Xiom Paltida Test: neues 5-schichtiges Vollholz

Modell Xiom Paltida
Typ Vollholz
Furniere 5
Gewicht ca. 85g
Maße Schlägerblatt 158 mm x 151 mm
Dicke Schlägerblatt 6,2 mm
Spielausrichtung Offensiv
Geschwindigkeit
8
Kontrolle
8.5
Härte
4
Steifheit
4
Verarbeitung
9
Preis-Leistung
9
Sehr Gut
88 %
Oktober 2024

Vorteile

  • Dynamisches Holz
  • Sehr angenehmer und sicherer Griff
  • Insgesamt gut kontrollierbar wenn man erfahrener ist
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Fairer Preis
  • Angenehmes Gewicht

Nachteile

  • Nicht wirklich ein Allroundholz
  • Für Anfänger zu schnell
  • Ballgefühl könnte besser sein

Jetzt Preis prüfen

Das Xiom Paltida ist ein neues fünfschichtiges Vollholz, welches sich für eine Allround- bis offensive Spielweise eignen soll und den Fokus auf junge Spieler und Anfänger legt. Ich habe das Holz nun schon bereits ein paar Monate zu Hause rumliegen, kam aber irgendwie nie so richtig dazu, es zu testen, obwohl ich das Holz eigentlich sehr interessant finde. Nun soll es endlich soweit sein.

In diesem Testbericht stelle ich euch zunächst den Aufbau und die Besonderheiten des Xiom Paltida vor, ehe ich ein paar Spieleindrücke mit euch teile. Wenn ihr nur wenig Zeit habt, könnt ihr direkt zu dem Fazit springen.

Material des Xiom Paltida

Das Xiom Paltida wird in der klassischen Xiom Verpackung geliefert. Beim öffnen der Verpackung und ersten Anfassen des Holzes war ich doch sehr positiv davon überrascht, wie hochwertig das Xiom Paltida verarbeitet zu sein scheint. Für den recht geringen Preis hätte ich das nicht erwartet.

Das Design des Griffes mit den 2 orangenen Linien finde ich persönlich sehr stylisch. In der Produktbeschreibung steht, dass es ein „innovativer 3d-Griffdesign“ sein soll, welches für besseren Halt sorgen soll. Was daran nun „3d“ sein soll, kann ich aber nicht sagen. Ich sehe keinen Unterschied zu anderen konkaven Griffen von anderen Hölzern. Dennoch stimmt es, dass der Griff sehr sicher und auch angenehm in der Hand liegt. Generell gibt es bei dem Holz auch keine scharfen Kanten, die Verarbeitungsqualität ist wie gesagt sehr gut.

Die Oberfläche des Schlägerblattes ist sehr glatt und hat auf beiden Seiten nur den Aufdruck „XIOM PALTIDA“. Damit steht es ein bisschen im Gegensatz zu einigen anderen Xiom-Hölzern, deren Schlagfläche mehr überladen mit Texten und Grafiken ist.

Die Oberfläche ist robust. Ich habe sie leicht versiegelt, dennoch haftet der Donic Vario Clean Kleber ziemlich stark darauf. Trotzdem konnte ich den Belag wieder ohne erkennbare Beschädigung des Außenfurniers vom Holz lösen.

Wie schon erwähnt, handelt es sich um ein klassisches fünfschichtiges Holz ohne Kunstfasereinlagen. Wie genau der Furnieraufbau ist, konnte ich leider nicht rausfinden. Zumindest sieht man, dass es ein recht dickes Kernfurnier hat (vllt. Ayous) gefolgt von dünneren Mittel- und Außenfurnieren. Von der Optik der Außenfurniere her kann ich mir vorstellen, dass es sich um Hinoki handelt.

Die Maße meines Schlägerblattes betragen 158 mm x 151 mm und das Schlägerblatt ist ca. 6,2 mm dick.

Das Gewicht liegt bei 82,4g. Angegeben wird ein Gewicht von 85g +/- 3g, sodass mein Exemplar eher im unteren Gewichtsbereich liegt.

Getestet habe ich das Holz zunächst mit dem Tibhar Hybrid MK (2,0 mm) sowie dem Joola Rhyzen CMD (max). In dieser Kombi wiegt der Schläger 178g, was ich ein sehr angenehmes Gewicht finde. Die Gewichtsverteilung ist auch recht ausgeglichen mit leichter Tendenz zur Grifflastigkeit.

Spieleigenschaften des Xiom Paltida

Erste Eindrücke und generelles Spielgefühl

Beim Spielen hat es ein recht klares Gefühl, was mich ein bisschen an das Nittaku Septear erinnert (was auch dafür sprechen würde, dass auch im Paltida Hinoki verbaut ist), wobei das Septear sich noch weicher und lebendiger anfühlt. Bei härteren, zentralen Schlägen ist eine leichte Vibration zu spüren, bei den meisten Schläger aber keine.

Daher fand ich die Ballrückmeldung auch etwas schlechter als beispielsweise bei dem Stiga Infinity VPS V und natürlich als bei klassischen Allroundhölzern wie dem Stiga Allround Classic oder Donic Waldner Allplay. Sowohl die Härte im Ballanschlag als auch die Steifheit des Holzes würde ich im unteren Mittelfeld einstufen.

Tempo

Etwas überrascht war ich von dem Tempo des Xiom Paltida. Das Holz spielt sich schon ziemlich zügig, deutlich schneller als andere Allroundhölzer. Vom Tempo her eher würde ich es eher im „Off-„-Bereich einordnen, sogar mit Tendenz zum „Off“-Bereich. Es ist vielleicht einen Tick langsamer als das Stiga Infinitx VPS V, aber klar schneller und katapultiger als ein „Allround+“-Holz wie das Yasaka Sweden Extra und ich würde sagen auch schneller als das Donic Waldner Senso Carbon.

In Kombination mit dem Joola Rhyzen CMD (max) und dem Tibhar Hybrid MK (2,0mm) ist das Xiom Paltida deutlich zu schnell für Anfänger und Allroundspieler, eher für erfahrenere Offensivspieler geeignet. Den Rhyzen CMD habe ich auch auf dem Donic Waldner Allplay getestet. Hier spielt er sich spürbar langsamer, kontrollierter und anfängerfreundlicher.

Kontrolle

Trotz der doch recht hohen Dynamik hatte ich dennoch eine gute Kontrolle bei den meisten Schlägen.

Gerade bei voll durchgezogenen, aber weich getroffenen Topspins hatte ich mehr Kontrolle als mit beispielsweise anderen fünfschichtigen Vollhölzern wie dem Stiga Infinity VPS V oder dem Donic Waldner Offensive. Bei diesen Schlägen brauchte ich auch so gut wie keine Eingewöhnungszeit und sie hatten sehr viel Spin.

Selbst Rückhandtopspins (mit dem Rhyzen CMD) funktionierten sehr gut, was nicht gerade meine Stärke (als Kurznoppenspieler) ist. Hierfür fand ich das Holz nicht zu schnell. Es hat zwar einen gewissen Katapult, der sich aber beherrschen lässt – wenn man kein Anfänger mehr ist.

Auch das Blockspiel fand ich ganz gut. Hier muss man jedoch schauen, dass man – gerade in Kombination mit Belägen mit einem eher hohen Ballabsprung wie dem Hybrid MK – den Schläger schon ziemlich stark schließt, da ansonsten viele Bälle ins Aus gehen werden.

Eignung für kurze Noppe?

Anschließend habe ich den Rhyzen CMD noch mit der kurzen Noppe Nittaku Moristo SP getauscht. So war der Aufbau des Schlägers nun recht ähnlich wie mein derzeitiger Wettkampfschläger (Nittaku Moristo SP und Hybrid MK Pro auf dem Stiga Infinity VPS V).

Mit dieser Kombination kam ich aber nicht so gut zurecht. Mit der Noppe hatte ich keine gute Kontrolle. Hier fehlte mir irgendwie das Gefühl und zudem schien die Noppe auch nicht so gefährlich zu sein wie beispielsweise auf dem Infinity VPS V oder auch dem Yasaka Sweden Extra. Ich denke somit, dass es für ein Kurznoppenspiel bessere Hölzer gibt. Allerdings müsste ich das Paltida mit noch weiteren Noppen testen, um hierzu eine fundierte Aussage treffen zu können.

Fazit zum Xiom Paltida

Insgesamt hat mich das Xiom Paltida definitiv überzeugt – und zwar wegen des Gesamtpaketes aus einem fairen Preis, einer sehr guten Verarbeitung, einem sehr angenehmen Griff und der ausgeglichenen Spieleigenschaften (Tempo und Kontrolle).

Aber Achtung: Auf vielen Seiten wird es als „Allround“-Holz angepriesen. Das ist es meiner Meinung nach definitiv nicht, sondern eher zwischen Off- und Off anzusiedeln. Okay, wenn man langsamere Allroundbeläge mit dem Xiom Paltida kombiniert, ist es sicher auch für ambitionierte Anfänger geeignet. Es als Anfängerholz zu bezeichnen, finde ich aber auf jeden Fall falsch. Für Anfänger gibt es bessere Hölzer.

Meiner Meinung nach eignet sich das Xiom Paltida stattdessen eher für erfahrenere kontrollierte Angriffsspieler, die nach einem günstigen, qualitativ hochwertig verarbeiteten Vollholz mit guter Kontrolle, wenig Vibration und genügend Tempo suchen.

Ich finde, das Holz hat ein sehr interessantes Spielgefühl. Ich werde es auf jeden Fall noch weiter testen, auch noch mit anderen Belägen. Zu gegebener Zeit werde ich dieses Review dann updaten.

Hast du das Xiom Paltida schon getestet? Dann schreibe gerne einen Kommentar!

Johannes spielt seit über 15 Jahren Tischtennis, zuerst draußen auf der Steinplatte und seitdem er 12 Jahre alt ist im Verein SC Siemensstadt in Berlin. Mittlerweile ist er dort nicht nur Spieler, sondern seit einigen Jahren auch Trainer und Jugendwart und konnte in diesen Funktionen wertvolle Erfahrungen sammeln, welche er über TT-Test mit euch teilen möchte.

Teilen:

Schreibe einen Kommentar