. Aber der Reihe nach.

Kontern

Beim Kontern merkt man, dass das Holz durchaus eine gute Grundgeschwindigkeit hat (die ich als Off- einstufen würde, definitiv schneller als beispielsweise das Stiga Allround Classic und auch etwas schneller als das Yasaka Sweden Extra), aber sich insgesamt sehr linear und berechenbar spielt.

Das Anschlaggefühl ist auch auf jeden Fall härter als beim Allround Classic. Durch das härtere Außenfurnier fühlt sich beispielsweise das Yasaka Sweden Extra aber etwas härter an als das Lebesson.

Das Lebesson ist recht flexibel, aber auch nicht ganz so flexibel wie das Allround Classic, die Vibration ist aber auf jeden Fall spürbar (fast so hoch wie beim Stiga Allround Classic) und sorgt für eine gute Ballrückmeldung.

Topspin und Schuss

Bei Topspins gefiel mir, dass sich das Holz – wie bereits beim Kontern erwähnt – in Kombination mit dem Tibhar Aurus sehr berechenbar spielt.

Meine Topspins waren sehr konsistent, hatten einen guten Bogen und ich konnte sie gut platzieren.

Auch für härtere, tischnahe Topspins bietet das Lebesson in Kombination mit Offensivbelägen definitiv genügend Power. Ich würde es jedoch eher als ein Holz für varible, spinorientierte Spieler einstufen.

Denn zum Einen hat mir aus der Halbdistanz ein wenig Power gefehlt (wenn auch die Kontrolle auch da sehr gut war) und zum Anderen war mir das Gefühl bei härteren Schläge wie eingangs erwähnt zu dumpf/holzartig und die Vibration auch etwas zu stark (manche mögen das Gefühl aber vielleicht).

Block

Beim Blocken bietet das Holz wie erwartet eine gute Kontrolle. Es ist definitiv etwas schwerer zu kontrollieren als Allroundhölzer wie das Stiga Allround Classic oder Donic Appelgren Allplay, da es auf jeden Fall schneller ist. Dennoch fand ich sowohl das aktive als auch das passive Blocken mit dem Lebesson sehr angenehm und ich konnte sehr viele Bälle zurück auf den Tisch bringen.

Aufschlag und Rückschlag

Im Aufschlag und Rückschlagspiel habe ich nicht Besonderes zu dem Lebesson zu sagen. Es ist ein solides Holz mit guter Kontrolle und Spinunterstützung.

Fazit zum Tibhar E. Lebesson

Kommen wir zu einem Fazit, bei dem ich mich etwas schwer tue.

Ich denke, es ist auf jeden Fall ein gutes, kontrolliertes Allroundholz, das eine gute Ballrückmeldung bietet und sich sehr linear spielt.

Ich empfehle das Tibhar Lebesson vor allem tischnahen Allround- und Offensivspielern vom Anfängerniveau bis mittlerem Niveau, die kontrolliert und mit viel Rotation spielen. Für aggressive Topspinspieler und ein offensives Spiel aus der Halbdistanz ist es eher nicht geeignet.

Aufgrund des kleineren Schlägerblattes und der guten Kontrolle sowie Ballrückmeldung kann es meiner Ansicht nach auch gut für offensive Kinder/Jugendspieler geeignet sein, die ein Upgrade von einem Allroundholz suchen.

Aber ist das Holz etwas Besonderes? Das würde ich nicht sagen. Es ist ein sehr solides Holz und gerade aufgrund des sehr geringen Preises kann man auch nicht viel falsch machen, wenn man sich für das Holz entscheidet. Vom Hocker gehauen hat es mich aber nicht.

Hast du das Tibhar Lebesson Holz schon gespielt? Dann schreibe deine Erfahrungen gerne als Kommentar!

Johannes spielt seit über 15 Jahren Tischtennis, zuerst draußen auf der Steinplatte und seitdem er 12 Jahre alt ist im Verein SC Siemensstadt in Berlin. Mittlerweile ist er dort nicht nur Spieler, sondern seit einigen Jahren auch Trainer und Jugendwart und konnte in diesen Funktionen wertvolle Erfahrungen sammeln, welche er über TT-Test mit euch teilen möchte.

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